Sorge um Sicherheit Wegen vereinzelter Übergriffe: Einsatz des Sicherheitsdiensts bei VHS in Gütersloh

Gütersloh. Wie alle Fachbereiche trägt auch die Volkshochschule (VHS) Gütersloh zur Konsolidierung des städtischen Haushaltes bei. Eine Einsparung von 55.000 Euro sieht das Budget für das Haushaltsjahr 2023 vor. Eine eher geringe Teilsumme fiel den Mitgliedern des Ausschusses für Kultur und Weiterbildung bei ihrer Sitzung am Montag besonders ins Auge: 7.700 Euro will die VHS durch Verzicht auf den täglichen Sicherheitsdienst einsparen. Dass dieser offenbar überhaupt nötig ist, war offenbar nicht allgemein bekannt. VHS-Leiter Elmar Schnücker begründete den Einsatz unter anderem auch mit &bdquo;Übergriffen“ seitens Kursteilnehmern. Auch er habe sich nach 30 Jahren Tätigkeit im Bereich der Weiterbildung nicht vorstellen können, sich um das Thema Sicherheit Gedanken machen zu müssen. Seit 2015, &bdquo;im Rahmen des Zuzugs neuer Mitbürger“, werde der Sicherheitsdienst beschäftigt. Er sei notwendig geworden, weil es Vorfälle gegeben habe, die aus der Gruppe geflüchteter Menschen gekommen seien. Zuletzt habe am vergangenen Samstag ein Kursteilnehmer vehement Einlass gefordert, obwohl ihm bereits ein Hausverbot erteilt worden sei. Am Ende musste sogar die Polizei geholt werden. VHS-Leiter Schnücker spricht von absoluten Ausnahmefällen Schnücker spricht dennoch von absoluten Ausnahmefällen. &bdquo;Wir sind wohl das Haus mit der größten Vielfalt an Menschen in Gütersloh“, schätzt der VHS-Leiter. &bdquo;Und das soll auch so bleiben.“ Er kann auch die Menschen teilweise verstehen, die sich aggressiv verhalten, weil sie beispielsweise den Sprachtest nicht bestanden haben und das nicht akzeptieren wollen. &bdquo;Diese Menschen stehen unter großem psychischen Druck, denn vom Bestehen des Tests hängt viel ab.“ Außerdem gebe es zuweilen Spannungen unter den verschiedenen Nationalitäten. Doch angesichts von bislang 3.130 Teilnehmenden von Deutsch- und Integrationskursen allein in diesem Jahr (von 10.500 VHS-Kunden insgesamt) seien diese Vorfälle verschwindend gering. Welcher hoher Anteil diese Arbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund an der VHS Gütersloh einnimmt, zeigt eine andere Zahl: 9.000 Unterrichtsstunden werden im Deutsch- und Integrationsbereich geleistet, 7.000 Unterrichtsstunden in den anderen Bereichen. Tendenz für 2023: mindestens gleichbleibend. Mittlerweile gerate die VHS im Deutsch- und Integrationsbereich an ihre Grenzen – räumlich wie personell. Sicherheitsdienst künftig nur am Wochenende tätig Der Sicherheitsdienst sitze nicht mit im Unterricht und er sei auch nicht den ganzen Tag vor Ort, sondern halte sich nur zu bestimmten Zeiten für zwei bis drei Stunden allgemein im Haus auf. Das genüge, um Kursteilnehmern wie Angestellten ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Es handele sich dabei um die gleiche Firma, die von der Stadt auch in anderen Bereichen, unter anderem im Rathaus und für Unterkünfte, eingesetzt werde, Eine gute Hilfe sei der Sicherheitsdienst auch während der Hochzeit der Pandemie gewesen, als es galt, beim Einlass auf die Einhaltung der Coronaschutzverordnung zu kontrollieren. Künftig werde der Sicherheitsdienst nicht mehr täglich, sondern nur noch am Wochenende eingesetzt, wenn ein Großteil der Prüfungen stattfinde. &bdquo;Das Bamf (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) macht genaue Vorgaben, was die Kontrolle der Prüfungsbedingungen angeht. Dann ist es gut, wenn das ein professioneller Sicherheitsdienst übernimmt“, sagt Elmar Schnücker. &bdquo;Ich nehme die Sicherheitsbedenken meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr ernst.“ Aber an der objektiven Sicherheitslage werde sich nichts ändern, wenn diese Tätigkeit eingestellt werde, so seine Einschätzung. "Das Abschließen des Hauses ist Mitarbeitern nicht zuzumuten" Überhaupt ist die Kontrolle nicht die Hauptarbeit des Sicherheitsdienstes. Denn dieser übernimmt – bereits seit 2007 – auch die Funktion eines Schließdienstes. Schließlich müsse ab spätestens 22 Uhr nicht nur das Haupthaus, sondern auch die Turnhalle, die benachbarte &bdquo;Villa“ sowie eine von der VHS bezogenene Etage im Stadtarchiv wie auch der Parkplatz abgeschlossen werden. &bdquo;Das ist kompliziert und den Mitarbeitenden auch zeitlich nicht zuzumuten.“ Insofern sei der Vorschlag der FDP-Fraktion, den Schließdienst aufzugeben, um so 21.000 Euro sparen, nicht umzusetzen.

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