Der Anschluss der Grundschule hat einen besonderen Hintergrund, wie Winfried Egbringhoff vom Fachbereich Hochbau im Rathaus am Montagabend im Betriebsausschuss erläuterte: Franziska Monkenbusch kann während ihrer befristeten Zeit als städtische Klimaschutzmanagerin eine ausgewählte Maßnahme im Bereich der Gebäudesanierung umsetzen. Die Hälfte der Kosten bis zu einer Maximalhöhe von 200.000 Euro bezuschusst in diesem Zusammenhang der Bund. Voraussetzung für die Förderung ist, dass eine Reduzierung der CO2-Emissionen eines Gebäudes um rund 70 Prozent erreicht wird.
Dies will die Stadt bei der Bühlbuschschule durch die Sanierung der Fassade und den zusätzlichen Anschluss an das Fernwärmenetz schaffen. Letzterer sei zwingend erforderlich, um die Fördermittel zu erhalten, da nur so das Förderziel erreicht werden könne, sagte Egbringhoff. Wirtschaftlich lohne der Netzausbau an dieser Stelle alleine bereits mit dem Anschluss der Schule. Dennoch sei die Verlegung der Fernwärmeleitung in der Bahnhofstraße eine "strategische Erweiterung des Wärmenetzes": Die Stadt will vor dem Bau der Trasse auch den übrigen Anliegern einen Anschluss an die Wärmeleitung anbieten.
"Wenn es eng wird, telefoniere ich noch einmal"
Dies betrifft zunächst nur die unmittelbaren Anlieger; für eine spätere Erschließung der angrenzenden Wohngebiete - beispielsweise im Mozartweg und im Brahmsweg sowie am Markt, wo die Kommune mit Raiffeisengebäude, Post und Bahnhof selbst mehrere Immobilien besitzt - sollen an den erforderlichen Stellen in der Fernwärmeleitung bereits Abzweige vorgesehen werden.
Bei einer Erweiterung des Wärmenetzes sind jedoch wegen der zusätzlich benötigten Wärmemengen weitere Wärmeerzeuger erforderlich. Aus diesem Grund soll zur Netzunterstützung in der Bühlbuschschule ein 100-KW-Blockheizkraftwerk eingebaut werden. Blockheizkraftwerke werden im kommenden Jahr auch im Schulzentrum und im Freibad installiert. Im Wirtschaftsplan 2018 des Versorgungs- und Bäderbetriebes sollen dafür 355.000 Euro bereit gestellt werden. Der Ausbau des Heizwerkes an der Straße Zum Meierhof neben dem Freibad ist laut Egbringhoff nicht mehr möglich.
Am Lerchenweg hat der städtische Eigenbetrieb die potenziellen Kunden bereits über eine Anliegerversammlung informiert. 50 Personen seien anwesend gewesen, berichtete Egbringhoff, 30 hätten ihr Interesse bekundet. Allerdings müssten es ungefähr doppelt so viele sein, damit die Verlegung von rund vier Kilometern Fernwärmeleitung für die Haupt- und Nebentrasse in diesem Gebiet die Grenze zur Wirtschaftlichkeit erreicht. Bis zum Monatsende hofft Egbringhoff genug Interessenten gewonnen zu haben, ansonsten soll die Akquise verstärkt werden: "Wenn es eng wird, telefoniere ich noch einmal."
Wie der Netzausbau im Bereich Bahnhofstraße sollen die Arbeiten Anfang kommenden Jahres ausgeschrieben und bis Ende 2018 umgesetzt werden.