Stadtentwicklung Pollhansplatz, Photovoltaik und Co.: Das alles soll sich künftig in SHS tun

Schloß Holte-Stukenbrock. Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Stadt- und Quartiersentwicklung. Klingt staubtrocken, ist es auch manchmal. Am Montagabend war es das nicht. Der Überblick. Photovoltaik Sollen künftig Bauherren in Neubaugebieten verpflichtet werden, ihre Häuser mit Photovoltaikanlagen auszurüsten? Die Grünen im Stadtrat fordern das, damit die Klimaschutzziele der Stadt, formuliert vor eineinhalb Jahren, erreicht werden könnten. Durchgesetzt haben sich die Grünen im Fachausschuss aber nicht. CDU-Vertreter zum Beispiel führten soziale Gründe an. Es geht um den Traum vom eigenen Haus.Im November 2020 hat der Stadtrat beschlossen, &bdquo;konsequente Maßnahmen“ zum Klimaschutz zu ergreifen, den CO2-Ausstoß in SHS bis zum Jahr 2030 zu halbieren und die Klimaneutralität möglichst bis zum Jahr 2035 zu erreichen. Die Stadtverwaltung wäre dem Grünen-Vorschlag, Photovoltaik in Neubaugebieten verpflichtend zu machen, gefolgt. CDU-Politiker wie zum Beispiel Michael Brechmann wollten das nicht. Dadurch würden die Baupreise noch weiter in die Höhe getrieben. &bdquo;So machen wir es für einen Facharbeiter fast unmöglich“, sagte Brechmann, &bdquo;sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Das kann doch nicht unsere Politik sein.“ Sein Kompromissvorschlag: Bauherren sollten dazu verpflichtet werden, Leerrohre für eine zukünftige Photovoltaikanlage zu verbauen. Nein, nicht einmal so weit wollte FDP-Fraktionssprecher Thorsten Baumgart gehen. &bdquo;Jeder, der heute baut, macht das nachhaltig, wenn es finanziell möglich ist.“ Und genau da müsse man ansetzen und finanzielle Anreize schaffen (was die FDP schon einmal vergeblich versucht hat). &bdquo;So können wir mehr erreichen.“Die Grünen Reinhard Tölke und Matthias Altemeier hatten sich aufgrund der zustimmenden Beschlussvorlage der Stadtverwaltung offensichtlich mehr versprochen und reagierten gereizt. Altemeier zum Beispiel warf der CDU vor, bislang keinen Vorschlag zur Erreichung der Klimaschutzziele gemacht zu haben. &bdquo;Es wird immer nur blockiert.“ Mit den Grünen stimmten letztlich nur Metin Eser (SPD) und Frank Dieckmann (Sachkundiger Bürger der CDU).Städtebauförderung Das Nachsehen hatten die Grünen auch bei einem anderen Anliegen. Es ging um die Stadtentwicklung. Die Landesregierung fördert kontinuierlich Projekte. SHS hat auch schon davon profitiert und Zuschüsse im Wert von 3,6 Millionen Euro bekommen. Jetzt hat die Stadt neue Pläne für 2023. Unter anderem soll ein Konzept für den Pollhansplatz entwickelt werden. Wie könnte man den Platz sonst noch nutzen und ihn aufhübschen?Aus Sicht von Grünen-Sprecher Reinhard Tölke gibt es Wichtigeres: den Ortskern Stukenbrock attraktiver zu machen. Daran hat sich die FDP schon mit mehreren Anträgen abgearbeitet, und deshalb outete sich jetzt Thorsten Baumgart als Pragmatiker. &bdquo;Wir sollten den einfacheren Weg gehen. Der Ortskern läuft uns nicht weg.“ Silke Sykora vom Bauamt hatte zuvor interveniert, dass das Projekt &bdquo;Ortskern Stukenbrock“ zu komplex und die Zeit zu knapp sei, um im nächsten Jahr handeln zu können. Man brauche mehr Vorlauf, um die schon vorhandenen Vorschläge zu überarbeiten. Also sollen im nächsten Jahr folgende Projekte neben dem Konzept für den Pollhansplatz angepackt werden: Aufwertung der Kirchstraße durch Barrierefreiheit, mehr Grün und schönere Lampen. Fonds zur Aufwertung von Immobilien in SHS. Fonds zur Aufwertung der Ortskerne. Gewerbepark Senne Städteplaner Dirk Tischmann hat jetzt im Fachausschuss das Bemühen unterstrichen, bei der Entwicklung des Gewerbeparks Senne Rücksicht auf die betroffenen Anlieger zu nehmen. Eine komplexe Aufgabe. Es geht nicht nur um die Belästigung durch Lärm und Verkehr. Die soll durch geschicktes Platzieren der Gewerbebetriebe und überlegte Straßenführung gering gehalten werden. Es geht zum Beispiel auch um Stickstoff. Der entsteht bei Verbrennungsprozessen, kann im Übermaß Menschen schaden und Pflanzen unnatürlich wachsen lassen. Im Bebauungsplan für den Gewerbepark sollten deshalb, meint Städteplaner Dirk Tischmann, als mögliche Energiequellen nur Strom, Photovoltaik, Solar- und Geothermie festgeschrieben werden.

Mehr zum Thema