Harsewinkel Harsewinkel will 13 Millionen Euro in Grundschulen investieren

Harsewinkel. Die Investitionen, die demnächst für Baumaßnahmen an zwei Harsewinkeler Grundschulen anstehen, sind gewaltig: Bis zu 13,3 Millionen Euro wird die Stadt in den kommenden Jahren in ihrem Haushalt berücksichtigen müssen, sollten die Maßnahmen wie am Mittwoch im Schul-, Sport- und Kulturausschuss vorgestellt, tatsächlich realisiert werden. Bevor Beschlüsse gefasst werden, wollen die Fraktionen die vorgestellten Pläne jetzt zunächst intern diskutieren. Lesen Sie auch: Warum sind die Corona-Zahlen in Harsewinkel so hoch? Das Problem der 1994 gebauten Löwenzahnschule am Berliner Ring ist, dass sie über enge Klassenräume verfügt, weshalb die Klassenstärke auf 25 Kinder begrenzt ist. Derzeit wird die Schule im Wesentlichen zweizügig geführt. Weil ein Jahrgang dreizügig ist, gibt die Verwaltung dies mit 2,25-zügig an. Die OGS ist an der Löwenzahnschule in Containern untergebracht. Bruttokosten für die Löwenzahnschule: 5,5 Millionen Euro Laut Vorschlag der Architekten Norbert Ströer und Maren Laing, die von der Stadt mit einem Konzept und einer Kostenschätzung beauftragt wurden, soll dort ein zweigeschossiges unterkellertes Gebäude auf dem Schulhof zum Berliner Ring hin errichtet werden. Einige Parkplätze müssten dafür weichen; der Komplex würde bis an den OGS-Containerstandort reichen. Im Keller würden Lagerräume entstehen, in den beiden Geschossen über der Erde jeweils vier Klassenräume plus zwei Differenzierungsräume und WCs auf beiden Etagen. Zwischen beiden Gebäuden alt und neu ist ein Verbindungsgang geplant. Weil auch im Bestand umgebaut würde (Unterteilung von zwei Klassenräumen, Vergrößerung des Lehrerzimmers) und zusätzlich der Altbau eine neue Verkabelung bekommen soll sowie Schulhof und Parkplatz wiederhergerichtet werden müssen und eine neue Heizungsanlage erforderlich wird, summieren sich die (geschätzten) Bruttokosten auf 5,5 Millionen Euro. Gleich zwei Entwürfe, in der die Ergebnisse aus Workshops zusammengetragen wurden, präsentierten Ströer und Laing für die Kardinal-von-Galen-Grundschule (KvG). Die hat aufgrund ihres Charakters als integrative Schule eine besondere Position, die darüber hinaus exponiert erscheint, weil der Ausschuss im Sommer beschlossen hatte, dass die KvG nicht dreizügig, sondern durchaus auch vierzügig geführt werden kann. Darüber hinaus besteht an der Straße Am Pfingstknapp weiterer Raumbedarf durch die Mitnutzung des Gymnasiums sowie durch den offenen Ganztag. Den Ganztag dort nutzen aktuell 172 Kinder, und diese Zahl könnte deutlich steigen, wenn ab 2026 ein Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz ansteht, führten Schulleiterin Monika Scharf und Lehrerinnen aus dem Kollegium am Rande der Sitzung aus. Gibt es eine neue Aula oder nicht? Vor dem Hintergrund des enormen Raumbedarfs schien die Variante A, die Ströer und Laing präsentierten, von vorneherein als eher klein bemessen. Der Raumgewinn würde hier per Aufstockung erreicht. Einziger Vorteil: Diese Variante wäre mit 6,65 Millionen Euro günstiger, allerdings brächte sie viele Einschränkungen mit sich, sagten die Architekten. Bei der A-Variante gäbe es keine neue Aula, keinen neuen WC-Trakt und die für eine intensive OGS-Nutzung vorgesehenen Keller- und Souterrainräume wären nicht miteinander verbunden. All diese Vorteile zählten Ströer und Laing bei der B-Variante auf, die mit insgesamt 7,8 Millionen Euro taxiert wird. Weil aber damit eine neue Aula entstehen würde, die auch außerschulisch genutzt werden kann, könnten hier Zuschussmittel aus dem ISEK-Programm beantragt werden, was – sollten diese bewilligt werden – den Abstand zwischen beiden Varianten noch verkleinern würde. Lesen Sie auch: Bis zu drei Stunden Wartezeiten - Schlangestehen für den ersehnten Piks Die B-Variante sieht somit vor, in die bestehende Aula künftig zwei WC-Trakte zu bauen. Die jetzige Toilettenanlage soll danach abgebrochen werden, an dieser Stelle würde der Neubau entstehen mit Aula, Musikraum und Bibliothek im Erdgeschoss, Lagerräumen im Kellergeschoss und Klassenräumen im Obergeschoss. Zusätzlich würde ein Verbindungsgang zwischen den beiden Kellerräumen der bestehenden Schultrakte gebaut, denn der jetzige Mittelteil mit Aula und Büros ist nicht unterkellert. Die Fassade ist in Klinker- und Massivbauweise geplant. &bdquo;Was ist Pflicht, was ist Wahlumsetzung?" fragte Reinhard Hemkemeyer (SPD). Es gebe in NRW keine verbindlichen Vorgaben mehr, antwortete Anna-Lena Gollnick von der Stadt. Ohnehin sei das schwierig zu sagen, solange die Zügigkeit der Schule nicht endgültig festgelegt ist. Der Workshop sei von einer Vierzügigkeit ausgegangen, ergänzten die Architekten. Angelika Wensing (CDU) rückte die derzeit zu kleine Aula in den Blickpunkt. Die umfasst künftig 200 und mit Hinzunahme von Bibliothek und Musikraum 280 Quadratmeter Fläche und sei dann ausreichend bemessen. Die energetische Sanierung ist bereits berücksichtigt Auch die Frage nach energetischer Sanierung wurde gestellt. Bekanntlich will die Stadt ihre Gebäude weitgehend CO2-neutral herstellen. Das sei berücksichtigt, sagte Reinhard Pawel vom Fachbereich Hochbau. Man werde nicht in ein paar Jahren mit einer energetischen Sanierung der Schule kommen. Ansonsten warb Pawel auf Nachfrage für die B-Variante. Setze man diese um, dann hätte man in späteren Jahren die Möglichkeit aufzustocken, sollte noch einmal ein weiterer Ausbau erforderlich werden.

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