Verl Neuer Facharzt für Verl gefunden - Praxis in ehemaliger Sparkassen-Filiale

Verl-Kaunitz. Die Stadt Verl wird die ehemaligen Räumlichkeiten der Kreissparkasse Wiedenbrück am Alten Schulhof in Kaunitz kaufen. Das hat der Rat in seiner Sitzung am Dienstagabend beschlossen. Die ehemaligen Büros und die Schalterhalle sollen zu einer Arztpraxis umgestaltet werden. Die Stadt erwirbt in dem Gebäude ein Teileigentum über rund 190 Quadratmeter im Erdgeschoss sowie die dazugehörigen Kellerräume. Zum 1. April werde sich in Kaunitz ein Facharzt niederlassen, bestätigte Bürgermeister Michael Esken auf Nachfrage. Wie berichtet ist die Filiale der Kreissparkasse in den neuen &bdquo;Elli"-Markt neben der Ostwestfalenhalle umgezogen. Bereits im Juli hatte die Stadt mit dem Geldinstitut vereinbart, dass sie deren ehemalige Filiale einem potenziellen neuen Arzt für eine Nutzung als Praxis anbieten kann. Pläne für April 2022 Die Kommune war sogar schon in Vorleistung getreten und hatte das Planungsteam Höferlin & Höferlin aus Detmold ein Praxiskonzept entwickeln lassen. Zentral gelegen am Kreisverkehr neben der Kirche, viele Parkplätze vor der Haustür und nach den jeweiligen Bedürfnissen innen frei gestaltbar: Die frühere Bankfiliale biete ideale Rahmenbedingungen, urteilte seinerzeit der Strategieberater im Gesundheitswesen, Günter Müller aus Krefeld, von dem sich die Stadt Verl hatte beraten lassen. Zur Fachrichtung des Mediziners, der sich am 1. April 2022 in Kaunitz niederlassen möchte, macht die Stadt noch keine Angaben. Lesen Sie auch: Ärztemangel - warum es nicht gelingt, den Nachwuchs aufs Land zu locken Hoffnung auf einen Hausarzt Im Rathaus hofft man auf eine gewisse &bdquo;Sogwirkung" durch den Facharzt: Er sei nach Gesprächen mit dem Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe &bdquo;guten Mutes", dass sich in Kaunitz demnächst auch wieder ein Hausarzt ansiedeln werde, sagte Bürgermeister Michael Esken auf Nachfrage. Seit anderthalb Jahren bemüht sich die Kommune um die Nachbesetzung der Hausarztpraxis in Kaunitz. Zu Jahresbeginn war der Allgemeinmediziner Georg Theodor in den Ruhestand getreten, ein Nachfolger hat sich bis heute nicht gefunden. Theodors Räume über der Fürst-Wenzel-Apotheke an der Paderborner Straße erfüllen nicht mehr die aktuellen Ansprüche: Sie sind nicht barrierefrei. Bis zu 100.000 Euro als Anreiz Mit zahlreichen Bewerbern hatten Esken und der Erste Beigeordneter Heribert Schönauer stundenlange Gespräche geführt, die Stadt hat Anzeigen geschaltet und sich um Kontakte über die Kassenärztliche Vereinigung bemüht. Der Rat hat im März sogar die Niederlassungsprämie der Stadt angehoben. Unter der Voraussetzung, dass alle anderen Fördermöglichkeiten ausgereizt wurden, können ansiedlungswillige Ärzte mit einer städtischen Gesamtförderung in Höhe von bis zu 100.000 Euro rechnen. Lesen Sie auch: Kaunitz sucht händeringend Hausarzt - und hofft auf Mithilfe der Bürger In der Regel scheiterten die Verhandlungen aber nicht am Geld, sondern an den fehlenden Praxisräumen. Die sind jetzt gefunden, und die Stadt kann sogar als Eigentümerin selbst darüber verfügen. Zudem hat sie sich die Möglichkeit gesichert, in dem von der Volksbank Delbrück-Hövelhof geplanten Wohn- und Geschäftshaus an der Holter Straße eine Arztpraxis einzurichten. Dort aber ist an den Einzug eines Arztes vor Ende 2023 kaum zu denken.

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