Memoiren Wirbel um neues Buch von Prinz Harry: Wie gefragt ist es in Gütersloh?

Gütersloh. Viel darüber geredet wurde schon im Vorfeld, seit Dienstag können sich interessierte Gütersloher nun ihr eigenes Bild machen: "Reserve", so der deutsche Titel der vielfach erwarteten Autobiografie von Prinz Harry, liegt mittlerweile in den Buchhandlungen aus. Auf mehr als 500 Seiten geht es um Harrys Sicht auf die Spannungen in der königlichen Familie und etliche persönliche Details. Wie groß ist der Run auf das Buch in Gütersloh? Händler ziehen gegenüber der "NW" eine gemischte erste Bilanz. "Das Interesse ist schon da", sagt Sylvia Buchmann, Filialleiterin der Mayerschen Buchhandlung am Berliner Platz. Sie führt das unter anderem auf die umfangreiche mediale Berichterstattung zurück, die das Buch bereits im Vorfeld begleitete. Am weltweiten Erscheinungstag selbst - die Memoiren wurden am Dienstag in 16 Sprachen veröffentlicht - waren die Exemplare in der Mayerschen Buchhandlung dann auch rasch vergriffen. "Es ist aber gar nicht so viel geliefert worden wie bestellt war", berichtet Buchmann. Schon tags darauf hatte sich die kurzzeitige Mangellage bereits wieder aufgelöst. "Wir sind versorgt", erklärt Buchmann. Ohnehin sei das Interesse an Harrys Autobiografie geringer als es etwa kurz nach der Veröffentlichung bei Michelle Obama war. "Vielleicht liegt es daran, dass man über Harry schon viele Informationen aus Interviews hat", spekuliert Buchmann. "Unspektakulärer" erster Verkaufstag in Buchhandlung Markus Eine spezielle Zielgruppe für das Buch gibt es nach ihrer Beobachtung bisher nicht. Es seien sowohl junge Erwachsene als auch Fans des britischen Königshauses, die das Buch am Berliner Platz kaufen würden, schildert sie. Buchmann selbst möchte früher oder später auch hinein schauen - in erster Linie wegen des Sprachstils und der Art und Weise wie es geschrieben ist. "Das interessiert mich schon", sagt sie. Von einem "unspektakulären" ersten Verkaufstag mit "geringen Interesse" berichtet unterdessen Vera Corsmeyer von der Buchhandlung Markus an der Münsterstraße. Von Bekannten aus Großbritannien habe sie gehört, dass die Nachfrage dort größer sei. In ihrer Buchhandlung scheint das Interesse an den Memoiren des Prinzen noch ausbaufähig zu sein. Weniger als zehn Exemplare hatte Buchhändlerin Corsmeyer am Dienstag zur Verfügung. Ähnlich wie Sylvia Buchmann berichtet auch Corsmeyer, dass anfänglich weniger geliefert worden sei als bestellt war. Die verfügbaren Bücher jedenfalls seien bereits am Dienstag abverkauft gewesen, doch weitere Exemplare standen am Mittwoch wieder zur Verfügung. Interesse an Klatsch und Tratsch eher kein Kaufgrund Nach Beobachtung von Vera Corsmeyer werde das Buch des jüngeren Sohns von König Charles III. vor allem von Menschen gekauft, die am britischen Königshaus interessiert sind. Klatsch und Tratsch hält die Buchhändlerin eher weniger für einen Kaufgrund. "In dem Fall hätte man sich ja auch auf die Interviews beschränken können", meint sie. Anders als Sylvia Buchmann wird Vera Corsmeyer das Buch des 38-Jährigen selbst wohl nicht zur Hand nehmen. "Ich bin nicht die größte Royalistin und finde, dass es wichtigere Themen in Gesellschaft und Politik gibt als diese private Fehde."

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