Baufällige Einrichtung Kita in Gütersloh wird abgerissen - Kinder ziehen an neuen Standort um

Gütersloh. In Gütersloh wird in Kürze ein neuer Kindergarten eröffnen. Mitte nächsten Monats werden die Kinder die neue Tagesstätte an der Gartenstraße nahe Carl-Bertelsmann-Straße beziehen. Für die meisten von ihnen wird es ein Umzug sein: Sie besuchen derzeit noch die Kita an der Siegfriedstraße. Es ist ein ungewöhnlicher Vorgang: Die Kinder wechseln Standort und Träger. Werden sie an der Siegfriedstraße bislang von städtischem Personal betreut, so übernehmen das künftig Erzieherinnen, die bei der Kita gGmbH des Sozialpädagogischen Institutes (SPI) angestellt sind. Der SPI ist Träger der neuen Einrichtung. Um die Kinder auf den Umzug an die Gartenstraße vorzubereiten, helfen schon jetzt SPI-Kräfte in der Siegfriedstraße mit. &bdquo;Die Kooperation funktioniert toll“, sagt Guido Bolz, Leiter des Kita-Fachbereiches. Es sei richtig, dass sich die Stadt darauf eingelassen habe. Für die Kinder und Familien biete das den enormen Vorteil, sich schon jetzt an die neuen, künftigen Erzieherinnen gewöhnen zu können. Das werde ihren Umzug erleichtern. Die Kinder lernen die neuen Erzieherinnen schon jetzt kennen Ihre angestammte Einrichtung in der Siegfriedstraße müssen sie verlassen, weil sie baufällig ist. Eine Sanierung kommt nicht in Frage, das Gebäude wird abgerissen. Allerdings gilt das zunächst nur für den rechten Gebäudeteil, die Kita Siegfriedstraße: Deren vier Gruppen ziehen in die Gartenstraße um. Der linke Gebäudeteil, Kita Am Stadtpark genannt (ehemals auch &bdquo;Dependance“ oder &bdquo;Teil 2“), bleibt mit seinen drei Gruppen vorerst stehen und in Betrieb. &bdquo;Es ist wunderbar, dass wir den Übergang gemeinsam gestalten können“, sagt Juliane Wieching, Geschäftsführerin des SPI-Trägers. Wenn die Kinder im Laufe des nächsten Monats umziehen, kenne man sich schon und sei vertraut miteinander: Das sei wichtig, um gut anzukommen. Die Sorgen der Eltern habe man dank der Kooperation schon in der Siegfriedstraße abbauen können. Wieching: &bdquo;Die Eltern hatten die Wahl, ob sie mit ihren Kindern zu uns wechseln. Keiner lehnte ab. Wir sind sehr dankbar für diesen Vertrauensvorschuss.“ In der neuen Kita laufen die Abschlussarbeiten: Türen werden eingebaut, Einrichtungen komplettiert, Außenanlagen gestaltet. Das dreigeschossige Gebäude, errichtet nach Plänen des Gütersloher Büros Heitmann Architekten, steht auf einer Grundfläche von 850 Quadratmetern. In den unteren beiden Ebenen läuft der Kita-Betrieb, darüber finden sich Sozialwohnungen. Bauherr ist die Oesterhelweg Immobilien GmbH, die das 5.200 Quadratmeter große Grundstück vor knapp drei Jahren von der Familie Diestelkamp gekauft hat. Für den Träger ist es eine Premiere Das Grundstück (auf dem früher ein Supermarkt stand) bietet viel Potenzial. Neben der Kita mitsamt 1.500 Quadratmeter Außenfläche plant der Investor den Bau eines Mehrfamilienhauses an der Blumenstraße mit 14 Wohnungen und einen dreigeschossigen Gebäuderiegel an der Carl-Bertelsmann-Straße mit einer noch höheren Zahl an Wohnungen. Die Kita wird dann von der Carl-Bertelsmann-Straße aus nicht mehr zu sehen sein; allerdings ist sie ohnehin seitlich über die Gartenstraße erschlossen, dort liegt auch der Haupteingang. Fünf Gruppen mit rund 90 Kindern wird die neue Kita beherbergen: im Erdgeschoss die beiden Kleinkindergruppen, darüber die drei Ü3-Gruppen. Für den Verein Sozialpädagogisches Institut ist es eine Premiere: Es ist der erste Kindergarten, den er betreibt. Da das SPI schon länger in der Frühförderung tätig ist, biete sich hier ein neues Tätigkeitsfeld an, hieß es bei der Bewerbung. Ob sich die SPI Kita gGmbH auch um die Trägerschaft für den neuen Kindergarten am Orionweg in Kattenstroth bemüht – diese Kita soll im August öffnen – dazu lässt sich Geschäftsführerin Wieching nicht in die Karten gucken. Erfreulich leicht sei die Personalakquise für die Einrichtung an der Gartenstraße verlaufen. &bdquo;Wir waren positiv überrascht. Die Bewerberlage war gut.“ Irgendwann steht noch ein Umzug an Das städtische Personal der Kita Siegfriedstraße wechselt nicht mit rüber. Es werde in anderen städtischen Kitas eingesetzt, so Fachbereichsleiter Bolz. Nach dem Auszug der Kinder werde der Altbau abgerissen – wann, stehe noch nicht fest. Zu berücksichtigen sei, dass in der Mitte der beiden Gebäudeteile die Küche liege. &bdquo;Klar ist aber, dass wir dort an der Siegfriedstraße eine neue Kita bauen werden“, sagt Bolz. Der Bedarf nach Betreuungsplätzen sei hoch. Ist der Neubau an der Siegfriedstraße fertig, steht erneut ein Umzug an: Die Kinder aus der verbliebenen Kita Am Stadtpark ziehen aus ihrem Altbau ein paar Meter daneben in den Neubau. Das dürfte sogar noch geschmeidiger vonstatten gehen als jetzt zur Gartenstraße.

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