Schloß Holte-Stukenbrock SHS soll endlich erste Hundewiese bekommen - vier Standorte vorgeschlagen

Schloß Holte-Stukenbrock. Michelle Wiegel setzt sich dafür ein, dass Schloß Holte-Stukenbrock eine umzäunte Hundewiese bekommt, auf der Hunde ohne Leine laufen und spielen können. Sie ist auch bereit, sich an der Organisation und Unterhaltung zu beteiligen. Unterstützer haben sich nach der ersten Berichterstattung in der NW – das war vor zwei Jahren – schon bei ihr gemeldet. Daraufhin hat Michelle Wiegel einen Bürgerantrag eingereicht. Seitdem sucht die Stadtverwaltung nach geeigneten Grundstücken. An diesem Montag stellt sie der Politik vier mögliche Hundewiesen vor. Die Sitzung ist öffentlich. Dann beraten die Lokalpolitiker des Ordnungsausschusses nach 18 Uhr nicht nur über einen geeigneten Standort, sondern in erster Linie darüber, ob SHS überhaupt eine Hundewiese bekommen soll. Pikant: Die Stadtverwaltung hält eine Hundewiese für unnötig und hatte das in der ersten Beschlussvorlage, die am Wochenende schon einzusehen war, auch deutlich geschrieben."Der Bürgermeister wollte, dass die Politik unvoreingenommen darüber berät" Auf Anordnung des Bürgermeisters hat das Ordnungsamt die Vorlage am Dienstag aber überarbeitet. Die Ablehnung der Stadtverwaltung fehlt in der aktuellen Version. &bdquo;Der Bürgermeister wollte, dass die Politik unvoreingenommen darüber berät“, sagt Ordnungsamtsleiter Egon Henkenjohann.Die beschriebene Passage hätte eigentlich schon aus der ersten Fassung gestrichen werden sollen; sie ist Henkenjohanns persönliche Ansicht. Er hat zwar selbst einen Hund, einen Havaneser, der auf dem Wohngrundstück hinreichend Auslauf hat, ist aber der Meinung, dass eine Hundewiese eher etwas für größere Städte &bdquo;mit ausgiebiger komprimierter Bebauung“ ist. SHS sei ländlich geprägt und habe genug Wald – der Nachbar Verl hat übrigens zwei Hundewiesen. Hundeausführen sei nicht vergleichbarmit freiem SpielFür Michelle Wiegel ist der Wald kein überzeugendes Argument. Sie weist darauf hin, dass Hunde im Stadtgebiet an der Leine zu führen sind. Ebenso in Naturschutzgebieten. Nur im nicht naturgeschützten Wald dürfen Hunde von der Leine, müssen dann aber auf den Wegen bleiben. &bdquo;Das ist Hundeausführen und hat nichts mit freiem Spielen zu tun“, sagt sie.Das gemeinsame Spielen und Tollen der Hunde würde helfen, Hunde zu sozialisieren. Aber nicht nur für die Tiere sei eine Hundewiese vorteilhaft, auch für die Besitzer, ergänzt Michelle Wiegel. Gerade in der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, wie wichtig soziale Kontakte seien.Kostenpunkt: knapp 8.000 Euro Als weiteren Aspekt führt sie an, dass die Stadt den Hundebesitzern einen Teil der gezahlten Steuergelder in Form einer Hundewiese zurückgeben könne. Laut Schätzung der Stadtverwaltung kostet die Errichtung der Hundewiese mit Zaun, Sitzbänken und Abfallbehälter knapp 8.000 Euro. Hinzu kommen Autostellplätze. Die vorgeschlagenen Wiesen sind in städtischem Eigentum. Michelle Wiegel weist darauf hin, dass der Nachbar Verl die Pflege der Hundewiesen (Müll entleeren, Rasen mähen etc.) übernimmt.Diesen Ausgaben stehen Einnahmen von jährlich etwa 100.000 Euro an Hundesteuern gegenüber. 2021 waren es 105.000 Euro, gemeldet waren im vergangenen Jahr 1.072 kleinere Hunde und 984 größere ab 40 Zentimeter Höhe oder 20 Kilogramm Gewicht. Zur Gruppe der größeren Hunde zählen auch die als gefährlich eingestuften. Selbstverständlich gelten auf einer Hundewiese Regeln. Aber welcher Standort taugt überhaupt? Die Stadtverwaltung schlägt vier Flächen vor, schränkt die Eignung aber schon selbst ein: a) Lange Straße südlich des Rahmkewegs b) St.-Michael-Straße nördlich der Friedhofskapelle c) Sportpark am Ölbach neben den Tennisplätzen d) Kaunitzer Straße zwischen Buschkrug und Flüchtlingsheim Den Sportpark sieht die Stadtverwaltung als zu stark frequentiert, die Flächen an der St.-Michael-Straße und Langem Straße liegen in Landschaftsschutzgebieten, da könnte die Untere Naturschutzbehörde ihr Veto einlegen. Bleibt also die Kaunitzer Straße.Michelle Wiegel kennt alle vier Flächen. Die bewertet sie aus Hundehaltersicht etwas anders. Gut findet sie, dass alle Flächen recht zentral gelegen und gut zu erreichen sind. Sie stimmt der Verwaltung auch zu, dass der Sportpark die schlechteste Lösung wäre. Nur bedingt geeignet findet sie die Kaunitzer Straße. Zwar sei wohl nicht mit Beschwerden der Nachbarn (Pro Arbeit und Flüchtlingsheim) zu rechnen, allerdings herrscht dort Verkehrslärm.Zudem fährt viermal pro Stunde die Sennebahn direkt vorbei. Die Lange Straße sei schon besser geeignet, auch wenn das Grundstück eher schlauchartig ist. Michelle Wiegels Favorit ist die Fläche in Liemke. Dort ist Tempo 30 vorgeschrieben, Laster dürfen gar nicht fahren. Für welche Fläche sich die Politik auch entscheidet: &bdquo;Besser als gar keine Hundewiese“, sagt Michelle Wiegel.

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