Entscheidung in Australien Bekannter Gütersloher Traditionsbetrieb erhält höchste Auszeichnung

Gütersloh. Familie Noack hat es geschafft! Die Gütersloher Rosenzüchter sind mit der weltweit höchsten Auszeichnung der Branche geehrt worden: der Weltrose. Ein Traum ist wahrgeworden. Reinhard Noack ist vergangene Woche nach Australien geflogen, um bei den Preisverleihung persönlich dabei zu sein. Dass er die höchste Auszeichnung der Rosen-Branche tatsächlich mit nach Gütersloh bringen würde, wusste er im Vorfeld nicht. &bdquo;Es war wirklich bis zu letzten Minute spannend“, berichtet er nach seiner Rückkehr. 260 Gäste waren zu der Veranstaltung offiziell geladen – aus aller Welt. Teilnehmer aus Japan, Uruguay, USA, China und Co. waren nach Adelaide gekommen. Mit dem deutschen Familienbetrieb war noch eine Firma aus Frankreich und eine aus Dänemark unter den letzten drei Nominierten. &bdquo;Der Preis stand schon auf der Bühne, war aber noch mit einem schwarzen Tuch verdeckt“, sagt Reinhard Noack, &bdquo;als ich dann bei Enthüllung unsere Rose entdeckt habe, war ich einfach nur überwältigt.“ Die Weltrose ist die höchste Auszeichnung für eine Rose. Sie wird alle drei Jahre von der &bdquo;World Federation of the National Rose Societies“ vergeben, der Weltrosenvereinigung mit Mitgliedern in 36 Ländern. Sie alle sind wahlberechtigt. Zuletzt ging der Titel 1983 an einen Betrieb aus Deutschland, danach wurden nur noch internationale Züchter geehrt. Bis jetzt. Erste Sonderetiketten für die Gütersloher Züchtung sind bereits bestellt &bdquo;Die Nominierung war für uns schon eine große Ehre“, sagt Reinhard Noack zurückhaltend aber dennoch stolz, &bdquo;aber dass es jetzt tatsächlich geklappt hat, ist wirklich die Krönung.“ Kurz nach der Entscheidung informierte er seine Familie zu Hause. Er schickte ein Foto des Preises: einem gerahmten Gemälde der pinken Gütersloher Rose, das eine australische Künstlerin angefertigt hat. Sohn Steffen Noack, der mittlerweile in den Betrieb seines Opas eingestiegen ist und seinen Vater in dritter Generation unterstützt, war ebenfalls überwältigt. &bdquo;Wir haben zwar die ganze Zeit gehofft und die Daumen gedrückt, aber wenn man dann die Bestätigung bekommt, ist das nochmal ein ganz anderes Gefühl.“ Ausruhen wollen sich die Noacks auf der Auszeichnung allerdings nicht. Im Gegenteil. Das Vater-Sohn-Gespann sprudelt nur so vor Ideen. &bdquo;Wir sind natürlich jetzt dabei zu überlegen, wie wir unsere Heidetraum mit der neuen Auszeichnung vermarkten können. Nicht nur für Privatkunden, sondern auch zum Beispiel für Großhändler oder Garten- und Landschaftsbaubetriebe“, sagt Steffen Noack. Die ersten Sonderetiketten sind bereits bestellt, weitere Planungen laufen auf Hochtouren. Lesen Sie auch: Deshalb dürfen auf dem Rasen vor dem Gütersloher Rathaus keine Blumen blühen Viele Anfragen von Zeitungen und Fernsehsendern Das Telefon steht mittlerweile kaum noch still. Zahlreiche Medien und Garten-Blogger haben bereits Interesse angekündigt. Auch im australischen Fernsehen ist die Gütersloher Rose schon groß rausgekommen. &bdquo;Das ist auch für uns jetzt eine ganz neue Erfahrung“, sagt Reinhard Noack mit einem Lächeln, &bdquo;aber es fühlt sich gut an.“ Auch, wenn er den Preis vergangene Woche in Australien alleine entgegengenommen hat – der Gütersloher betont immer wieder, dass hinter dem Vater-Sohn-Führungsgespann ein Team aus mittlerweile 13 Mitarbeitern steht. &bdquo;Der Titel gehört uns allen, jeder spielt hier eine wichtige Rolle.“ Vor allem gelte die Anerkennung auch seinem Vater, der die besondere Auszeichnung leider nicht mehr miterleben konnte. Werner Noack ist in diesem Sommer im Alter von 95 Jahren gestorben. Er war es, der die Heidetraum 1988 mit viel Durchhaltevermögen und Fingerspitzengefühl gezüchtet hat. Sie war die erste Rose, die ohne den Einsatz zusätzlicher Chemikalien auskam. Zur damaligen Zeit eine absolute Innovation. Made in Gütersloh. Sie sollte der Durchbruch der Gütersloher Züchter sein. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich die Heidetraum zum Verkaufsschlager und absoluten Liebling in der Rosenszene – bis heute. Mittlerweile ist die pinke Rose weltweit bekannt; die Gütersloher Züchtung steht an vielen prominenten Stellen wie etwa am Eingang zum Disneyland in Paris oder rund um den Züricher See. Tatsächlich könnte es die Sorte bald noch in anderen Farben geben. &bdquo;Es wurden schon Wünsche an uns herangetragen, ob nicht andere Eigenschaften realisierbar sind “, berichtet Reinhard Noack mit einem Schmunzeln, &bdquo;möglich ist ja generell viel.“

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