Funklöcher im Handynetz Darum gibt es in dieser Stadt im Kreis Gütersloh nicht überall echtes 5G

Verl. 27 Einzelstandorte für Mobilfunk-Antennen gibt es im Stadtgebiet Verl, fünf weitere unmittelbar an der Stadtgrenze auf Gütersloher und Rietberger Gebiet. Viele werden von mehreren Netzbetreibern gemeinsam genutzt. Die Abdeckung mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G ist bei den Anbietern aber durchaus unterschiedlich gut. Das geht aus der Antwort der Stadt auf eine Anfrage der CDU-Fraktion hervor. Alle drei Netzbetreiber, die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica, bieten entweder auf Teilen ihrer Mobilfunkstandorte das 5G-Netz an, oder sie planen den weiteren Ausbau in den kommenden Jahren. Dies geschieht, indem die vorhandenen Standorte technisch aufgerüstet werden oder durch eine Verdichtung auf dem Stadtgebiet und in den angrenzenden Bereichen. 5G ist allerdings nicht gleich 5G. Unterschieden wird zwischen dem eigentlichen 5G-Standard und 5G DSS. Die drei Buchstaben stehen für &bdquo;Dynamic Spectrum Sharing“. DSS erlaubt die parallele Nutzung von 4G (LTE) und 5G im gleichen Frequenzbereich. Die Bandbreite wird dann bedarfsabhängig auf 4G und 5G aufgeteilt. Nicht schneller als das 4G-Netz Das hat einen Vorteil: Wenn die vorhandene 4G-Infrastruktur mit genutzt wird, kann die 5G-Versorgung in der Fläche schneller vorangetrieben werden. Aber es gibt auch einen gravierenden Nachteil: 5G ist in dieser Variante in Wahrheit nicht schneller als 4G. Nur wenn die für das 5G-Netz reservierte Frequenz von 3,6 Gigahertz genutzt wird, können wirklich sehr hohe Datenraten erzielt werden – allerdings wird dann über geringere Entfernungen gefunkt, weshalb mehr Antennen in geringeren räumlichen Abständen erforderlich sind. Das ist in der Fläche teuer und wird deshalb noch überwiegend in Großstädten eingesetzt. Dass es bei der Versorgung Unterschiede bei den einzelnen Netzbetreibern gibt, ist auf der Internetseite der Bundesnetzagentur erkennbar. Die Deutsche Telekom versorgt mittlerweile fast das gesamte Stadtgebiet mit der 5G-Technologie. Laut dem Breitband-Monitor der Bundesnetzagentur setzt sie nur in den Bereichen der Gewerbegebiete Sürenheide und Metallstraßen auf 5G DSS. Kleinere Lücken in diesen Bereichen werden lediglich mit 4G versorgt. Ergebnisse der Funkloch-Messung im Frühjahr Vodafone bietet ausschließlich 5G DSS an. Versorgungslücken gibt es in den Bereichen Sürenheide und Sende sowie in den Gewerbegebieten Sürenheide und Metallstraßen. Telefónica versorgt seine Kunden in Verl, Verl-West, weitgehend Sürenheide und Sende ebenfalls mit 5G DSS. Im Osten und Süden des Stadtgebiets, in den Bereichen Bornholte-Bahnhof, Kaunitz und Österwiehe, gibt es nahezu ausschließlich noch das 4G-Netz. Eine exakte Kartierung der Funklöcher und der Versorgungslücken im 5G-Netz wird im Frühjahr vorliegen. Für die Dauer eines Jahres messen aktuell kleine Boxen in den auf allen Straßen verkehrenden Müllfahrzeugen die Mobilfunkabdeckung im Stadtgebiet Verl. Der Erfassungszeitraum endet am 31. März. Die so genannten &bdquo;Echtnetz-Boxen“ eines Technikunternehmens aus Dülmen werden über den Zigarettenanzünder im Fahrzeug mit Strom versorgt und dokumentieren unterwegs die Schwachstellen in den Mobilfunknetzen der einzelnen Anbieter. Der Zeitraum wurde so lange gewählt, um dem Argument der Telekommunikationsunternehmen entgegentreten zu können, die erkannten Versorgungslücken seien möglicherweise wetterbedingt. Im Anschluss an die Funkloch-Messung will die Stadt mit den drei Netzbetreibern Gespräche zur Verbesserung der Versorgung führen.

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