Kosten und Aufwand zu hoch Oktoberfest im Kreis Gütersloh fällt aus

Harsewinkel. Das waren noch Zeiten, als Jägerkrug-Wirt Frank Johannsmann gemeinsam mit seinem Veranstaltungspartner Werner Herbrink zum großen Oktoberfest einlud. 2017 hatte dieses Highlight im Harsewinkeler Veranstaltungskalender zum letzten Mal stattgefunden. 2018 war das ganze bereits in abgespeckter Form am Jägerkrug über die Bühne gegangen. 2019 hatte Johannsmann die bayerische Sause dann kurzfristig zehn Tage vor dem geplanten Termin abgesagt und nur am Sonntag einen Frühschoppen in der Feierscheune veranstaltet. Und auch nach der langen Corona-Zwangspause wird es kein Comeback geben. Das hat Gründe. Immerhin: Ab diesem Wochenende sind im Jägerkrug bis Ende des Monats bayerische Oktoberfestwochen geplant. Bis zum Sonntag, 30. Oktober, möchte Frank Johannsmann gemeinsam mit seiner Frau Marion die Gäste jeweils von Donnerstag bis Montag ab 17 Uhr mit allerlei deftigen Leckereien wie Grillhaxen, Leberkäse, Weißwürsten, Sauerkraut, Knödel und Brezel verwöhnen. Zur Eröffnung wird es an diesem Wochenende einen bayerischen Frühschoppen geben. Dabei sorgen am Samstag und Sonntag jeweils ab 12 Uhr zwei DJs für passende musikalische Begleitung. Für eine bessere Planung bittet Frank Johannsmann unter Tel. (0 52 47) 22 52 um Tischreservierung. Strengere Behördenauflagen Einzig diese Bitte ist sozusagen das Überbleibsel einer einst großen und schillernden Oktoberfest-Ära, die Frank Johannsmann gemeinsam mit Werner Herbrink bis 2017 alle Jahre wieder begründet hatte. Dass er 2019 – auch hier war eine kleinere Version geplant – kurzfristig die Reißleine zog, hing mit den immer strengeren Behördenauflagen zusammen. &bdquo;Laut Brandschutzkonzept sind bei öffentlichen Veranstaltungen maximal 150 Gäste zugelassen. Mein Plan war aber, mit 250 bis 300 Besuchern zu feiern. Mit der Hälfte der Gäste lohnt sich das Ganze nicht“, sagte der Wirt seinerzeit enttäuscht. Die Entwicklung bis dahin – 2019 wäre das Oktoberfest ins 17. Jahr gegangen – war bitter. In den besten Zeiten kamen bis zu 2.000 Gäste am Tag zu dieser Traditionsveranstaltung auf Kragenstoffers Wiese. 2018 war dann Zeltverleiher Werner Herbrink, der von Anfang an dabei war, ausgestiegen. Gründe waren auch hier die immer größere Bürokratie und die immer arbeitsintensiveren behördlichen Vorschriften. Es wird kein Oktoberfest dieser Größenordnung mehr geben Weil 2020 und 2021 Großveranstaltungen coronabedingt ohnehin verboten gewesen waren, hofften jetzt aber viele Oktoberfest-Fans dennoch auf einen Neustart. Doch daraus wird nichts. &bdquo;Ich werde kein Oktoberfest dieser Größenordnung mehr machen. Der Aufwand, die Bürokratie und die Kosten allein für das Zelt stehen mittlerweile in keinem Verhältnis mehr“, sagt Frank Johannsmann. Auch wenn dem Vollblutgastronomen ein gewisses Bedauern anzumerken ist, sei er dennoch froh, sich dieser stressigen Zeit nicht mehr aussetzen zu müssen. Dazu komme, dass auch Werner Herbrink kein Interesse mehr an der weiß-blauen Sause habe. Lesen Sie auch: Großes Gütersloher Oktoberfest abgesagt &bdquo;Es waren immer schöne Veranstaltungen, doch irgendwie haben wir einfach gemerkt, dass wir das alles nicht mehr wollen. Alles hat eben seine Zeit“, so Johannsmann. Er beobachte einen allgemeinen Rückgang bei den Oktoberfest-Feierlichkeiten. V or Corona habe es in der Region überall größere und kleine Feiern gegeben, doch davon sei in diesem Jahr nicht mehr viel zu sehen. Hauptgründe dafür dürften auch die massiv gestiegenen Kosten für Zeltmiete, Kapellen und Bands, Essen und Trinken sowie den Sicherheitsdienst sein, vermutet Frank Johannsmann.

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