Klagen über Dauercamper Nach Beschwerden von Nachbarn: Regeln für Camper werden deutlich verschärft

Verl. Die Wohnmobilstellplätze hinter der Ostwestfalenhalle in Kaunitz haben es bereits zum YouTube-Tipp gebracht. Als &bdquo;absolut ruhig, idyllisch und Park ähnlich“ gelegen werden sie auf der Plattform beschrieben. Immer wieder aber hat es in der Vergangenheit Beschwerden von Nachbarn über lärmende Camper gegeben. Die Stadt Verl verschärft deshalb die Regeln für die Nutzer. Die Stellplatzanlage in Kaunitz wurde im Januar 2019 eröffnet. Recht schnell klagten die Anlieger über Belästigungen. Zunächst beschwerten sie sich, dass wegen fehlender Entsorgungsmöglichkeiten Schmutz- und Fäkalwasser in die Gegend gekippt wurde. Dann häuften sich Klagen über Ruhestörungen und Dauercamper. Die Stadt hat deshalb sowohl auf dem Platz selbst als auch in ihrer Satzung nachgebessert. Ende vergangenen Jahres ist die Anlage mit anfänglich vier Stellplätzen unter den Bäumen hinter der Ostwestfalenhalle um zwei weitere Parzellen erweitert worden. Außerdem wurde eine Entsorgungsstelle für die Abwässer der Wohnmobilisten eingerichtet. Die Erfahrungen aus Kaunitz flossen in den Bau vier weiterer Wohnmobilstellplätze neben dem Freibad ein, die im Laufe des Jahres bei der Umgestaltung des Parkplatzes gebaut wurden. Hier gibt es von Anfang an die Entsorgungsstelle, auch eine Elektro- und Trinkwasserversorgung ist gesichert. Das Parken ist kostenlos In der geänderten Satzung verbietet die Stadt das dauerhafte Abstellen von Wohnmobilen ausdrücklich. Weiterhin dürfen die Stellplätze maximal fünf Tage lang genutzt werden. Kostenlos; nur für Strom und Wasser müssen die Nutzer zahlen. Einmal kurz wegfahren und sich dann wieder hinstellen, hilft ihnen für eine Verlängerung des Aufenthalts übrigens nicht: Frühestens nach einer Woche, zum Beispiel auf einer Rückreise, darf das Wohnmobil hier erneut geparkt werden. Das wurde schon immer durch das Ordnungsamt und den Ordnungsdienst kontrolliert. Bislang konnten sich die Wohnmobilisten aber nur mit einem ausgefüllten Formular, das in einen bereitgestellten Briefkasten einzuwerfen ist, an- und abmelden. Jetzt ist das auch online möglich. An diesem Briefkasten bei den Stellplätzen können die Besucher einen QR-Code scannen. Der Ordnungsdienst könne die digitalen Anmeldungen einsehen, so Werner Landwehr, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung im Verler Rathaus. Damit lässt sich die Aufenthaltsdauer überwachen. Die Daten der Anmeldung werden spätestens nach vier Monaten gelöscht. Lesen Sie auch: Geheimtipp - Camper aus ganz Deutschland kommen in den Kreis Gütersloh Sperrzone auf 150 Meter erweitert Mit der Neuregelung der Vorschriften geht die Stadt gegen einen weiteren Missstand vor. Je bekannter und beliebter die Kaunitzer Stellplätze in der Szene wurden, desto häufiger wurden nicht nur die Stellplätze selbst, sondern auch das Umfeld von motorisierten Übernachtungsgästen genutzt. Beispielsweise hatte Anfang des Jahres eine niederländische Arbeitskolonne das Gelände der Ostwestfalenhalle für sich entdeckt und neben Wohnmobilplätzen auch die regulären Hallen-Parkplätze mit Wohnmobilen und Anhängern belegt. Die überarbeitete Satzung verbietet deshalb jetzt das Abstellen von Wohnmobilen in einem Umkreis von 150 Metern um die dafür vorgesehene Zone. Bislang galt ein Radius von 100 Metern. Die bessere Ausstattung der Wohnmobilstellplätze in Kaunitz und die dort im vergangenen Jahr als Sichtschutz zur Nachbarschaft gepflanzte Buchenhecke haben die Lage offenbar entspannt. Zuletzt sei es &bdquo;erstaunlich ruhig und friedlich“ geblieben, sagt Landwehr. Die bei Verstößen gegen die Nutzungsregeln den Besuchern der Wohnmobilstellplätze drohenden Bußgelder habe die Verwaltung jedenfalls noch nicht verhängen müssen.

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