Verl Mutter soll ihre Kinder missbraucht haben - Verlerin schweigt zu Vorwürfen

Verl/Bielefeld. Es ist ein ungewöhnliches Verfahren, mit dem sich die III. Große Strafkammer des Landgerichts derzeit befassen muss. Nicht, dass die Richter als Mitglieder einer Jugendschutzkammer es nicht auf traurige Weise schon oft erlebt hätten, dass Väter ihre Kinder missbrauchen und quälen. Doch sind es eben zumeist Männer, die sich wegen derartiger Vorwürfe vor Gericht verantworten müssen. Nun muss sich jedoch eine Mutter dem Vorwurf des Missbrauchs von Kindern sowie der Misshandlung von Schutzbefohlenen stellen: Eine Frau aus Verl ist angeklagt, in ihren Wohnungen sowohl ihrer Tochter als auch dem Sohn gegenüber auf mannigfache Weise übergriffig geworden zu sein. Die Staatsanwaltschaft geht von folgendem Geschehen aus: Bis 2014 lebte die nun angeklagten Sabine P. (Namen aller Betroffenen geändert) mit ihrem damaligen Ehemann und den gemeinsamen Kindern Barbara und Yan in Bielefeld. Dort soll es in der Zeit von August 2008 bis zum Juli 2012 etwa einmal pro Woche zu sexuellen Übergriffen auf das zunächst fünf Jahre alte Mädchen gekommen sein. Mädchen leide auch heute noch sehr Zu jener Zeit entwickelte Sabine P. laut Anklage eine Alkoholsucht, die auch zu zahlreichen Misshandlungen von Barbara geführt haben soll. Darüber hinaus sollen Beleidigungen und Beschimpfungen an der Tagesordnung gewesen sein. Diese ereigneten sich insbesondere, nachdem die Familie 2014 nach Verl umgezogen war. Noch heute soll das Mädchen sehr unter den damaligen Vorfällen leiden. 2015 schließlich zerbrach die Ehe der Eltern, Sabine P. zog aus dem gemeinsamen Haus in eine eigene Wohnung. Dort soll sie Anfang 2016 den damals neun Jahre alten Yan missbraucht haben, als ihre Kinder sie in der neuen Bleibe besuchten. Jugendpornografische Bilddateien auf Smartphone Am 19. Dezember 2020 wurde bei einer richterlich angeordneten Durchsuchung der Wohnung der Angeklagten ein Smartphone sichergestellt, auf dem sich sechs jugendpornografische Bilddateien befunden haben sollen. In der Verhandlung vor der III. Großen Strafkammer des Landgerichts äußerte sich Sabine P. nicht zu den Vorwürfen. Dafür berichtete sie von ihrem beruflichen Werdegang, dem Zusammenleben der Eheleute mit den Kindern sowie der Entwicklung von Sohn und Tochter. &bdquo;Es waren tolle Kinder“, sagte sie in der Verhandlung. Beide seien gute Schüler mit vielseitigen Interessen gewesen. Doch habe sich Barbara nach dem Umzug der Familie nach Verl sehr schwer getan, ihr Verhalten habe sich vollständig geändert, in der Schule sei sie abgerutscht. Der Prozess wird am 25 April fortgesetzt.

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