Rekordwerte bei Bertelsmann Beim Gütersloher Medienkonzern brummt es - 450 Jobs sind hier noch frei

Gütersloh. Die Stimme von Thomas Rabe war angeschlagen, die Stimmung indes nicht. &bdquo;Das erste Halbjahr von Bertelsmann ist sehr erfolgreich gelaufen. Der Umsatz liegt mit 9,3 Milliarden Euro sieben Prozent über Vorjahresniveau. Das Konzernergebnis hat sich normalisiert, es ist jetzt bei knapp 500 Millionen“, informierte der Bertelsmann-Chef am Mittwoch die Presse. RTL, BMG und Arvato seien die erfolgreichsten Unternehmensbereiche. Seit drei Wochen verweile Rabe (57) nach eigenen Angaben bei RTL in Köln, dessen Geschäftsführung er Anfang August übernommen hatte. Die Personalie sorgte für Irritationen, doch Thomas Rabe kennt seinen Kurs. Die sogenannte Boost-Strategie werde weiter verfolgt. Bis 2025 sollen Investitionen von fünf bis sieben Milliarden Euro getätigt werden. Weder die Corona-Pandemie noch der Krieg in der Ukraine scheint dem Erfolg des Gütersloher Konzerns ernsthaft etwas anhaben zu können. Mohn Media sei nach wie vor gut aufgestellt, auch wenn es laut Rabe einen massiven Kostenauftrieb in Europas Offset-Druckerei Nr. 1 gebe. Die Preissteigerungen werde man an die Kunden weitergeben müssen, &bdquo;daran arbeiten wir gerade“. Zehn Jahre leitet Rabe den Konzern. Er ist sich sicher: &bdquo;Die 20 Milliarden-Umsatzmarke werden wir mit hoher Wahrscheinlichkeit in diesem Jahr überschreiten.“ Bei Mohn Media bereitet man sich auf Engpass beim Gas vor Würde im Winter die dritte Notfallstufe ausgerufen und der Staat in die Gasversorgung eingreifen, bliebe dies wohl auch für Bertelsmann nicht ohne Folgen. Bei Mohn Media bereite man sich nach Auskunft Rabes entsprechend vor. &bdquo;Wir wären in der Lage, Gas durch Strom zu substituieren wenn das erforderlich wäre. Wir gehen davon aus, dass die Versorgung mit Gas und Strom für den Winter gesichert ist.“ Für den Fall einer Priorisierung der Gütersloher Unternehmen könne sich die Lage ändern. Hier hält sich der Konzern vorerst bedeckt. Kein Flächenbedarf mehr neben der Bertelsmann-Zentrale Direkt neben der Bertelsmann-Zentrale an der Avenwedder Straße auf Flächen des Hofes Westerfelhaus soll ein neues Wohn-Quartier entstehen. Die 3.500 Quadratmeter große landwirtschaftliche Fläche wurde bislang für eine unternehmensbezogene gewerbliche Sondernutzung zurückgehalten. Im Klartext: Bertelsmann hätte für eine mögliche Erweiterung des Corporate Centers (Hauptverwaltung) darauf zugreifen können, der Konzern verzichtet jedoch. &bdquo;Ich sehe definitiv keinen Flächenbedarf für den Verwaltungsbereich“, erläuterte Rabe im Gespräch. &bdquo;Wir haben das Corporate Center in den vergangenen zwei Jahren neu aufgestellt. Es gibt weder Auf- noch Abbaupläne.“ Zudem ändere sich die Art zu arbeiten in den Unternehmen allgemein. &bdquo;Hybrides Arbeiten wird dazu führen, dass wir eher weniger als mehr Fläche brauchen, selbst wenn wir langfristig mehr Mitarbeitende einstellen.“ 11.000 Mitarbeiter hat Bertelsmann am Standort Gütersloh und Umgebung beschäftigt. &bdquo;Wir halten uns rund um diese Zahl stabil“, ergänzte Immanuel Hermreck. Dabei könnten es noch mehr sein. &bdquo;Derzeit sind im Bertelsmann Konzern weltweit 2.040 Stellen ausgeschrieben. Rund 450 davon im Raum Gütersloh.“ Der Bertelsmann-Personalchef blickt mit großer Freude auf die Nachwuchskräfte: &bdquo;Die Ausbildung brummt!“ In vier Wochen ruft die Konzernspitze nach dreijähriger Pause seine rund 500 Führungskräfte wieder in Präsenz an den Gütersloher Stammsitz. Das Management-Treffen findet im Gütersloher Theater statt und soll die weiteren Konzern-Ziele abstecken.

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