Gütersloh Wie geht es mit dem Jahnplatz in Gütersloh weiter?

Gütersloh. Was passiert mit dem Jahnplatz des Gütersloher Turnvereins? Und wie entwickelt sich die Gegend rund um den Mohns Park? Von endgültigen Antworten ist man wohl auch Anfang Mai noch ein gutes Stück entfernt, doch die kommenden Tage könnten möglicherweise richtungsweisenden Charakter haben. Die Stadt veranstaltet am Donnerstag, 12. Mai, eine digitale Bürgerversammlung, in der laut der städtischen Planungschefin Inga Linzel &bdquo;ein Meinungsbild für das weitere Vorgehen eingeholt werden“ soll. Bürger und Beteiligte sollen ihre Sicht der Dinge darlegen und darüber diskutieren, ob das 15.000 Quadratmeter große, in Eigentum des GTV befindliche Gelände ganz oder teilweise in Bauland umgewandelt werden oder den Mohns Park erweitern soll. Letzteres favorisiert eine Bürgergruppe, die bereits für nächsten Samstag eine Demonstration für ihr Vorhaben anberaumt hat. Pusteblumen auf dem Platz, Brennnesseln über der Trainerbank Der Jahnplatz schlummert im Dornröschen-Schlaf: Das Spielfeld ist zu Beginn des Wonnemonats Mai übersät mit breiten Sandfurchen, kleinen Hügelchen und Zentimeter hohen Grashalmen. Pusteblumen, wohin das Auge reicht. Auf dem Dach der Trainerbank wuchern Brennnesseln. Einsam und verloren zeugt eine einzige Werbebande (&bdquo;Tor, Tor, ein tekla-Tor“) an der Stirnseite von besseren Tagen.Im Schaukasten hängt ein Dankesbrief vom Kreisjugendausschuss-Vorsitzenden Jürgen Tönsfeuerborn, gerichtet an GTV-Fußballer für ihren Einsatz beim Strenge-Cup. Datiert vom 25. Mai 2014! Sportgelände fristet ein Schatten-Dasein Sein Gelände will Gütersloher Turnverein Gelände (wie berichtet) verkaufen. Mit dem Erlöse wollen die Vereinsvorsitzende Sabine Röhrs und ihre Mitstreiter für die mittlerweile 2.400 Mitglieder (&bdquo;Wir wachsen“) das neue Vereinsheim am Postdamm finanzieren. Seitens des Vorstands, so hieß es in der Vergangenheit, werde ein Erlös von 1,8 Millionen Euro erwartet. Sabine Röhrs, die am Montag 60 Jahre alt geworden ist, hatte zuletzt auf eine Teilbebauung gepocht. Ansonsten würde die Fläche nicht verkauft. Gegenüber der NW erklärte sie am Dienstag: &bdquo;Wir wollen eine gute Lösung für Gütersloh schaffen – und zwar zusammen und nicht allein.“ Virtuelle Versammlung am 12. Mai um 17 Uhr In der derzeitigen politische Diskussion zu dem Thema, so weiß Inga Linzel, Fachbereichsleiterin der Stadtplanung in Gütersloh, sehe die aktuelle politische Beschlusslage "die 50:50-Lösung vor“. Von der nun stattfindenden Bürgerbeteiligungsveranstaltung erhoffe sich die Verwaltung &bdquo;weitere Anregungen“. Das Verfahren und der Termin, abgestimmt mit dem GTV und der Bürgerinitiative, stehen nun fest.Am Donnerstag, 12. Mai, um 17 Uhr soll demnach in einer Zoom-Konferenz virtuell über die Folgenutzung des 1,5 Hektar großen Areals diskutiert werden. &bdquo;Der Link wird durch die Stadt Gütersloh noch bekannt gegeben“, fügt Inga Linzel hinzu. Die Ratsfraktionen hatten vor einem halben Jahr eine solche Veranstaltung zur Voraussetzung gemacht, um später eine Entscheidung treffen zu können. Demo auf der Wiese am Samstag ab 14 Uhr Ihren Entschluss hat die Bürgergruppe &bdquo;Nachhaltiges Quartier Mohns Park“ bereits gefällt. Die Initiative setzt sich für die Erweiterung des 3,9 Hektar großen Mohns Park auf 100 Prozent der Fläche des Jahnplatzes zu einer dann 5,4 Hektar großen Gesamt-Grünanlage ein. &bdquo;Und damit gegen eine Umwidmung von Grün- und Sportflächen in Bauland“, wie Corinna Flöttmann verdeutlicht. Die 40-Jährige ist gemeinsam mit Birgit Meier-Anwey Mitinitiatorin der Bewegung, die an diesem Samstag, ab 14 Uhr auf der Wiese hinter der Freilichtbühne für die ihrer Ansicht nach den Menschen und dem Klima gleichermaßen dienlichen Zwecke demonstriert. 600 Unterschriften für 100-Prozent-Erweiterung Wer oder was genau verbirgt sich hinter dem Bündnis? Corinna Flöttmann klärt auf: &bdquo;Wir sind eine Initiative, die sich aus zwei Bürgeranträgen heraus zusammen geschlossen hat.“ Da sei einerseits die Gruppe zum Quartierserhalt Mohns Park und andererseits die bereits vorher bestehende Initiative zur Erweiterung des Parks auf der Fläche des Jahn-Sportplatzes. Insgesamt, so Corinna Flöttmann, hätten sich in der Vergangenheit mehr als 600 Menschen auf Unterschriftenlisten für die 100-Prozent-Erweiterung des Mohns Parks auf dem Jahnplatzgelände eingesetzt. Es seien mitnichten nur Anwohner, die sich vehement für den Erhalt des Charakters ihrer Siedlung engagieren würden sondern auch etliche Bürger, die sich um den grünen Schatz im Gütersloher Norden sorgen. So steht es um die Bebauungspläne am Mohns ParkUm die künftige Bebauung inklusive der Nachverdichtung am Mohns Park besser steuern zu können, hatte die Stadt die Aufstellung von fünf Bebauungsplänen beabsichtigt. Für eine der Flächen wurde dies sogar sogar schon beschlossen, am 15. Juni vergangenen Jahres zum Bebauungsplan Nr. 321 Arndtstraße/Yorckstraße. &bdquo;Derzeit wird der Bebauungsplan erarbeitet und abgestimmt“, erklärt die städtische Planungschefin Inga Linzel. Somit könne in einer der nächsten Sitzungen des Ausschusses für Planung, Bauen und Immobilien ein Bebauungsplanentwurf mit der Politik abgestimmt werden. &bdquo;Um dann die Grundlage zu schaffen, eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung durchzuführen.“

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