Gütersloh Trotz steigender Preise: So können Gütersloher beim Sommerurlaub sparen

Gütersloh. Wer als Journalist in diesen Tagen die heimischen Reisebüros erreichen möchte, braucht mitunter Geduld. Nach mehr als zwei Jahren Corona-bedingter Einschränkungen und Auflagen ist das Fernweh bei den Güterslohern in diesem Sommer wieder groß - entsprechend gefragt sind die Reiseverkäufer. "Die Reiselust ist unbegrenzt", sagt Josef Coban, Geschäftsführer der Reiseagentur Wittenstein. Auch Annika Bussemaß, Chefin des Gütersloher Reisecenters an der Kirchstraße, bestätigt, dass man im Moment viel zu tun habe. Dass sich Urlaubsreisen wegen der kletternden Inflationsrate in diesem Sommer verteuern werden, schreckt die Mehrheit offenbar nicht ab. Noch im Januar seien die Kunden vorsichtig gewesen, sagt Coban, ehe die Buchungen in den Monaten darauf stetig zunahmen. "Der Mai war unüblicherweise sehr gut", berichtet er. Durch diesen "Endspurt" bewege man sich langsam wieder in Richtung des Vorkrisenniveaus von 2019. Auch beim Reisecenter an der Kirchstraße haben die Buchungen spätestens ab März angezogen, schildert Bussemaß. Beim Blick auf den Rest des Jahres gibt sie sich allerdings noch zurückhaltend. "Der Sommer ist jetzt zwar gefragt, aber der Winter wieder mit Fragezeichen versehen", sagt Bussemaß und deutet an, dass es erneut zu etwaigen Einschränkungen durch die Pandemie kommen könnte. Kunden akzeptieren die gestiegenen Preise für ihren Sommerurlaub Bis dahin wird es viele Gütersloher aber erstmal in die Ferne ziehen. Wie Bussemaß und Coban schildern, sind Griechenland, Spanien und die Türkei bei den Reisewilligen aktuell hoch im Kurs. Bei der Frage nach beliebten Fernreisezielen nennt Coban die Malediven oder Mexiko. "Ein gefragtes Mittelstreckenziel sind die Kapverdischen Inseln." Wie Bussemaß ergänzt, werden gegenwärtig Kreuzfahrten immer beliebter. Unabhängig vom Ziel gilt aber, dass die Gütersloher in diesem Jahr für ihren Urlaub tiefer in die Tasche greifen müssen. Wie Annika Bussemaß vorrechnet, hätte eine vierköpfige Familie für Hotel und einen 14-tägigen Aufenthalt 2019 noch zwischen 4.000 und 4.500 Euro bezahlen müssen. Inzwischen liege man eher bei 6.000 bis 7.000 Euro, gerade die Flugpreise seien gestiegen, schildert sie. Wegen der höheren Preise gebe es manche Kunden, die etwa zugunsten eines Herbsturlaubs auf den Sommerurlaub verzichten. "Wir haben aber auch viele Stammkunden, die unbedingt los wollen und die Entwicklung akzeptieren", sagt Bussemaß und spricht von Verständnis auf Seiten der Kunden. Ähnliches hat Coban in seiner Reiseagentur beobachtet. "Manche Kunden kommen zu uns und sagen, dass Geld eben nicht alles im Leben sei und man durch Corona gelernt habe, andere Dinge wertzuschätzen", erklärt er, warum nach seiner Wahrnehmung mitunter auch hochpreisiger gebucht werde. Und falls Kunden die Kosten tatsächlich zu hoch seien, könne man gegebenenfalls auch die Zahl der Reisetage reduzieren, "um so das Maximale herauszuholen", wie Coban sagt. Wie steht es um Last-Minute-Angebote für Kurzentschlossene? Einig sind sich Bussemaß und Coban in ihrer Einschätzung, dass man möglichst früh buchen sollte, um ein passendes und günstiges Angebot für den Sommerurlaub zu finden. Wer flexibel ist und nicht zwingend auf einen Urlaub während der Hochsaison angewiesen ist, könne laut Coban aber auch in den Monaten davor eine Pauschalreise zum Schnäppchenpreis erwischen. Bei der Frage nach etwaigen Last-Minute-Minute-Angeboten gehen die Meinungen derweil auseinander. "Last-Minute wird es immer geben", sagt Coban. Bussemaß glaubt derweil, dass es gerade kein Jahr für solche Angebote für Kurzentschlossene sei. "Viele Fluggesellschaften fliegen wegen Corona noch auf Sparflamme und nicht jedes Hotel bietet schon wieder die volle Auslastung", sagt sie. Das Angebot sei kleiner und dadurch würden die Preise vermutlich oben bleiben.

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