Gütersloh Gütersloher Kirche will Kosten für Kita reduzieren

Gütersloh. Die evangelische Kirchengemeinde Gütersloh möchte ihre Kosten für die Kindergärten drücken. In einem Antrag an die Stadt bittet sie, dass die Stadt den Trägeranteil der Betriebskosten nicht nur zur Hälfte, sondern komplett übernimmt. &bdquo;Der Betrieb von Kindergärten ist für uns ein Zuschussgeschäft“, sagt Presbyteriumsvorsitzender Stefan Salzmann. &bdquo;Wir wollen die Einrichtungen nicht abgeben, aber deutlich machen, dass es Handlungsbedarf gibt.“ Unter der Trägergemeinschaft TfK im evangelischen Kirchenkreis Gütersloh finanziert die Gemeinde sechs Kitas: Erlöser, Johannes, Comenius, Matthäus, Epiphanias und Feldstraße. &bdquo;Wir machen das gerne, aber das kostet auch eine Menge Geld“, sagt Salzmann. Angesichts sinkender Einnahmen aus der Kirchensteuer müsse die Gemeinde aufpassen, nicht auf Dauer über ihre Verhältnisse zu leben, &bdquo;sonst geht uns irgendwann die Luft aus“. Eine der Stellschrauben seien die Kitas. Jedes Jahr buttert die Gemeinde 330.000 Euro hinein In ihrem Antrag an die Stadt gibt die Gemeinde ihren derzeitigen Eigenanteil mit 185.000 Euro an. Das reicht aber nicht, aber um die Kosten zu decken. Jährlich kommen rund 130.000 Defizit hinzu, plus 15.000 Euro für die Kosten der Integration. Ergibt in Summe 330.000 Euro pro Jahr. Fiel es der Gemeinde in früheren Zeiten vergleichsweise leicht, das Loch aus den Rücklagen zu stopfen, schmelzen diese mittlerweile dahin. &bdquo;Um es deutlich zu sagen: Wir haben ein strukturelles Problem“, sagt Salzmann. &bdquo;Wir können uns die Einrichtungen auf Dauer nur leisten, wenn die Stadt ihren freiwilligen Zuschuss erhöht oder wir innerhalb der Gemeinde eine Entscheidung fällen, dass wir lieber an anderer Stelle streichen.“ Die Diskussionen, die die Gemeinde derzeit in ihrem sogenannten &bdquo;Zukunftsprozess“ führt, soll dazu Aufschluss geben. Komplett rausziehen will sie sich gar nicht Wie eng die Kita-Finanzierung der Gemeinde gestrickt ist, macht sie in ihrem Antrag deutlich. Innerhalb der Trägergemeinschaft habe man intensiv diskutiert, wie die Wirtschaftlichkeit zu verbessern sei. Einer der Vorschläge laute, die Zahl der U3-Plätze und der 45-Stunden-Plätze zu senken, das entspreche aber nicht den Bedürfnissen der Eltern. Ein anderer Vorschlag sei, weniger Personal einzusetzen, aber das sei qualitativ nicht vertretbar und organisatorisch nicht umzusetzen. Der dritte Vorschlag, Ausbau der Standorte Feldstraße und Epiphanias um ein bis drei Gruppen, würde ebenfalls die Wirtschaftlichkeit erhöhen, den Ausbau müssten dann aber zu hundert Prozent Stadt und Land bezahlen. Die Gemeinde weist darauf hin, dass sie schon die Gebäude unterhält und die Kosten für Verwaltung und Versicherungen trägt. Sie wolle sich nicht rausziehen: In der Vergangenheit habe sie rund zehn Prozent ihrer Kirchensteuer für die Kitas ausgegeben, diese &bdquo;Zielgröße“ sei auch für die Zukunft vertretbar. Auch sei sie bereit, weiterhin das Defizit zu decken (die jährlich 145.000 Euro). Den Trägeranteil von 185.000 Euro aber – den soll die Stadt übernehmen. Salzmann hält es für nicht unwahrscheinlich, dass sich andere Träger dem Vorstoß der evangelischen Gemeinde anschließen. Vor fünf Jahren hatte es eine ähnliche Debatte gegeben. Seinerzeit hatten auch die anderen Kindergartenbetreiber deutlich gemacht, wie schwer es sei, mit dem Geld auszukommen.

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