FCG gegen Delbrück Dieser Routinier des FC Gütersloh spielt die zweite Halbzeit seiner Karriere

Gütersloh. Noch ist es ein gut gehütetes Geheimnis von Trainer Julian Hesse. Aber wenn Oberligist FC Gütersloh am Sonntag den Delbrücker SC zum ersten Spiel der Rückrunde empfängt, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass André Kording in der Startaufstellung der Blau-Grünen steht. Kapitän Tim Manstein ist gelbgesperrt. Damit ist eine der &bdquo;Sechser-Positionen“ in der Mittelfeldreihe ohnehin vakant. Kording, so war es im letzten Test gegen Türkspor Dortmund, könnte also mit Nico Buckmaier die Mittelfeldzentrale besetzen. Wenn es so kommt, dann wird das der 160. Oberliga-Einsatz für den 33-Jährigen sein. Hinzu kommen 88 Spiele in der 2012 wieder abgeschafften NRW-Liga und 13 Auftritte in der Regionalliga West. Die 250-Spiele-Marke hat er längst überschritten. Und das von einem, in dessen sportlicher Vita bereits ein ungewöhnliches Wort auftaucht: Karriereende. Im Jahr 2016 beendete der Mittelfeldspieler seine aktive Zeit, die er seit 2008 in Arminia Bielefelds zweiter Mannschaft verbracht hatte. Drei Jahre später schnürte Kording wieder die Fußballschuhe. Julian Hesse hatte ihn überredet, beim FCG als spielender Co-Trainer anzuheuern. Die Beiden kannten sich aus den gemeinsamen Trainerlehrgängen. &bdquo;Fußball ist eben meine große Leidenschaft“, sagt der Routinier grinsend. Beim 3:1 in Rhynern erzielte Kording den wichtigen Ausgleichstreffer Kording ist auf dem Feld der Kämpfertyp, der das Team mitreißen kann. Zu Saisonbeginn war er verletzt – die Wade. Dadurch hat er unter anderem die erste Partie gegen Delbrück verpasst. Danach stand er ein paar Mal im Kader, wurde aber nicht eingesetzt. &bdquo;Jeder hat bei Julian die gleiche Chance. Da hat auch ein spielender Co-Trainer keinen Vorteil. Im wichtige Spiel gegen Bövinghausen war ich zum ersten Mal von Beginn an drin. Danach lief es“, erzählt Kording. Er hatte sich – mal wieder – ran gekämpft. Beim 3:1 in Rhynern erzielte er nach 0:1-Rückstand den wichtigen Ausgleichstreffer. Ran kämpfen musste sich Kording auch, nachdem er auf den Fußballplatz zurückgekehrt war. Fit war er – aber anders. Er war zum Hermannsläufer geworden, hatte dreimal den Teutoklassiker absolviert – zuletzt in starken 2:08 Stunden. &bdquo;Fußball ist eine ganz andere Belastung. Da hatte ich nach dem Comeback oft muskuläre Probleme. Aber das Spielen verlernt man ja nicht“, sagt Kording. Neben dem FCG taucht nennenswert nur noch Arminia Bielefeld in Kordings sportlicher Vita auf. Dort hatte er nach seiner aktiven Zeit unter Rene Müller den Co-Trainer Posten der zweiten Mannschaft übernommen. Als der Trainer mit gesundheitlichen Problemen ausfiel, wurde Kording faktisch Chef. 2018 gab der Klub bekannt, die Reserve aufzulösen. Kording schloss den Laden ab. Delbrücks Coach Detelv Dammeier und Kording waren zeitgleich bei Arminia Bielefeld Einer seiner Vorgänger beim DSC II: der jetzige Delbrücker Coach Detelv Dammeier. Ob der sich an Kording erinnert? Beide waren zeitgleich bei Arminia. &bdquo;Als ich aus der Jugend kam, hatte es einmal eine Vertragsverhandlung gegeben, bei der er anwesend war. Im selben Jahr wurde er Trainer der ersten Mannschaft. Wir fallen uns jetzt nicht um den Hals, wenn wir uns wiedersehen“, erklärt Kording, dass es keine direkten Berührungspunkte aus den Bielefelder Jahren gibt. Spieler oder Trainer, was mag der André Kording des Jahres 2023 lieber? &bdquo;Julian Hesse möchte immer einen der beiden Co-Trainer draußen haben. Wenn ich das bin, ist das okay. Aber spielen macht mir einfach noch mehr Spaß“, gibt er zu. Ein Routinier, der weiß: &bdquo;Es gibt 1.000 Situationen, die ich schon etliche Male durchgespielt habe. Auch bei Rückständen machst du dir da keinen Kopf.“ Und als Werder Bremen Fan weiß Kording: &bdquo;Du kannst dir nie sicher sein – wie beim 3:2 von Werder gegen Dortmund. Da stand es 89 Minuten lang 2:0 für den BVB.“ Und was macht Kording nach &bdquo;Karriereende Teil 2“? &bdquo;Dann habe ich mir den Berlin-Marathon vorgenommen“, verrät er. Aber das hat noch Zeit.

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