Gütersloh Spielplätze in Gütersloh sollen grüner und inklusiver werden

Gütersloh. Ein Sandkasten, eine Rutsche, eine Schaukel und ein Klettergerüst – fertig ist der Spielplatz. Und dazu ein aufmunterndes: &bdquo;Dann spielt mal schön.“ Mit derlei Grundausstattungen und Ratschlägen hatten Kinder über Jahre, wenn nicht über Generationen hinweg auszukommen. Oft ohne dass regelmäßig nach dem Rechten geschaut wurde. Inzwischen ändert sich das. Auch in Gütersloh, wo die vorhandene Spielraumplanung aus dem Jahr 2011 stammt, also in einem Alter ist, in dem die Zielgruppe selbst schon einige Entwicklungssprünge vollzogen hat. Lesen Sie auch: Bertelsmann schenkt Gütersloh ersten inklusiven Spielplatz Allein im Vorjahr sind eine Reihe von Spielplätzen aufwendig umgestaltet oder erweitert worden, wie zum Beispiel im Mohns Park oder an der Oststraße. Mindestens sieben weitere sollen in diesem und den kommenden drei Jahren folgen. Wie ein Blick in die unterschiedlichen Konzepte zeigt, hat sich der zuständige städtische Fachbereich Grünflächen dazu viele Gedanken gemacht und setzt auch neue Anforderungen insbesondere hinsichtlich Inklusion, Barrierefreiheit und Beteiligung um. Zustand Die allgemeine Zustandsbewertung ergebe einen überwiegend guten und zufriedenstellenden Qualitätsstandard der Spielplätze, wird im Jahresbericht konstatiert. Einzelne Defizite beträfen nicht die Verkehrssicherheit, sondern den Spielwert oder die Gestaltung der Anlagen im zum Teil fortgeschrittenen Alter. Daher werde die Spielleitplanung überarbeitet. Neue Anforderungen Es gelte sowohl die umfangreichen Norm-Änderungen für den Bau von Spielplätzen als auch die sich verändernden Anforderungen an die Spielplatzpädagogik zu berücksichtigen. Insbesondere solle der Aspekt der Naturerlebens an Bedeutung gewinnen. Jeder grün gestaltete Spielplatz unterstütze nicht nur vielfältige Sinnes- und Bewegungserfahrungen, sondern sei auch ein Beitrag zu Verbesserung des Stadtklimas. Im Jugendhilfeausschuss räumte Fachbereichsleiter Dirk Buddenberg aber auch ein, dass dies ausreichend Platz erfordere; Platz, der nicht immer vorhanden sei. Als positive Beispiele nannte er die Anlagen in den Neubaugebieten Krullsbachaue und Ahornpark. Angesprochen auf das Thema &bdquo;Essbare Pflanzen“ äußerte sich Buddenberg zurückhaltend. Das sei schwierig umzusetzen, da sich Leute bedienten, die sich nicht bedienen sollten und beispielsweise Äpfel pflückten, bevor sie reif seien. Inklusion Der Inklusionsgedanke habe in Verbindung mit dem Thema Barrierefreiheit einen neuen und hervorgehobenen Stellenwert erhalten. Ziel sei es, dass die vorhandenen Angebote von allen Menschen mit und ohne Behinderungen weitgehend selbstständig und ohne Hilfsangebote genutzt werden könnten.Oberste Priorität genieße die barrierefreie Erreichbarkeit der Spielplätze sowie einzelner Spielzonen. Das sei mitunter ein Spagat, sagte Buddenberg und verwies auf den Spielplatz Goethestraße: Flächige Kunststoffbeläge kombinierten die Ansprüche von Barrierefreiheit und Fallschutz. Allerdings stellten sie nur an besonderen Objekten eine wirkliche Alternative dar. Gründe: Hohe Kosten und die Versiegelung zusätzlicher Flächen. Bei künftigen Planungen werde der Behindertenbeirat eingebunden, sagte der Fachbereichsleiter zu. Beteiligung Als Paradebeispiel gilt die geplante Freizeitanlage Area 61, die bis 2023 im Zusammenhang mit dem Bau der neuen Radfahrer- und Fußgängerbrücke über die Bundesstraße 61 entstehen wird. Der von einem externen Fachbüro erarbeitete Beteiligungsprozess sei von Beginn an sehr breit ausgelegt gewesen. Angesichts der Vielzahl der vorhandenen Spielplätze sei ein vergleichbares Verfahren anderorts jedoch nicht leistbar.Allerdings könne er sich niederschwellige Formate gut vorstellen, so Buddenberg. Sowohl im anstehenden Fall Titusweg in Avenwedde als auch im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Spielplatzes an der Martin-Luther-Kirche, der für die Innenstadt von hoher Bedeutung sei, komme dies Betracht. Da könne man sich an einem Samstagnachmittag mit Kindern und Eltern treffen und Ideen sammeln. Schulhöfe Ein Antrag der Grünen zur naturnahen und inklusiven Gestaltung von Schulhöfen ist unterdessen vom Umweltausschuss vertagt worden. Unter Hinweis auf die geplante bauliche Erweiterung der Grundschulen meinte Umweltdezernentin Christine Lang, es sei jetzt vorab nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu diskutieren. Die Verwaltung habe das Thema zudem ohnehin auf der Agenda. Dirk Buddenberg sagte zu: &bdquo;Nach dem Ausbau sehen wir uns die einzelnen Standorte genauer an und schauen was wir machen können.“ Den Fokus richtete der Fachbereichsleiter bereits jetzt auf das Städtische Gymnasium: Dort gebe es ein &bdquo;gigantisches Defizit“ an Fahrradabstellplätzen.

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