Energiekrise Schwimmbäder im Kreis Gütersloh: So warm ist die Wassertemperatur jetzt

Kreis Gütersloh. Erst runter. Und jetzt wieder rauf? Deutschlandweit hatten viele Schwimmbäder im Zuge der Energiekrise vor einigen Monaten die Temperatur in ihren Becken gesenkt, um Kosten und Gas zu sparen. Nun reagieren die ersten Einrichtungen hinsichtlich der leichten Entspannung auf den Energiemärkten und bieten ihren Kunden wieder wärmeres Wasser. Recht unterschiedlich haben die Schwimmbäder im Kreis Gütersloh in puncto Energiesparen durch kälteres Wasser gehandelt. Ein Überblick zeigt, welche Erfahrungen sie gesammelt haben und was sie nun tun. Gütersloh In Gütersloh haben die Stadtwerke als Betreiber des Freizeitbades &bdquo;Die Welle“ und des Hallenbades am Nordbad seit Anfang April 2021 um ein Grad auf 27 Grad abgesenkt. Ein Ende der Maßnahme ist nicht in Sicht. &bdquo;In allen anderen Becken unserer Bäder sind die Temperaturen aber unverändert geblieben“, sagt SWG-Sprecherin Sina Schäffer und verweist auf Abenteuer- und Wellenbecken in der &bdquo;Welle“ (30 Grad) sowie das dortige Planschbecken (32 Grad). Auch das Lehrschwimmbecken im Nordbad ist bei 30 Grad geblieben. Die Temperaturabsenkung in den Gütersloher Sportbecken sei von den Schwimmgästen kaum wahrgenommen worden. &bdquo;Schwimmsportverbände empfehlen für Sportbecken eine Wassertemperatur zwischen 26 und 28 Grad. Wir liegen also im empfohlenen Rahmen“, so Sina Schäffer. Anfangs habe man zwar einzelne Nachfragen verzeichnet, aber keine massiven Beschwerden. Die Besucher würden nach wie vor Verständnis für die Notwendigkeit des Energiesparens zeigen. Die Badegastzahlen steigen und auch die Kurse seien nachgefragt. Durch die letztlich kaum bemerkbare Veränderung hat man dennoch ordentlich Energie einsparen können, wie die Sprecherin verdeutlicht: &bdquo;In den Bädern haben wir im Bereich Wärme seit Beginn der Energiesparmaßnahmen rund 70 Megawattstunden eingespart.“ Zum Vergleich: Unterstelle man einen Verbrauch von etwa 22.000 kWh Wärmeenergie für ein Einfamilienhaus jährlich, entspräche die erzielte Einsparung dem Jahresverbrauch von mehr als drei Einfamilienhäusern, rechnet Sina Schäffer vor. Energiesparen sei nach wie vor das Gebot der Stunde. &bdquo;Schließlich müssen wir heute schon an den nächsten Winter denken.“ Anders als in Gütersloh ist man dem Thema Energiesparen in der Verler Schwimmhalle begegnet. &bdquo;Dort gab es keine Temperaturabsenkung, sondern eine vierwöchige Betriebspause“, teilte Stadt-Pressesprecherin Elke Hänel mit. Vom 20. Dezember 2022 bis 20. Januar war die Kleinschwimmhalle am Kühlmannweg geschlossen. Jetzt läuft der Betrieb wieder zu den gewohnten Zeiten – bei 30 Grad Wassertemperatur. Rheda-Wiedenbrück Für Rheda-Wiedenbrück vermeldet Stadtsprecher Martin Pollklas ebenfalls &bdquo;keine Veränderung“. Denn in den Lehrschwimmbecken in den beiden Ortsteilen hat man an den bisherigen Wassertemperaturen genauso festgehalten wie im Hallenbad Wiedenbrück. Diese fallen jedoch je nach Wochentag unterschiedlich aus. &bdquo;Das Schwimmbecken hat weiterhin dienstags und mittwochs 27 Grad, donnerstags und freitags 29 Grad, samstags und sonntags 28 Grad“, so Pollklas. Dazu gibt es in Wiedenbrück 30 Grad für Nichtschwimmer und mollige 34 Grad für die Kleinsten – der Spitzenreiter! Temperatur-Senkungen hat es in der Ems-Stadt nur in den öffentlichen Gebäuden und Turnhallen gegeben. Das Hallenbad als größter Gasverbraucher wird durch ein eigenes Blockheizkraftwerk mit Biogas beheizt. &bdquo;Es ist durch eine eigene Leitung zu dem Lieferbetrieb unabhängig von Erdgas und öffentlichen Netzen.“ Clarholz Unverändert geblieben sind die Temperaturen auch im Harsewinkeler Hallenbad (29 Grad). &bdquo;Eine Absenkung war und ist kein Bestandteil unserer Energiesparmaßnahmen, wohl aber die Außerbetriebnahme des Whirlpools sowie die Abschaltung der Gegenstromanlage“, so Stadtsprecherin Stephanie Nölke. Ein paar Kilometer weiter, in der Gemeinde Herzebrock-Clarholz, ist es zumindest in einem Becken etwas kälter geworden. Im höhenverstellbaren Kleinschwimmbecken in Clarholz schwimm man gegenüber dem Vorkrisenniveau (31 Grad) gemäß Ratsbeschluss nun zwei Grad kälter – auf unbestimmte Zeit. Laut Gemeindesprecherin Anja Valentien haben die Nutzer &bdquo;durchaus verständnisvoll“ reagiert. Alles beim Alten ist dagegen im Sportbecken (27 Grad) wie im Lehrschwimmbecken (29) des Herzebrocker Hallenbades. &bdquo;Weil wir die Heizenergie aus einer Biogasanlage erhalten.“ Rietberg Sonderfall in Rietberg: Das örtliche Hallenbad ist nicht in Besitz der Stadt und wird auch nicht von ihr betrieben. Eigentümer ist die Fechtelkord und Eggersmann GmbH in Marienfeld. &bdquo;Wir als Stadt haben dort nur einzelne Stundenkontingente gebucht, um den Schulen und der Öffentlichkeit die Möglichkeit zum Schwimmen zu bieten“, klärt Stadtsprecher Jürgen Wohlgemuth auf. Die Temperatur im Rietberger Hallenbad liegt konstant bei 28 Grad. &bdquo;Auch in den letzten Monaten sind wir dabei geblieben, denn es wird überwiegend nicht mit Gas geheizt“, erläutert Jens Meier, im Hallenbad zuständig für Technik und Hygiene. Durchgängig mollig! Vielleicht ein Grund mit dafür, dass sich die Schwimmkurse der Stadt Rietberg &bdquo;wie immer“ einer hohen Nachfrage erfreuen.

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