Über insgesamt 12.000 Euro dürfen sich die Essensausgaben der Tafel Gütersloh mit ihrer Zweigstelle in Verl und der Caritas-Warenkorb freuen. „Die jetzige Zeit macht es armen Leuen nicht einfacher, sich mit notwendigen Lebensmitteln auszustatten“, begründen die beiden Dentisten ihre Wahl.
Aber auch für die Institutionen ist es nicht leichter geworden, an günstige Lebensmittel zu kommen, wie Ruth Prior-Dresemann bestätigen kann. Die Tafel-Geschäftsführerin berichtet unter anderem, dass Supermärkte ihre Lebensmittel mittlerweile bis zum letzten Haltbarkeitstag anbieten, die Tafel somit entsprechend weniger bekommt. „Das merken wir schon“, bedauert sie.
Tafel betreut im Kreis Gütersloh 1.000 Leute mehr als noch vor einem Jahr
Andererseits sei die Anzahl derer, die zur Tafel-Ausgabe kommen, stark gestiegen. „Im Kreis haben wir im Laufe des vergangenen Jahres 1.000 Personen mehr aufgenommen.“ Auch zur Ausgabestelle in Verl kämen etwa 20 Familien, also durchschnittlich 60 Personen, mehr. Darunter Menschen aus der Ukraine. Ruth Prior-Dresemann erzählt von Wartelisten, die es mittlerweile sogar gebe, während Heinrich Stroth vom Caritas-Warenkorb von viel Unterstützung durch Spender und Kirche berichtet.
Als dritte Organisation werden die Malteser gedacht. 5.000 Euro bekommen sie für ihr Projekt „Herzenswunsch“, einen rein spendenfinanzierten Dienst. Der war im Mai 2019 gestartet, ruhte während der Corona-Pandemie und ist jetzt wieder im Einsatz, um Mensch einen letzten Wunsch zu erfüllen. Solche letzten Wünsche könnten für einen sterbenden Menschen die Welt bedeuten, wissen Ingo Brandt und Andrea Löwe, aber auch, „dass sie in vielen Fällen selbstständig oder durch die Angehörigen nicht durchzuführen sind“. Der Herzenswunsch-Krankenwagen mit dem die Malteser in Gütersloh und Verl professionell, menschlich und einfühlsam weit über ihre bestehenden Angebote für schwerstkranke Menschen hinausgehen, sei deshalb eine gute Alternative.
Erfüllt werden die Wünsche von ehrenamtlichen, geschulten Helfern. Raphael Nuyken und Ilias Agelidakis gehören dazu. „Viele letzte Wünsche sind ganz individuell“, erzählt Nuyken und betont: „Das Palliative und Emotionale steht im Vordergrund.“ Gerne würden die Malteser einen gebrauchten Wagen anschaffen, der die Bedürfnisse noch besser abdecken kann. „Derzeit nutzen wir ein Reservefahrzeug des Rettungsdienstes“, sagt Agelidakis. Wenn das plötzlich benötigt werde, müssen Herzenswunschfahrten kurzfristig abgesagt werden. „Das würden wir in Zukunft gerne vermeiden.“
Ein neues Fahrzeug würde 60.000 bis 70.000 Euro kosten
Etwa ein- bis zweimal im Monat fährt der Herzenswunscherfüller. Für die Neuanschaffung würden wohl zwischen 60.000 und 70.000 Euro anfallen, informieren die Malteser und hoffen auf weitere Spenden.
Kommentare
Um Ihren Kommentar abzusenden, melden Sie sich bitte an.
Sollten Sie noch keinen Zugang besitzen, können Sie sich hier registrieren.