Gütersloh Streit um Baupläne: Gütersloh präsentiert Ideen für Quartier am Mohns Park

Gütersloh. In Gütersloh ist die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit hinsichtlich der Pläne für das etwa drei Hektar großes Quartier im Norden der Stadt neben dem Mohns Park angelaufen. 17 Bürger hatten am Donnerstagabend die Gelegenheit wahrgenommen und sich bei der Bürgerversammlung in der Aula des Städtischen Gymnasiums über den Bebauungsplan 321 informieren lassen. Mit dem Plan will die Stadt die Entwicklung des Quartiers rund um die Yorck-, Arndt-, Körner- und Clausewitzstraße steuern. Dabei hat sich allerdings andere Vorstellungen als ein Eigentümer, dem sie seine Baupläne versagt hatte und nun eine juristische Auseinandersetzung führt. &bdquo;Wir sind uns durchaus bewusst, dass dieser Entwurf im Vorfeld für einige Aufregung gesorgt hat, aber es ist kein Verhinderungsplan. Es geht darum, eine Struktur, die vorhanden ist, zu erhalten und den Rahmen zu regeln, in dem etwas stattfinden darf“, umriss Inga Linzel noch einmal die Zielsetzung aus Sicht der Verwaltung. Diese hatte das Gebiet zusätzlich mit einer zum 9. Juli 2021 in Kraft getretenen Veränderungssperre belegt, da bereits eine Voranfrage für ein Neubauprojekt vorlag. Der inzwischen nach Bielefeld umgezogene Unternehmer Martin Steiner und seine Mutter Ursel hatten (wie berichtet) geplant, auf ihren rund 5.000 Quadratmeter umfassenden Grundstücken an der Yorck- und Arndstraße fünf Häuser mit rund 40 Mietwohnungen zu realisieren. Verfahren für Steiner-Grundstück &bdquo;sauber abarbeiten“ Die Stadt hatte abgelehnt. Steiner, der am Donnerstagabend nicht anwesend war, klagte – unter anderem vor dem Verwaltungsgericht Minden und dem Oberverwaltungsgericht Münster. &bdquo;Im konkreten Fall wird die Veränderungssperre beklagt. Darüber ist noch nicht entschieden“, verwies Inga Linzel vor dem Hintergrund des laufenden Verfahrens darauf hin, bezüglich entsprechender Nachfragen nicht weiter ins Detail gehen zu können. Die Leiterin des Fachbereichs Stadtplanung, für den auch Heike Tellkamp und Michael Kraus informierten und noch einmal den Verfahrensablauf des Bebauungsplans erläuterten, erklärte allerdings, dass man das Verfahren &bdquo;für diesen Bereich weiter verfolgen und sauber abarbeiten“ werde. Entwurf sieht 2.200 Quadratmeter großen Hausgarten vor Der B-Plan 321, der für die Steiner-Grundstücke unter anderem drei Baufelder und Einzelhäuser mit drei bis fünf Wohneinheiten sowie einen 2.200 Quadratmeter großen Hausgarten vorsieht, hängt noch bis zum 2. September im Rathaus aus. Ebenfalls bis Freitag der kommenden Woche können schriftliche Einwände und Anregungen dargelegt werden. Warum hat das eine Grundstück mehr Wohneinheiten als das andere? Muss Photovoltaik auf das Dach? Für die Teilnehmer der Bürgerversammlung spielte auch eine Rolle, wie mit Rückmeldungen der Feuerwehr umgegangen werde, ob der Kreis am Prozess beteiligt und ob das Verfahren eine Blaupause für andere Quartiere sei. Ex-Bürgermeisterkandidaten fordert bessere Informationspolitik Im Bezug auf Transparenz forderte die ehemalige Bürgermeisterkandidaten Anke Knopp auch angesichts der offensichtlichen Diskrepanz zwischen Klimabemühungen und gleichzeitiger Wohnraumbeschaffung eine generell noch bessere Informationspolitik ein. Sie regte als Beispiel für gewisse Projekte eine Realisierung von Modellen aus dem 3-D-Drucker für eine bessere Visualisierung nach dem Motto &bdquo;Look and feel“ an. &bdquo;Wir sind doch Smart City.“ Gütersloh befände sich in einem extrem großeren Transformationsprozess. &bdquo;Wir sind zu einer Großstadt geworden und entwickeln uns aber gefühlt aus dem Bauch heraus.“ Inga Linzel verwies im Hinblick auf die städtebauliche Entwicklung auch auf den &bdquo;UrbanLand Sommer“. Der Aktionstag beschäftigt sich am Sonntag, 4. September, von 11 bis 17.30 Uhr, auf dem Hans-Werner-Henze-Platz am Theater mit der Frage, wie wir ins Zukunft gut leben wollen. Dabei stellt sich die Stadt unter anderem mit dem Mansergh-Quartier vor.

Mehr zum Thema