Gütersloh So wirkt sich der Ukraine-Krieg auf Güterslohs Städtepartnerschaft aus

Gütersloh. Bange Blicke richten sich in diesen Tagen gen Ukraine, wo Putins Angriffskrieg immer mehr Opfer fordert. Schon jetzt stellt sich freilich auch die Frage, wie sich das furchtbare Geschehen auf die besonderen Beziehungen zwischen Gütersloh und dem 200 Kilometer westlich von Moskau gelegenen russischen Rshew, das sich auch "Stadt des militärischen Ruhms" nennt, auswirken könnte. Seit 2009 verbindet beide Orte eine offizielle Städtepartnerschaft. Sie ist das Ergebnis intensiver freundschaftlicher Kontakte, die schon seit 1997 bestehen, als Schüler des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums (ESG) erstmals in die Wolgastadt reisten, um bei einem &bdquo;Workcamp“ des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) gemeinsam mit dortigen Altersgenossen auf Kriegsgräberstätten des Zweiten Weltkriegs zu arbeiten. Deutsche und russische Gefallene haben im 2002 eingeweihten &bdquo;Park des Friedens“ ihre letzte Ruhe gefunden. Auf Wunsch beider Städte gewachsen &bdquo;Die Städtepartnerschaft zwischen Gütersloh und Rshew ist bekanntlich auf dem Wunsch beider Städte gewachsen, ein gemeinsames Zeichen des Friedens an einem Ort zu setzen, an dem eine der grausamsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs stattgefunden hat“, teilt die Stadt Gütersloh auf Anfrage mit. Ein Symbol dafür seien die gemeinsamen Arbeiten junger Menschen aus Gütersloh und Rshew an den Gräbern von Soldaten beider Länder. &bdquo;Dieses Fundament“, so heißt es, &bdquo;wird man nicht leichtfertig aufgeben.“ Zum aktuellen Stand der Beziehungen teilte Stadtsprecherin Annette Blumenstein mit, dass Rshew noch im November seine Teilnahme an dem großen europäischen Kulturprojekt &bdquo;C-City“ im Jahr 2025 zugesagt habe. Das Projekt wird von Gütersloh aus gesteuert. In den vergangenen zwei Jahren habe Corona Begegnungen mit Rshew und zu den anderen Partnerstädten erschwert. Beispielsweise habe der regelmäßige Besuch von Deutschlehrerinnen und die jährliche Reise des Verler Droste-Hauses abgesagt werden müssen. "Die Lage ist sehr unübersichtlich" Unter dem Dach des Droste-Hauses ist auch das Kuratorium Rshew angesiedelt, das nach Öffnung des &bdquo;Eisernen Vorhangs“ 1992 aus einer Initiative von Kriegsveteranen des ehemaligen Bielefelder Infanterie-Regiments 18 entstand, um im Gespräch mit russischen Überlebenden Wege nach Versöhnung zu finden. Derzeit gebe es keine offiziellen Kontakte nach Russland, &bdquo;aber die Menschen in Rshew , mit denen wir über viele Jahre Friedensarbeit betrieben haben, sind allesamt in Sorge in Anbetracht der aktuellen Situation. Sie haben Angst davor, was dieser Krieg weiterhin an Auswirkungen haben wird. Die Lage ist sehr unübersichtlich“, ließ Karl-Josef Schafmeister im Namen des Kuratoriums über Olga Bünemann mitteilen. Sie leitet seit Anfang des Jahres das Droste-Haus und ist Vorstandsvorsitzende des Jugendaustauchtauschwerks im Kreis Gütersloh. Der Krieg habe den Ist-Stand seit der Pandemie verfestigt. &bdquo;Für wie lange wissen wir nicht“, so Schafmeister. &bdquo;Wir hoffen inständig, dass das Blutvergießen bald ein Ende hat.“

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