Veränderungen Zwei Stände verschwinden von Wochenmarkt im Kreis Gütersloh

Rheda-Wiedenbrück. Es soll sich etwas tun auf den Wochenmärkten. Zum einen gibt es in Rheda Veränderungen bei den Beschickern. Zum anderen hat die Politik die Schaffung von zwei Stellen für Markt-Manager beschlossen. Sie sollen die Wochenmärkte, auf denen es Fisch und Fleisch, Gemüse und Obst, Backwaren und Blumen gibt, noch attraktiver machen. Den Wochenmarkt in Rheda bestücken Fisch- und Fleischhändler, seit dessen Gründung im Jahr 1954 auf dem Doktorplatz noch immer die Familien Roer und Utler. Blumen hatte über Jahrzehnte auch Familie Kessler an ihrem Stand vor der Stadtkirche angeboten. Nun hat sie sich grundsätzlich vom Wochenmarkt in Rheda verabschiedet, um sich auf ihr eigenes Geschäft in Delbrück zu konzentrieren. Darüber informiert Stadtsprecher Martin Pollklas auf Anfrage. Eine Pause legt "nach vielen tollen Jahren auf dem Rhedaer Wochenmarkt" das Rietberger Unternehmen Könighaus ein. Organisatorisch sei es dem Team nach Weihnachten nicht mehr möglich, den Mittwochs- und Samstagsmarkt in Rheda, wo es seit etwa zehn Jahren Gemüse und Obst anbietet, zu beschicken. Das teilt die Familie ihren Kunden in einem Flyer mit. In Wiedenbrück wird Könighaus dienstags und samstags - so wie bereits seit 35 Jahren - weiterhin seinen Marktstand aufbauen, informiert die Familie auf Nachfrage. Und: "Wir streben an, es hinzubekommen, auch wieder in Rheda präsent zu sein." Frequenzbringer für den Rheda-Wiedenbrücker Einzelhandel Der Fachbereich Ordnung, zuständig für die Wochenmärkte, suche derweil weitere Händler für beide Stadtteile, die gerne aufgenommen werden, sagt Pollklas. Dazu gebe es bereits Gespräche mit verschiedenen Anbietern, beispielsweise auch mit Händlern, die alljährlich auf dem Wiedenbrücker Krammarkt ihre Waren verkaufen. Auch ein rumänisches Paar habe probeweise Backwaren aus seiner Heimat angeboten und überlege nun, das dauerhaft zu tun. Die Wochenmärkte sind nicht nur Versorger für die Bürgerschaft, sondern auch Frequenzbringer für den lokalen Einzelhandel. Weiterentwickelt werden sollen sie von zwei Markt-Managern. Die Idee dazu hatte die Verwaltung im September im Haupt- und Finanzausschuss präsentiert. Sie bezog sich damit auf einen Antrag der Markthändler, formuliert von dem Unternehmen Könighaus. Darin war der Wochenmarkt in Münster mit vielen unterschiedlichen Ständen und einem wechselnden gastronomischen Angebot als Leitbild genannt worden. In Rheda-Wiedenbrück sollen das Meilenstein-Projekt zwei neue Mitarbeitende managen. Der eine ist für Marketing und Online-Auftritt zuständig, der andere für Organisation und Struktur. Die Aufgabe der zunächst für zwei Jahre eingestellten Markt-Manager soll die Akquise neuer Händler, auch Streetfood-Anbieter, sein. Mindestens zwei Aktionsstände pro Monat soll es anfangs geben, später mindestens drei, so der Plan. Organisieren sollen die in Teilzeit Beschäftigten auch kleine Auftritte von Künstlern oder Musikern. Außerdem sollen sie die Rheda-Wiedenbrücker Märkte als Marke in sozialen Medien etablieren. Das Land gibt einen Zuschuss von 20.000 Euro Im September hatte Wirtschaftsförderer Sebastian Czoske die Kosten für die Markt-Manager sowie für ein Markt-Logo auf 38.000 Euro beziffert. Jetzt informierte er über eine Zusage von Fördermitteln des Landes. Rheda-Wiedenbrück könne aus dem Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte 20.000 Euro erhalten. Damit verringere sich der städtische Eigenanteil auf 18.000 Euro. Die Mehrheit der Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses stellte für den Haushalt 2023, der vom Stadtrat noch verabschiedet werden muss, diesen Betrag für die zweijährige Anlaufphase bereit. Später soll das Projekt über einen Verein der Marktbeschicker finanziert werden Ein erster Markt-Manager stehe bereit, so Pollklas. Für den zweiten laufe die Stellenausschreibung. Ihre Arbeit soll dazu beitragen, die Zahl der Besucher auf den Wochenmärkten "mindestens zu verdoppeln". Zwar sei die "nicht messbar", doch legte Czoske eine Schätzung vor. Danach sollen dienstags 600 Besucher in Wiedenbrück sein und samstags 2.500. Für Rheda geht der Wirtschaftsförderer von 500 Kunden am Mittwoch und von 1.800 am Samstag aus.

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