Regelmäßig Polizeieinsätze Nachbarn von Wohnheim im Kreis Gütersloh in Angst - Landrat Adenauer eingeschaltet

Harsewinkel. Der letzte Polizei- und Notarzteinsatz datiert vom Sonntagabend – das sagen die Nachbarn. Die Polizei verfasst schon länger keine öffentlichen Polizeiberichte mehr von ihren Einsätzen am städtischen Wohnheim &bdquo;Rhedaer Schule“. Am Mittwoch war eine Harsewinkeler Tischlerei mit der Beseitigung der Schäden im Haus beschäftigt. Vor einigen Wochen hatte dort ein Bewohner versucht, einen Mitbewohner zu traktieren und hatte dafür mit einem Messer die Rigipswand zwischen den Wohneinheiten durchbohrt. Laut dem Polizeibericht vom September fügte der Angreifer dem Opfer dabei nur geringfügige Schnittwunden zu. Der gewalttätige Bewohner mit mutmaßlich irakischen Wurzeln wurde nach diesem neuerlichen Vorfall samt Polizeieinsatz in der ersten Septemberwoche in eine psychiatrische Klinik gebracht. Diese hat der Mann aber inzwischen längst wieder verlassen und wohnte wieder in der Unterbringungsstelle der Stadt. Die Nachbarn haben auf die Vorfälle nun mit einem Schreiben an den Landrat reagiert. Im Zeitraum von August bis Mitte September musste die Polizei vier- oder fünfmal zum Tecklenburger Weg ausrücken. Mal hatte der Störenfried die Tür eines vorbeifahrenden Autos eingetreten, mal hielten Nachbarn die Wohnheim-Bewohner fest, weil sie beabsichtigten Diebstahl vermuteten (aber nicht beweisen konnten), dann wieder gab es die Auseinandersetzungen der Bewohner untereinander. Brief an Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer Die Nachbarn haben danach noch zwei weitere Einsätze gezählt. Nachbar Ralf Wächter hatte Anfang September die Polizei informiert. Jetzt am Sonntag hatte er den Einsatz nur aus der Ferne verfolgt. Wächter hatte in der vergangenen Woche bereits 18 Nachbarn aufgesucht, um den zweiseitigen Brief an Sven-Georg Adenauer mitunterzeichnen lassen. Keiner habe die Unterschrift verweigert, sagte der 70-Jährige jetzt. Die Nachbarn möchten eine Änderung der Situation erreichen. Massive Polizei- und Krankenwageneinsätze seien ja fast schon an der Tagesordnung, schreibt Wächter jetzt an den Landrat. Einige Familien ließen ihre Kinder nicht mehr zu Fuß zur Bushaltestelle neben der ehemaligen &bdquo;Rhedaer Schule“ gehen, sondern brächten die Kinder mit dem Auto zum Unterricht in die Stadt. In direkter Nachbarschaft des Wohnheims befindet sich eine Kindertagesstätte. Den draußen spielenden Kindern blieben die Polizeieinsätze nicht verborgen, heißt es weiter in dem Schreiben. Man habe sich als betroffener Bürger an die Polizei vor Ort gewandt. Dort habe man ihnen mitgeteilt, man möge sich an den Landrat wenden, schrieb Ralf Wächter im letzten Absatz. Man wünsche, den oder die Unruhestifter umzusiedeln. Gleichzeitig fordere man eine Aufstellung der Polizeieinsätze der letzten Jahre. Nur so werde sichtbar, wie auffällig die Bewohner sich dort verhielten, erklärte Wächter gegenüber dieser Zeitung dieses Ansinnen. Letzter Satz des Schreibens: &bdquo;Ziel soll sein, bei der Stadt ein Umdenken zu erreichen.“

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