Harsewinkel Freibad im Kreis Gütersloh öffnet heute unter besonderen Bedingungen

Harsewinkel. Mit einer aktuellen Wassertemperatur von 21 Grad öffnet das Freibad Harsewinkel am kommenden Montag, 9. Mai, die neue Badesaison unter freiem Himmel. Angesichts der Situation auf dem Energiemarkt und den enorm gestiegenen Kosten haben die Bäderbetriebe entschieden, das Wasser in den Schwimmbecken vorerst ausschließlich über das angeschlossene Blockheizkraftwerk (BHKW) sowie über die Solaranlage zu beheizen. Einige Kommunen im Kreis haben bereits Anfang Mai ihre Freibäder wieder geöffnet. Die Stadt Harsewinkel zieht nun gut eine Woche später nach. &bdquo;Aufgrund der derzeitigen Außentemperaturen ist für ganz frühe Schwimmer zunächst noch das Hallenbad geöffnet“, erklärt Fachgruppenleiterin Esther Beckmann-Jahrsen, die im Rathaus unter anderem für die Bäderbetriebe zuständig ist. Denn die Morgentemperaturen sind derzeit angesichts der wolkenlosen Nächte mit niedrigen einstelligen Temperaturen noch empfindlich kühl. Wassertemperatur bei 21 Grad In der Zeit von 6 bis 8 Uhr können daher die frühen Bahnenzieher von Dienstag bis Samstag daher noch im Hallenbad nebenan &bdquo;Kacheln zählen“ Ab 8 Uhr können Schwimmer dann im Freien schwimmen (s. Info-Kasten).&bdquo;Die Wassertemperatur liegt derzeit bei rund 21 Grad“, gibt Beckmann-Jahrsen einen aktuellen Temperaturstand des kühlen Nass an. Die Auswirkungen von Putins Aggression im Osten werden auch in den Kommunen spürbar. &bdquo;Der Ukraine-Krieg und dessen Auswirkungen auf den weltweiten Energiemarkt treffen uns empfindlich“, erläutert Beckmann-Jahrsen.Den Entscheidungen sind, so lässt sich aus der Pressemitteilung herauslesen, intensive Diskussionen im Rathaus vorangegangen.Verwaltung sucht nach Einsparpotenzialen &bdquo;Es sei nach Einsparpotenzialen gesucht und dabei ausführlich das Für und Wider abgewogen worden“, erklärt die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung. Als Ergebnis der Besprechungen wird das Freibad bis auf weiteres ausschließlich durch das angeschlossene BHKW sowie die Solarabsorber auf den Dächern der Freibadgebäude beheizt, wo die Sonne das Wasser in schwarzen Schläuchen aufheizt. &bdquo;Auf ein zusätzliches Heizen mit Erdgas wird komplett verzichtet“, erklärt Beckmann-Jahrsen.Stefan Volmering, Kämmerer der Stadt und Aufsichtsrat der Stadtwerke, weist darauf hin, dass die vorhandene Gasheizung schon in früheren Jahren nur im äußersten Notfall eingeschaltet wurde, wenn die Alternativen überhaupt nicht reichten. &bdquo;Dieses Heizen mit Gas passt nicht mehr in die Zeit. Da spielt der Klimagedanke auch immer eine wichtige Rolle“, sagte er auf Anfrage der Neuen Westfälischen. Die Stadt suche überall nach Möglichkeiten, Energie zu sparen. &bdquo;Da fangen wir natürlich bei den freien Flächen an.“ Angespannte Situation am Energiemarkt Zwar werde auch beim Betrieb des BHKW Gas zur Energiegewinnung verbrannt. &bdquo;Aber hier nutzen wir die effiziente Kraftwärmekoppelung“, relativiert der Kämmerer. Die Anlage produziere Strom und heize mit der dabei entstehenden Abwärme das Bade- und Duschwasser in den Bädern gleich mit.Die Stadtwerke in Harsewinkel, für die Geschäftsführer Jörg Kogelheide am Dienstag im Klima- und Umweltausschuss berichtete, begründen den Anstieg der Großhandelspreise für Strom und Gas mit der angespannten Situation am Energiemarkt. Die dürfte nach Ankündigung der Bundesregierung in Abstimmung mit der EU noch angespannter werden. Die Europäer wollen den Ausstieg aus russischen Energielieferungen bei Kohle, Öl und auch dem Erdgas beschleunigen und noch im Lauf dieses Jahres umsetzen. Die Nachfrage nach Energie steigt Als weitere Gründe für die Verteuerung werden neben Putins Angriffskrieg in der Ukraine die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie und die damit steigende Nachfrage nach Energie aus fossilen Brennstoffen sowie die gestiegene Kohleverstromung in Kombination mit hohen CO2-Preisen angeführt. Die Auswirkungen spüren die Energieversorger bei den hohen Beschaffungskosten – sowie als Konsequenz daraus auch die Verbraucher. Beckmann-Jahrsen und Volmering hoffen daher gleich aus mehreren Gründen auf eine gute, sprich sonnige Badesaison. Zum einen ließe sich so bares Geld sparen. Zum anderen sorgen höhere Erlöse aus den Eintritten für eine bessere Deckung der Betriebskosten.

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