Gütersloh Diese Gütersloher Britenhäuser sollen unter Denkmalschutz gestellt werden

Gütersloh. Die Häuser Englische Straße Nr. 1 und Nr. 8 in der ehemaligen Britensiedlung am Stadtpark zählen zu den frühen und seltenen Beispielen moderner Wohnhausarchitektur. Zu dieser Einschätzung kommt jedenfalls ein Gutachten der Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL-DLBW). Die beiden Gebäude stehen demnach exemplarisch für den jeweiligen Haustyp IV und V aus dem Bauprogramm Built II für die Errichtung von Offizierswohnraum, nach dem die Siedlung in den 1950er Jahren entstanden ist. Sie sollen jetzt unter Denkmalschutz gestellt und in die Denkmalliste der Stadt aufgenommen werden. Der Denkmalwert werde durch orts- und funktionsspezifische Gründe – insbesondere die Nähe zur früheren Kaserne an der Verler Straße – verstärkt, heißt es. Obwohl die Gebäude ein eher schlicht-einfaches Erscheinungsbild aufweisen würden, seien sie doch bedeutend für die Stadtgeschichte Güterslohs. "Ein für die Bauzeit gehobener Standard" &bdquo;Die wandfeste Ausstattung und deren handwerkliche Ausführung entsprachen einem für die Bauzeit gehobenen Standard.“ Aufgrund der wenigen Veränderungen seien die Merkmale bis heute ablesbar und dokumentierten die Grundlagen der Wohnbedingungen britischer Offiziere in Gütersloh seit Beginn der 1950er Jahre. Für die Erhaltung und Nutzung liegen laut Gutachten auch bauhistorische Gründe vor. Nach den Gestaltungsprinzipien der damals in Westfalen verbreiteten Heimatschutzarchitektur seien so zahlreiche Wohnhäuser entstanden, die im Inneren und Äußeren die Nachkriegsmoderne dokumentierten. Darüber hinaus wird der Denkmalwert auch unter städtebaulichen Aspekten begründet, da die Gebäude Teil einer nach den Prinzipien einer offenen Gartenstadt angelegten Siedlung seien. &bdquo;Dieses Konzept führte letztendlich dazu, das landesweit vergleichbare städtebauliche Anlagen entstanden sind, die heute zum baukulturellen Erbe der 1950er Jahre zählen.“ Neben der Unterschutzstellung der beiden Einzelgebäude wird die gesamte Siedlung als Denkmalbereich ausgewiesen. Verhandlungen über Ende der Notunterkunft Wie berichtet, will die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Eigentümerin die insgesamt 45 Häuser im Quartier Englische Straße/Schottische Straße veräußern. Zuvor muss aber erst noch ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Voraussetzung dafür ist es wiederum, das Denkmalverfahren abzuschließen. Dies kann nun unter Regie der im Fall von Bundeseigentum zuständigen Bezirksregierung Detmold erfolgen. Dem Ausschuss für Planung Bauen und Immobilien (APBI) der Stadt liegt für die Sitzung am kommenden Dienstag (16. August) daher auch nur eine Mitteilungsvorlage vor. Zu beschließen gibt es nichts. Bis die Siedlungshäuser auf den Markt kommen, dürfte noch aus einem anderen Grund eine Weile vergehen. Denn zur Zeit betreibt die Bezirksregierung in dem Quartier noch die im April eingerichtete Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine. Zwischenzeitlich seien dort auch Schutzsuchende untergebracht worden, teilte eine Sprecherin mit. Seit Anfang Juni sei die Unterkunft nur noch eine Reserve-Einrichtung. Sie könnte im Bedarfsfall schnell reaktiviert werden. Die Bezirksregierung befinde sich derzeit jedoch in Gesprächen mit dem zuständigen Landesministerium über ein mögliches Enddatum der Nutzung.

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