0
Klaus Tönshoff und Ulla Ecks hoffen auf einen breiten Konsens in Sachen Konversion. - © FOTO: RAINER HOLZKAMP
Klaus Tönshoff und Ulla Ecks hoffen auf einen breiten Konsens in Sachen Konversion. | © FOTO: RAINER HOLZKAMP

Kreis Gütersloh Kreis soll Stadt bei Konversion helfen

SPD regt Verkehrsgutachten an

14.05.2013 , 17:00 Uhr

Kreis Gütersloh (raho). Um die Stadt Gütersloh bei der Mammutaufgabe Konversion zu unterstützen, soll der Kreis Gütersloh ein Gutachten zur künftigen Verkehrserschließung des Flughafengeländes in Auftrag geben und die Kosten dafür übernehmen. Das hat gestern die SPD-Kreistagsfraktion vorgeschlagen. Zugleich könne der Kreis damit eine Art Moderatorenfunktion übernehmen.

Wie die Fraktionsvorsitzende Ulla Ecks und ihr Stellvertreter Klaus Tönshoff sagten, hoffe die SPD in der Frage auf einen breiten Konsens. Aus der CDU als größter Fraktion im Kreistag habe es positive Signale gegeben. Über einen Antrag zur Auftragsvergabe an ein Fachbüro soll der Straßen- und Verkehrsausschuss am 6. Juni entscheiden.

Wie Ecks sagte, sei die SPD vorige Woche von der Nachricht angenehm überrascht worden, dass nun auch CDU und FDP auf Kreisebene nicht mehr an der Option zum Erhalt der Flughafennutzung festhalten wollen. Noch im vorigen Herbst sei ein Antrag der SPD dazu gescheitert. Nachdem der Rat der Stadt Gütersloh schon zuvor das Kapitel Airport beendet habe, bestehe nun die Chance für ein möglichst gemeinsames Vorgehen in Sachen Konversion, so Ecks. Das sei auch ein gutes Signal in Richtung Bezirksregierung, wo viel Wert auf einen regionalen Konsens gelegt werde.

Um Fehlentwicklungen zu vermeiden, sei ein schlüssiges Verkehrskonzept von hoher Bedeutung, sagte Tönshoff, der auch Vorsitzender des Verkehrs- und Straßenausschusses ist. "Wir brauchen sichere Aussagen über die künftige Verkehrssituation auf den Straßen rund um den Flughafen." Neben dem Individual- und Lkw-Verkehr solle das Gutachten auch die Perspektiven des Öffentlichen Personennahverkehrs auf der Straße und auf der Schiene beleuchten, so Tönshoff, der davon ausgeht, dass Ergebnisse nach einem Jahr vorliegen.

In einer ersten Reaktion auf den Vorstoß der Kreis-SPD äußerte sich der Konversionsexperte der Stadt Gütersloh zurückhaltend. Selbstverständlich werde sich die Stadt einer sinnvollen Unterstützung nicht verschließen, sagte Planungsamtschef Michael Zirbel. "Wenn der Kreis uns behilflich sein will, kommt uns das entgegen." Allerdings müssten Planverfahren grundsätzlich an einer Stelle gebündelt werden. Da die Planungshoheit in Gütersloh liege, komme dafür aber auch nur die Stadt in Frage.

Die Stadt hatte unabhängig von dem Vorstoß der Kreis-SPD geplant, noch in diesem Jahr die Erschließungsfrage zu klären. Laut Zirbel soll anhand von Prognose-Modellen die Belastung der einzelnen Straßen und Knotenpunkte berechnet werden. Zentrale Frage: Welche Auswirkungen hat ein Gewerbegebiet einer Größe X oder Y auf dem Flughafen? Dabei spiele die künftige Arbeitsplatzsituation eine wichtige Rolle. "Nicht die Lkws sind entscheidend, sondern der Berufsverkehr."