Vier-Tage-Woche Tischler aus dem Kreis Gütersloh lockt Mitarbeiter mit guten Konditionen

Schloß Holte-Stukenbrock. Der Fachkräftemangel ist in vielen Branchen ein Thema. Betriebe gehen mitunter neue Wege beim Werben um Auszubildende und Fachkräfte. &bdquo;Die Zeit, in der Mitarbeiter von allein gekommen sind, ist vorbei“, sagt auch Tischler Carsten Justus. Er sucht gerade weitere Fachkräfte und lockt sie mit guten Konditionen. 2017 hat sich der Tischlermeister aus Stukenbrock selbstständig gemacht. Anfangs mit Auftrags- und Montagearbeiten. Mittlerweile hat er eine Ausstellung am Siewekeweg, plant Raumkonzepte, baut vor Ort auf und erfüllt den Kunden individuelle Wünsche. Beim Material greift er auf eine Einkaufsgemeinschaft zurück, um das Angebot zu vergrößern, das er als mittel- bis hochpreisig beschreibt. Dabei geht es nicht um Einzelstücke, sondern um ganze Schlafzimmer oder Küchen. &bdquo;Ein Komplettservice“, sagt Carsten Justus. Kunden, die im gehobenen Segment einkaufen, wollen auch einen Ansprechpartner. In seiner Ausstellung hat er eine Modellküche aufgebaut, in ihr sollen demnächst auch Kochvorführungen stattfinden. Drei Mitarbeiter eingestellt - aber es reicht noch nicht Allein kann der Tischlermeister die Arbeit längst nicht mehr bewältigen, deshalb hat er schon vor einem halben Jahr drei Mitarbeiter eingestellt. Und er braucht noch weitere. Doch woher sollen die kommen? &bdquo;Man kann eigentlich nur Fachkräfte abwerben und ihnen bessere Konditionen bieten“, sagt er. &bdquo;Heute bewerben sich die Firmen bei den Arbeitnehmern.“ Eigentlich dürfte er als Meister auch ausbilden, das sei aber wegen der kleinen Werkstatt kaum möglich. Er müsste die Azubis teilweise in andere Unternehmen schicken. Carsten Justus sucht Tischler, die bestenfalls nicht zu sehr spezialisiert sind, sondern viele Talente haben. Dafür bietet er eine Vier-Tage-Woche. Die 40 Wochenarbeitsstunden werden Montag bis Donnerstag abgeleistet, der Freitag ist frei. Brückentage sind es ebenfalls. Lesen Sie auch: Lage im Kreis Gütersloh verschärft sich - wo sind die Arbeitskräfte hin? Vermögenswirksame Leistungen Die Aussicht auf lange Wochenenden komme gut an, sagt Carsten Justus. Zudem ist es auch möglich, bei Bedarf mit dem Firmenwagen nach Hause beziehungsweise zur Arbeit zu fahren. Bei Sozialleistungen will er mit vermögenswirksamen Leistungen punkten. Das Gehalt sei verhandelbar. Man bekomme in der Industrie vielleicht mehr Geld, wäre da aber unflexibler und müsse vielleicht eintönige Arbeit leisten. Eine Konjunkturbefragung aus dem Frühjahr zeigt, dass dem ostwestfälisch-lippischen Handwerk derzeit rund 12.400 Fach- und Führungskräfte, 6.200 Hilfskräfte und 3.300 Auszubildende fehlen, teilt die Handwerkskammer OWL zu Bielefeld mit. &bdquo;Viele Betriebe haben dies bereits erkannt und versuchen, neue Wege beim Werben um Nachwuchs- und Fachkräfte einzuschlagen“, schreibt Sprecher Andreas Kröling. &bdquo;Sie machen durch eigens für junge Leute produzierte Videoclips, die zielgruppengerechte Ansprache junger Menschen in sozialen Netzwerken und die aktive Teilnahme an Berufsorientierungsangeboten auf sich aufmerksam.“ Carsten Justus war mit einer Anzeige auf Facebook erfolgreich. Dort sucht er jetzt auch nach zwei weiteren Mitarbeitern. Interessenten können sich auch direkt bei Carsten Justus melden unter Tel. (0 52 07) 993 10 27. E-Mail: info@tischlermeister-justus.de

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