Gütersloh Teurer Sprit: Ziehen die Fahrschulen in Gütersloh nun die Preise an?

Gütersloh. Die Preise fürs Tanken sind zwar nicht mehr so hoch wie im März, aber immer noch auf einem hohen Niveau. Nicht nur gewöhnliche Autofahrer ächzen unter den hohen Kosten für den Kraftstoff, sondern auch Fahrschulen, die dem Nachwuchs das Fahren beibringen wollen. Müssen Fahrschüler also nun tiefer in die Tasche greifen, um sich den Traum vom Führerschein zu erfüllen? &bdquo;Bei allen Fahrschulen werden die höheren Spritpreise zu Buche schlagen, was letztlich auch auf die Fahrausbildung umgelegt werden muss“, sagt Markus Klich-Beckmann, Inhaber der Fahrschule Klich und Bezirksleiter beim Fahrlehrer-Verband Westfalen. &bdquo;Das werden die Fahrschulen auf Dauer nicht tragen können“, sagt er. Fahrschüler mit bestehenden Verträgen seien nicht betroffen. &bdquo;Laufende Verträge können natürlich nicht geändert werden. Daran ist nicht zu rütteln“, sagt er. Neue Fahrschüler müssen mehr zahlen Auf neue Fahrschüler kämen aber sicherlich Mehrkosten zu. Wie hoch diese ausfallen, liege an der Kostenkalkulation der jeweiligen Fahrschule. &bdquo;Wenn die Preise um bis zu fünf Euro ansteigen und ein Fahrschüler im Schnitt etwa 30 Fahrstunden benötigt, muss man also in etwa 150 Euro mehr für den Führerschein ausgeben“, rechnet er vor. Wie hoch die Preise in seiner Fahrschule in Zukunft konkret ansteigen, könne er noch nicht sagen.Durch die hohen Spritpreise habe er selbst bei seiner Fahrschule um die 80 bis 90 Prozent an Mehrausgaben im Vergleich zu Monaten mit günstigeren Kraftstoffpreisen gehabt. &bdquo;Anfang Januar, glaube ich, waren wir bei 1,35 Euro pro Liter und zwischenzeitlich bei 2,30 Euro – also knapp ein Euro mehr pro Liter. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.“Lesen Sie auch: Spritpreis-Schock in Gütersloh: Diese Fehler kosten bares Geld Dass sich höhere Fahrschulpreise immens auf die Neuanmeldungen in Gütersloh auswirken werden, glaubt Klich-Beckmann nicht. &bdquo;Der Kreis Gütersloh ist ländlich strukturiert, es gibt kleine Ortschaften – da bist du ohne Führerschein aufgeschmissen. In einer Großstadt wird das sicherlich anders aussehen“, sagt er. Darüber hinaus werde in vielen Ausbildungsberufen ein Führerschein vorausgesetzt, so dass junge Erwachsene auf die Fahrausbildung angewiesen seien.&bdquo;Wir mussten die Preise leider schon anheben, um etwa zehn Prozent“, sagt Martin Senkhorst von der Fahrschule Senkhorst. Bei einer Fahrschulflotte von zehn Fahrzeugen machten sich die Spritpreise extrem bemerkbar. &bdquo;Wir sind sehr stark vom Kraftstoff abhängig und können es nicht ändern“, betont er. &bdquo;Wir mussten etwas mehr draufschlagen, da die Bestandskunden ja noch die alten Preise haben und ich die steigenden Spritpreise dann über die Neukunden ausgleichen muss“, erklärt er. Hinzu kämen auch gestiegene Energiepreise für die Schulungsräume.Nun auf Elektro-Autos umzuschwenken, kommt für Senkhorst nicht infrage. &bdquo;Mit E-Autos kann ich nicht alle Fahrschüler bedienen, da E-Autos grundsätzlich Automatik-Fahrzeuge sind“, erklärt er. Darüber hinaus sei der Batterie-Verschleiß sehr hoch. &bdquo;Die Batterie leidet unter den vielen Fahrten und müsste dann schnell erneuert werden, was wiederum mit Kosten verbunden ist“, sagt er.Lesen Sie auch: Gütersloher Tankstellenpächter rechnen mit Literpreis von 3 Euro &bdquo;Wer nicht erhöht, fährt sich doch selbst vor die Wand“ Die höheren Spritpreise spürt auch Dirk Jahre, Inhaber der Fahrschule Gülich. Für eine normale Übungsstunde würden bei ihm jetzt etwa fünf Euro mehr fällig. Die vorherigen Preise seien kalkuliert worden, als der Dieselpreis zwischen 1,30 und 1,40 Euro gelegen habe. &bdquo;Jetzt sind wir bei 2 Euro pro Liter. Wer bei den Spritpreisen und bei den gestiegenen Nebenkosten nicht die Fahrschulpreise erhöht, fährt sich doch selbst vor die Wand“, sagt er. Ob er noch weiter erhöhen werde, wisse er noch nicht. &bdquo;Ich muss die Entwicklung abwarten.“&bdquo;Wir haben die Preise massiv erhöht, muss ich sagen“, sagt Olaf Gehle, Inhaber der Fahrschule Gehle. &bdquo;Wir kamen nicht drumherum. Wir haben erst eine reguläre Erhöhung vorgenommen, weil wir die Preise lange nicht angehoben haben. Und jetzt zum 1. April mussten wir noch einmal nachlegen“, sagt er. Zwischen zehn und 15 Prozent würden jetzt bei einer normalen Übungsstunden mehr fällig.&bdquo;Wir haben da nichts von. Wir bereichern uns nicht daran“, betont er mit Blick auf steigende Kosten. &bdquo;Wir haben auch Löhne erhöht, das mache ich gerne proaktiv“, sagt er. Die Mitarbeiter hätten schließlich auch steigende Lebenshaltungskosten.

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