Schloß Holte-Stukenbrock / Hövelriege. 80 nach Christus, Rom zur Zeit Vespasians und des Baus des Colosseums. Zwei befreundete Gladiatoren nehmen an einem Turnier teil, an dessen Ende sie sich als Gegner im Kampf um die Freiheit, um die Beendigung ihres sklavenähnlichen Status, gegenüberstehen. Zu sehen am Sonntag, 24. August, ab 19 Uhr im Sportheim des SJC Hövelriege. Unter den Darstellern sind auch Jugendliche aus Schloß Holte-Stukenbrock.
Was zunächst wie die Handlung eines Hollywoodstreifens anmutet, wird im Rahmen des Förderprogramms "Kultur macht stark" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung von dem "Bündnis für Bildung" bestehend aus dem Jugendheim Hövelriege, dem Fußballverein SJC Hövelriege und der Krollbachschule Hövelhof durch die Kinder- und Jugendtheaterwerkstatt Hövelriege (KJT) realisiert.
Das Jugendheim Hövelriege beantragte im Sommer 2013 die jährliche Förderung von 15.700 Euro beim Bund deutscher Amateurtheater (BDAT), inzwischen ist auch die Fortsetzung des erfolgreichen Projektes bis August 2015 bewilligt.
Die entstandene Theaterwerkstatt für 10– bis 14-jährige Jugendliche trifft sich seit Oktober 2013 einmal wöchentlich und bietet insbesondere für Kinder "bildungsferner Herkunft" einen Raum des Ausprobierens, der Förderung und natürlich des Theaterspielens. Von den zwölf beteiligten Jugendlichen wohnen aktuell vier im Jugendheim Hövelriege und zehn spielen aktiv im SJC Fußball.
Hubert Renneke, der Leiter des Jugendheim Hövelriege zeigt sich sehr erfreut über die Beteiligung: "Ich bin besonders froh, dass so viele Jungen unser Angebot der regelmäßigen Theaterarbeit annehmen. Das ist für Jugendtheatergruppen sehr ungewöhnlich. Florian Steinbach zum Beispiel hat das Jugendheim Hövelriege in diesem Sommer verlassen und wohnt inzwischen wieder bei seiner Mutter in Gütersloh, zum Theaterspielen macht er sich dennoch auf den Weg nach Hövelriege."
Unter der Anleitung des Schauspielers und Theaterpädagogen Martin Bretschneider erarbeiteten die Jugendlichen in Zusammenarbeit mit dem Theaterpädagogen Canip Gündogdu, der auch das 3-Schulen-Theater im Frühjahr beim Stalag-Stück angeleitet hatte, nicht nur die Thematik des vierten Projektes. Sehr körperlich betonte Kampfszenen, die Spaß machen und Motivation durch Bewegung wecken sollen, sind einstudiert.
Dabei steht für Bretschneider bei Thematik und Umsetzung aber vor allem die Gleichberechtigung der Akteure im Vordergrund: "Es gibt hier keine Haupt- und Nebenrollen, alle werden gleich gut beteiligt und nach ihren individuellen Stärken und Schwächen gefördert und eingesetzt."
Die Darsteller
Es spielen: Melissa Bayram, Arthur Bretschneider, Dario Cariglia, Marie Christoph, Leon Frey, Alex Görlitz, Angelina Matuschke, Richard Olbrich, Franziska Peter, Lukas Schmale, Florian Steinbach und Justin Strathoff.