Mobilität Mehr E-Scooter für Rheda-Wiedenbrück - doch es gibt auch Kritik

Rheda-Wiedenbrück. Ein gutes halbes Jahr ist es jetzt her, dass die E-Scooter-Welle nach Stadt Rheda-Wiedenbrück geschwappt ist. Seit dem 1. April stehen 150 E-Scooter der Firma Tier der Bevölkerung für Spaßfahrten oder den Weg von einer ÖPNV-Haltestelle nach Hause zur Verfügung. Die Stadt zog nun eine erste Zwischenbilanz des Versuchs. Die Gelegenheit, die Erfahrungen aus Sicht des Anbieters zu schildern, erhielt Tier-Regionalmanager OWL Johannes Knippenberg im Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz sowie Mobilität. Knippenberg, selbst seit 1. August in diesem Amt, zog eine positive Bilanz. &bdquo;Wir sind sehr zufrieden mit dem Start in Rheda-Wiedenbrück und sehr glücklich darüber“, meinte er. Zum Beweis für die gute Annahme des E-Scooter-Angebots durch die Bevölkerung warf Knippenberg erste Zahlen an die Wand des Sitzungssaals. Danach hat das Unternehmen in Rheda-Wiedenbrück bis jetzt 5.233 Nutzer gezählt, die es zusammen auf 50.076 Fahrten gebracht haben. Jeder Scooter wurde im Schnitt 1,7 mal pro Tag ausgeliehen. Die insgesamt zurückgelegte Strecke lag bei 15.000 Kilometern. &bdquo;Das bringt eine CO2-Einsparung von 2,5 Tonnen gegenüber derselben mit Pkw zurückgelegten Strecke“, sagte Knippenberg. Die Spitzenausleihzeit lag nach Beobachtungen des Mobilitätsanbieters bei etwa 18 Uhr. &bdquo;Das zeigt uns, dass die Scooter auch für den Weg von der Arbeit nach Hause genutzt werden und nicht alle Fahrten Spaßfahrten sind.“ Noch mehr Roller für Rheda-Wiedenbrück? Knippenberg hatte in seiner Auswertung auch eine Top Ten der am meisten frequentierten Straßen im Stadtgebiet. Da rangieren mit der Ringstraße, der Gütersloher Straße, der Wilhelm- und der Neuenkirchener Straße gleich vier Straßen aus Rheda auf den ersten Plätzen. Das Resümee von Knippenberg am Ende des Vortrags lautete: &bdquo;Wir fühlen uns wohl in Rheda-Wiedenbrück und wollen die Zahl der Scooter im kommenden Jahr um ein Drittel auf 200 erhöhen.“ Diese Ankündigung rief die Ausschussmitglieder Christina Coban (CDU) und Elisabeth Frenser (SPD) auf den Plan. Sie wollten wissen, ob auch eine Einbeziehung von St. Vit, Lintel und Batenhorst als E-Scooter-Standorte angedacht sei. Eine eindeutige Antwort darauf blieb der Regionalmanager schuldig. Eine Erweiterung sei grundsätzlich möglich, müsse sich für das Unternehmen aber auch rechnen, so Knippenberg. Erfreut zeigte er sich über die Akzeptanz der Scooter in der Bevölkerung. &bdquo;Wir haben in Rheda-Wiedenbrück eine niedrige Beschwerdelage“, berichtete der Regionalmanager den Kommunalparlamentariern. Bürger kritisieren Stolperfallen in Rheda-Wiedenbrück &bdquo;Ich kann Ihnen sagen, warum das so ist, weil die Beschwerden der Bürger bei uns landen“, entgegnete Melanie Stuhlweißenburg, Move. Kritisiert werde vor allem nach der Benutzung das unvorschriftsmäßige Abstellen oder Ablegen der Roller mitten auf Geh- und Fahrradwegen. Von Stolperfallen ist immer wieder die Rede. Dieses Problem hat auch die Betreiberfirma Tier erkannt. Eine Idee, die Situation zu verbessern, sind auch so genannte After-Run-Fotos, mit denen die Nutzer das korrekte Abstellen der Gefährte dokumentieren müssten. &bdquo;Das bringt aber nichts“, meinte Knippenberg. Eine Verbesserung verspricht sich das Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin dagegen vom elektronischen Scooter-Melder. Unter der kann jeder Bürger das unvorschriftsmäßige Abstellen von Rollern zu Protokoll geben. Ob und wie schnell das Hindernis danach von Tier-Mitarbeitenden beseitigt wird und ob der vorherige Nutzer beispielsweise zur Verantwortung herangezogen wird – diese Fragen blieben bei der Erörterung im Ausschuss.

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