Gütersloh Erste Geflüchtete aus der Ukraine in Gütersloher Britenhäuser eingezogen

Gütersloh. Die Britenhäuser in der Töpferstraße werden von Mitarbeitern der Stadt Gütersloh und Handwerksbetrieben &bdquo;unter Hochdruck“ hergerichtet, damit dort in rund 50 Häusern schnellstmöglich bis zu 350 geflüchteten Menschen aus der Ukraine als Unterkunft dienen können. Doch einige Kriegsflüchtlinge sind bereits dort untergekommen, wie die NW am Montag vor Ort festgestellt hat. Die Belegung ist gestartet. Auch der Bezug der Sammelunterkunft in der Sporthalle des Carl-Miele-Berufskollegs steht unmittelbar bevor. &bdquo;Wir gehen davon aus, dass wir am Dienstag oder Mittwoch damit beginnen müssen“, erklärt Stadt-Pressesprecherin Susanne Zimmermann. Die neuesten Zahlen verdeutlichten, wie dringend Unterkünfte benötigt werden. 2.066 Kilometer entfernt: 41-Jähriger kommt mit Familie aus Poltawa&bdquo;Stand heute Mittag sind rund 500 Ukrainer und Ukrainerinnen bei der Stadt registriert“, fasst Zimmermann die aktuelle Situation zusammen. Für die kommenden Woche seien zudem 22 Zuweisungen von Geflüchteten durch das Land angekündigt. Einer der ersten Menschen, die in der ehemaligen Britensiedlung an der Töpferstraße untergekommen sind, ist ein 41-jähriger Mann aus Poltawa, einer 300.000-Einwohner-Stadt in der Zentralukraine. Gemeinsam mit seiner Mutter, der Ehefrau und den zwei Kindern sei er vor gut sieben Tagen von der gut 2.066 Kilometer entfernten Stadt am Fluss Worskla nach Gütersloh gekommen. Er sei Invalide, sagt er auf Englisch. Seinen Namen wolle er lieber nicht nennen, solange er nicht registriert sei. Am Dienstag stehe für ihn der Gang zum Rathaus an. Auch ein älteres Ehepaar ist schon in der Töpferstraße Im Haus direkt nebenan ist ein älteres Ehepaar untergekommen. Sie würden nur Ukrainisch sprechen, ein wenig Russisch, sagen sie und heben freundlich lächelnd die Arme. Es sind die ersten Flüchtlinge, die in der Töpferstraße ein Quartier gefunden haben. Ein Kia und ein Skoda mit ukrainischen Kennzeichen sind in den Garagenhöfen geparkt. Derweil laufen die Herrichtungsarbeiten in den Britenhäusern weiter, die zeitweise als Quarantäne-Unterkünfte genutzt worden sind. Jedes einzelne Gebäude wird unter die Lupe genommen. Brandschutz, Wasserqualität (Legionellenprüfung), die Funktionalität der Einrichtung und Ausstattung müssen kontrolliert werden. Am Freitag wurden laut der Stadt bereits die Betten &bdquo;mit etwas bequemeren Matratzen aus einem bestehenden Kontingent“ bestückt. Die bislang genutzten Matratzen würden auf ihre Eignung geprüft, vor einer neuen Nutzung gereinigt und in Schutzhüllen an der Osnabrücker Landstraße eingelagert. Sporthalle des Carl-Miele-Berufskollegs wird wohl schon Dienstag belegt Zwar hat der Zustrom an Flüchtlingen am Wochenende etwas abgenommen, doch nach wie vor kommen täglich neue Menschen aus den Kriegsgebieten im Kreis Gütersloh an. Auch deshalb gehe man davon aus, so Stadt-Pressesprecherin Susanne Zimmermann, dass man möglicherweise schon am Dienstag oder am Mittwoch mit der Belegung des Übergangs-Quartiers in der Sporthalle des Carl-Miele-Berufskollegs beginnen müsse. &bdquo;Die Sporthallen sollen die erste Station zur Unterbringung Geflüchteter sein, die von dort aus möglichst bald auf andere Unterkünfte verteilt werden.“ Geplant sei, zunächst die Halle des Berufskollegs an der Wilhelm-Wolf-Straße zu belegen. Im Hotel Stadt Gütersloh fehlt die Brandschutzbegehung Die Spexarder Sporthalle, weitere Notunterkunft, ist aktuell zu einem Drittel mit Betten ausgestattet. &bdquo;243 Schlafplätze wären aktuell verfügbar, 270 sollen es nach meinen Informationen werden“, erklärt Volker Stickling, Vorsitzender des SV Spexard. Einzelne Gruppen des Sportvereins nutzen die Halle an der Bruder-Konrad-Straße noch für ihren Betrieb. Sollte es erforderlich sein, so Stickling, könnte man die Halle binnen weniger Stunden als Flüchtlingsunterkunft nutzbar machen. Noch offen ist, wann die Belegung im Hotel Stadt Gütersloh beginnen kann. Dort hat der neu russische Eigentümer, Waldemar Schellenberg, die Immobilie so weit herrichten lassen, dass sie genutzt werden kann. &bdquo;Abschließend fehlt allerdings noch die Brandschutzbegehung“, so der 43-jährige Bauunternehmer. Sobald der positive Bescheid erfolgt, sollen im 60-Betten-Haus an der Kökerstraße 150 Menschen &bdquo;einchecken“ können. Insgesamt sind in Gütersloh bislang 260 Menschen in von der Stadt organisierten Unterkünften untergebracht worden. &bdquo;Die übrigen haben in privat angebotenen Unterkünften einen Platz gefunden“, erklärt Susanne Zimmermann. Nicht zu vergessen ist bei der Flüchtlingsunterbringung auch die Corona-Situation. Die geflüchteten Menschen, die sich am Gütersloher Rathaus melden, führen als erstes einen Schnelltest durch. Der Kreis mache zudem allen Ankommenden ein Impfangebot im Impfzentrum. In den Unterkünften gelten die aktuellen Hygieneregeln.

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