Aktueller Unfallatlas Auf welchen Straßen es in Gütersloh besonders häufig kracht - und warum

Gütersloh. Bei Straßenverkehrsunfällen in Gütersloh sind im vergangenen Jahr wieder mehr Menschen zu Schaden gekommen als zuvor. Das geht aus dem aktualisierten Unfallatlas der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder hervor. Demnach kamen hier 2021 bei 375 von 482 Unfällen Personen zu Schaden. Im Jahr davor lag die Gesamtzahl der Unfälle in der Dalkestadt bei 419, davon waren 325 in der Statistik mit Personenschaden vermerkt. Insgesamt drei Unfälle verliefen tödlich - einer mehr als noch im Vorjahr. Wer wissen will, auf welchen Straßen im Stadtgebiet es im Vorjahr besonders häufig gekracht hat und infolgedessen Menschen zu Schaden gekommen sind, wird im interaktiven Unfallatlas fündig. Rund 220 Unfälle werden im Maßstab 1:18.000 für das Zentrum der Dalkestadt angezeigt. Wer weiter hineinzoomt, für den stellt sich die Karte von Gütersloh als eine Anordnung farbiger Linien dar. Es dominieren hell- und dunkelblau, doch auch gelb hat gegenüber 2020 zugelegt und ist an gleich mehreren Straßenabschnitten zu sehen. Entlang des Nordrings und der Brockhäger Straße sind häufig Radfahrer in Unfälle verwickelt Während dunkel- (jeweils ein Unfall mit Personenschaden) und hellblau (zwei bis drei) ein moderates Unfallgeschehen signalisieren, sieht die Lage bei gelb markierten Straßen anders aus: Vier bis sechs Kollisionen haben sich an solchen Stellen ereignet. 2020 war allein ein Abschnitt des Nordrings zwischen der Einmündung Vollrath-Müller-Straße und der Kreuzung Brockhäger Straße in dieser Farbe ausgewiesen. Auch im vergangenen Jahr blieb es rund um diesen Bereich unfallträchtig, sechs Unfälle sind in der aktuellen Statistik auf der Brockhäger Straße nahe des Nordrings erfasst. Fast immer waren dort Radfahrer beteiligt, weshalb der Abschnitt als einziger im Gütersloher Stadtgebiet rot aufleuchtet, wenn man sich die Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern anzeigen lässt. Rot bedeutet, dass sich dort drei bis 15 Unfälle dieser Art ereignet haben. Schwerer Kollision mit Radfahrer zuletzt am Westring Laut Polizei würden Radfahrer häufig auf der falschen Straßenseite von der Brockhäger Straße stadteinwärts über den Nordring Richtung Hohenzollernstraße fahren. Dadurch komme es an den Einmündungen, unter anderem rund um die Georgstraße, oftmals zu Kollisionen, erklärt Polizeisprecher Mark Kohnert der NW. Mit dem Projekt "Geisterradler", bei dem farbige Piktogramme auf dem Boden angebracht werden, will die Polizei für das Fahren auf der richtigen Fahrbahnseite sensibilisieren und so Unfallzahlen senken. Weitere gelb markierte Unfallschwerpunkte befinden sich derweil am Westring/Herzebrocker Straße (vier Unfälle), an der Kreuzung Verler Straße/Auf der Haar (vier) und um den Bereich Neuenkirchener Straße/Stadtring Sundern/Stadtring Kattenstroth (sechs). Anfang Juli hatte es am Westring erneut einen schweren Unfall gegeben: Ein 16-jähriger Radfahrer aus Halle wollte dabei den Westring zwischen Herzebrocker Straße und Diekstraße überqueren, als er von einem Auto erfasst wurde. Er zog sich lebensgefährliche Verletzungen zu, während der Autofahrer flüchtete. Drei Unfälle in Gütersloh verliefen 2021 tödlich Die Beobachtungen zu den Unfallschwerpunkten decken sich mit jenen der Kreispolizeibehörde Gütersloh. So tauchen alle vier genannten Abschnitte auch in deren aktueller Verkehrsunfallstatistik auf. Wie Kohnert, erklärt komme es an der Kreuzung Verler Straße/Auf der Haar rund um den Ampelbereich immer wieder zu Auffahrunfällen. Im Bereich der Neuenkirchener Straße/Stadtring Sundern/Stadtring Kattenstroth führt eine versetzte Verkehrsinsel beim Linksabbiegen immer wieder zu Konflikten mit dem Gegenverkehr. Und am Westring/Herzebrocker Straße verzeichnen die Beamten vermehrt Unfälle beim Abbiegen, wenn Verkehrsteilnehmer aus Richtung Herzebrocker Straße gen Herzebrock unterwegs sind. Wie aus der interaktiven Karte hervorgeht, hat es in Gütersloh 2021 auch drei tödliche Unfälle gegeben. Im Mai kollidierte ein 45-jähriger Motorradfahrer an der Kreuzung von Stadtring Sundern und Carl-Bertelsmann-Straße mit einem Auto und zog sich dabei so schwere Verletzungen zu, dass er noch an der Unfallstelle verstarb. Einen Monat später wurde eine 90-jährige Radfahrerin an der Holler Straße von einem Auto angefahren und erlag ihren schweren Kopfverletzungen. Im Juli verstarb ein 29 Jahre alter Motorradfahrer im Krankenhaus, nachdem ihn eine Autofahrerin übersehen hatte, die von der B61 auf den Stadtring Nordhorn abbiegen wollte.

Mehr zum Thema