0

SHS Ein Foto mit der "Killerbraut"

Safaripark schließt Saison mit schaurig-schönem Halloweenspektakel ab

VON DEMOKRAT RAMADANI
21.10.2014 , 07:00 Uhr
Der rothäutige und gehörnte Teufel streichelt auf der Parade das "Höllenkaninchen" seiner Hexengemahlin, während sie sich an ihn kuschelt. - © FOTOS: DEMOKRAT RAMADANI
Der rothäutige und gehörnte Teufel streichelt auf der Parade das "Höllenkaninchen" seiner Hexengemahlin, während sie sich an ihn kuschelt. | © FOTOS: DEMOKRAT RAMADANI

Schloß Holte-Stukenbrock. "Sie sind wie Schatten", sagt Bianca Laube zu Melina Brink, während sie gemeinsam mit Andre und Conny Laube am Eingang an der Kasse des Safariparks stehen. Familie Laube kommt jedes Jahr her. Zum ersten Mal dabe ist die beste Freundin der Tochter. Die bekommt schnell noch einige Hinweise vor ihrer ersten Halloweenparty in Stukenbrock-Senne – vor allem zu dem korrekten Umgang mit den Spukgestalten.

"Das Problem ist, Du merkst gar nicht, wie sie sich an Dich heranschleichen, hinter Dir stehen und darauf warten, dass Du Dich umdrehst", sagt Bianca Laube. Zum siebten Mal findet am letzten Wochenende der Herbstferien der Abschluss der Safaripark-Saison satt. Aus der kleinen Horroridee zu Anfang hat sich im Laufe der Jahre ein Gruselspektakel entwickelt. "Jedes Jahr ist etwas Neues hinzugekommen", sagt Pressesprecherin Susanna Stubbe, "so dass wir nun ein buntes Programm für Groß und Klein anbieten." Rund 5.000 Besucher lassen sich die Angebote mehr oder weniger schaudernd gefallen. Von 12 bis 18 Uhr gibt es Attraktionen für Familien mit jungem Nachwuchs: An der Zombie-Western-Show, Dracula-Zirkus-Show, Frankenstein-Zaubershow, dem Kürbisschnitzen oder dem Märchenlabyrinth "Halloween im Zauberwald" finden die Kleinen ihren kindgerechten Gruselspaß. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit wird dieser erste Teil dann mit der Halloween-Parade abgeschlossen, und das Programm für die älteren Besucher eröffnet. Hier bekommen die Safaripark-Gäste alle Zombies, Vampire, kopflosen Kutscher, Untote, Teufel und weitere Schreckgestalten präsentiert, die auf dem Gelände umherirren und den ein oder anderen das Schaudern lehren.

Der Sensenmann, nicht in klassischer Kutte, sondern in rabiater Montur mit skelettierten Flügeln, hat sich bei der Parade sein nächstes Opfer ausgesucht.
Der Sensenmann, nicht in klassischer Kutte, sondern in rabiater Montur mit skelettierten Flügeln, hat sich bei der Parade sein nächstes Opfer ausgesucht.

Zweimal schon wurde Jannik Zwist von der "Killerbraut" mit dem blutverschmierten weißen Kleid, den dunklen roten Haaren und einem Zombie-Gesicht erschreckt, das Hollywood nicht besser hinbekommen hätte. Evelyn Radermacher hat ihm den Besuch im Safaripark zum Geburtstag geschenkt. Als Andenken an die schaurigen Erlebnisse möchten die beiden ein Foto mit der Zombie-Dame machen. "Ich war zögerlich", sagt der Teenager, "weil sie schon echt gruselig aussieht." Wenige Meter von ihm entfernt, zücken auch andere Besucher die Digitalkameras und Fotohandys. Auf die Schrecksekunde folgt bei den meisten der Wunsch, mit den Horrorfiguren zu posieren. Besonders beliebt ist der "Mann mit der Kettensäge". "Der sieht jedes Jahr einfach schauerlich aus", sagt Stammgast Thomas Horowski. Wieder mit dabei sind auch die beiden Bands: "Sir Nightingale & The Lover’s Curse" besteht aus einem Magier und vier Werwölfen, und "Le Cirque Grimace" mit vier Zombie-Clowns. Eine neue Attraktion in diesem Jahr ist "Rock’n Roll Wrestling Bash Voodoo". Hinter diesem Namen verbirgt sich eine spektakuläre Show aus Live-Rock und schnellen Wrestlingkämpfen mit Gegnern in Masken, die Namen tragen wie "Boris the Butcher", "Fireball", "Dirty old Man" und "Headcrusher". Die Crew unter der Leitung von Carlos Martinez ist bereits in Berlin, München und Hamburg aufgetreten und hat eigens für den Auftritt im Safaripark eine neue Show einstudiert.

Luka und Daniel Wenkert sitzen in der ersten Reihe und schauen sich den Kampf mit ihren Eltern Hartmut und Christine an. Die Jungs sind Wrestling-Fans und haben vorab Videoclips von der Crew im Internet angesehen. "Live ist das natürlich noch einmal eine ganz andere Nummer." Von hier geht es direkt auf die große Wiese, denn die Familie möchte sich gute Plätze für die Abschlussshow aus Lasertechnik und Feuerwerk sichern, das in diesem Jahr der "Herr der Ringe"-Saga nachempfunden ist.

Viel Material

Mehrere Kilometer Spinnenweben, 1.000 Holzkreuze, zwei Wagenladungen Kürbisse, ein großer Anhänger Maisstauden, mehr als ein Dutzend Nebelmaschinen und zwei Container mit Grablichtern, Skeletten und anderen Dekorationen sind für das Halloweenevent nötig. "Allein der Auf- und Abbau ist eine Heidenarbeit", sagt Susanna Stubbe, Pressesprecherin des Safariparks.

Außerdem sind 200 Mitarbeiter in den Bereichen Gastronomie, Sicherheit und Ordnung, Fahrgeschäfte, Licht- und Tontechnik sowie 50 Darsteller für die unterschiedlichsten Attraktionen im Einsatz. "Es ist mit Abstand eine der aufwendigsten Veranstaltungen, die wir durchführen", sagt Stubbe.