Streit geht weiter Rückbau illegaler Terrasse: Gastronom aus dem Kreis Gütersloh legt Widerspruch ein

Versmold. Die Sommersaison ist längst vorbei, für Gastronom Gezim Bardosana war sie überschattet von der öffentlichen Diskussion um seine Außenterrasse. Die dunklen Wolken sind längst nicht verzogen: Der Pächter vom Los Amigos ist mit der politischen Entscheidung nicht einverstanden. Nun gab es Post vom Kreis Gütersloh. Die Erweiterung in der jetzigen Form erfolgte ohne Genehmigung - ganz zum Unmut der Versmolder Verwaltung. Ihre Zustimmung aber hätte es gebraucht, damit der Kreis Gütersloh nachträglich grünes Licht hätte geben können. So versagte die Stadt ihr gemeindliches Einvernehmen; die Politik diskutierte intensiv. Mit dem Ergebnis, dass die erhöhte Terrasse auf das bisher genehmigte Maß von sieben Metern Tiefe zurückzubauen ist. Zwei Meter weniger als es zurzeit der Fall ist. Gezim Bardosana hat erst im Frühjahr die Traditionsadresse an der Münsterstraße übernommen. Der Vorgänger hatte ebenerdig die Außengastronomie betrieben. Bardosana glich die Terrasse auf das Niveau der Innengastronomie an und überschritt damit die vorgegebenen Baugrenzen. Lesen Sie hier mehr dazu: Illegale Terrasse im Kreis Gütersloh: Politiker sind wütend auf Gastronom Anhörungsphase ist gelaufen Im September räumte er ein, dass er erst hätte die Genehmigung abwarten müssen und dann beginnen sollen. Er betonte aber auch: "Wir wollen keinen Streit und sind zu einem Kompromiss bereit." Der von der Stadt geforderte Rückbau ist aus seiner Sicht allerdings keine zufriedenstelllende Lösung. Auch wenn sie "besser als der Komplettabriss" sei, so der Gastronom. Er selbst hatte angeboten, die massive Mauer zur Straßenseite hin durch ein offen gestaltetes Geländer zu ersetzen und die Fassade zu verschönern. Darauf ließ sich die Stadt nicht ein. Zwei Meter der Terrasse sollen auf der gesamten Länge weg. "Wem das hilft, das weiß niemand", sagt der Los-Amigos-Betreiber. Dann entstünden an der Stelle zwei Meter mehr ungenutzte Asphaltfläche. Gezim Bardosana fehlt, so sagt er, bis heute eine nachvollziehbare Begründung, warum die Terrasse in ihrer jetzigen Form ein Problem darstelle und eine nachträgliche Befreiung nicht möglich sei. Nach der politischen Entscheidung hat die Stadt dem Kreis ihren Beschluss mitgeteilt. Bereits im Vorfeld hatte es von der Genehmigungsbehörde in Gütersloh geheißen, dass "eine nachträgliche Genehmigung ohne gemeindliches Einvernehmen nicht erfolgen wird". Bis Ende Oktober lief die Anhörungsphase, teilt die Pressestelle in Gütersloh jetzt auf Nachfrage mit. Kreis hat bei Statik keine Bedenken "Der Kreis Gütersloh hat den Antragssteller angehört", heißt es weiter. Ein Verfahren zur Beseitigung/zum Rückbau werde in der Regel erst nach Zustellung eines Ablehnungsbescheides angeschoben. Der Gastronom lässt die Ablehnung der Baugenehmigung wie angekündigt nun anwaltlich prüfen und rechnet sich gute Chancen aus. "Wir haben Widerspruch eingelegt und gehen dagegen vor." In einem Punkt sieht er sich bereits bestätigt. An mehreren Stellen kam in der Politik und der Bevölkerung der Vorwurf auf, dass bei dem Bau mit der Statik etwas nicht passe. Der Kreis Gütersloh teilt mit, dass er am 2. November die Terrasse wegen der geschilderten Sicherheitsbedenken nochmals in Augenschein genommen habe. "Dabei wurden keine offensichtlichen Verstöße in Bezug auf die Standsicherheit festgestellt", teilt er mit. Gleiches gelte für die Barrierefreiheit, die zwischenzeitlich nicht gegeben war. Gezim Bardosana hat diese in Form einer Rampe wiederhergestellt - der Kreis hat daran nichts zu bemängeln. Wie es mit der Außenterrasse weitergeht, liegt nun in den Händen der Rechtsanwälte und wird je nach Fortgang ein Fall fürs Verwaltungsgericht.

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