Gütersloh Polizei im Kreis Gütersloh: "Am sinnvollsten wäre ein Neubau"

Gütersloh. Die Kreispolizeibehörde Gütersloh braucht mehr Platz. &bdquo;Wir kommen nicht umhin, zusätzliche Bürofläche zu schaffen“, sagt Werner Thimm, Direktionsleiter Zentrale Aufgaben. Ob es das Beste sei, den Hauptsitz an der Herzebrocker Straße aufzustocken oder einen Standort an anderer Stelle im Kreisgebiet zu vergrößern, sei noch zu klären. Wesentlicher Grund für den Mangel an Büros ist der Personalzuwachs; vor allem die Zahl der Regierungsbeschäftigten steigt stetig. Thimm sagte, der Erweiterungsbedarf sei beim Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste in Duisburg angemeldet worden. Dem Amt liege ein Raumprogramm mit Flächenberechnung vor. &bdquo;Wir erwarten ein Okay im Laufe des ersten oder zweiten Halbjahres“, so Thimm. Nach dieser Grundsatzentscheidung könne die Kreispolizeibehörde gemeinsam mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes in die Detailplanung einsteigen. Sitzungspapier: "Neubaumaßnahmen in größerem Umfang" Eine erste grobe Schätzung gehe davon aus, mindestens 800 zusätzliche Quadratmeter schaffen zu müssen. Das sei aber keine Zahl, auf die er sich festnageln lassen würde, so Thimm. Verglichen mit den 11.500 Quadratmetern, die alle fünf Wachen sowie das gute Dutzend Bezirksdienste im Kreisgebiet belegen, klinge 800 Quadratmeter zwar nach wenig. Gleichwohl, so steht es in einem Sitzungspapier für die Fraktionen im Kreistag, seien &bdquo;Neubaumaßnahmen in größeren Umfang“ vonnöten. Deren Planung und Umsetzung wiederum erforderten &bdquo;einen erheblichen personellen Aufwand“. Damit der Leiter der Zentralabteilung, Thimm, in der Lage sei, das Vorhaben federführend zu begleiten, müsse man ihn an anderer Stelle durch eine zusätzliche Fachkraft entlasten. Um Cyberkriminalität zu bekämpfen, muss man nicht Streife fahren Dass die Zahl an Regierungsbeschäftigten zunimmt, fußt auf einer Entscheidung, die CDU-Innenminister Herbert Reul 2018 getroffen hat. Sie sollen die Polizisten von Verwaltungsaufgaben entlasten und zugleich bei der operativen Arbeit helfen. Viele von ihnen sind IT-Fachleute, die gegen die Cyberkriminalität im Netz kämpfen, bei Sexualdelikten ermitteln oder gegen Betrüger auf Plattformen wie Ebay vorgehen. Bei der Kreispolizeibehörde Gütersloh wird sich die Zahl dieser (nicht verbeamteten) Tarifbeschäftigten bis Ende des Jahres von 40 auf 80 verdoppelt haben. Einen Großteil ihrer Arbeit erledigen sie nicht auf Streife, sondern drinnen. Folge: Es mangelt an Büros. Statt mehr Uniformen braucht die Polizei mehr Schreibtische.Nur: Wo stellt sie sie am besten auf? In der Behördenzentrale an der Herzebrocker Straße? Oder wäre es sinnvoller, zu dezentralisieren? Zu verteilen? Aus logistischen und auch aus polizeitaktischen Gründen. Der Direktionsleiter hat eine klare Präferenz Werner Thimm macht kein Geheimnis daraus, dass er eine Präferenz hat: Neubau und Erweiterung in Rheda-Wiedenbrück. Dort, so Thimm, sei die Wache ohnehin in baulich dürftigem Zustand. Ende der 1970er Jahre an der Hauptstraße errichtet, sei das schmucklose Gebäude auch vom Zuschnitt her suboptimal. &bdquo;Am sinnvollsten wäre ein Neubau. Falls nicht dort, dann an anderer Stelle.“ Haken: Der Mietvertrag läuft noch bis 2028. Ob die Polizei beziehungsweise der BLB so lange warten wollen, ist fraglich. Denn: Es kneift. Denkbar wäre daher auch, die Zentrale in Gütersloh aufzustocken - ein drittes, viertes, vielleicht sogar fünftes Stockwerk draufzusetzen. &bdquo;Völlig absurd ist das nicht“, sagt Thimm. Allerdings sei eine solche Aufstockung bei laufendem Betrieb schwierig, und die Gauner schliefen nicht. Auf der grünen Weise sei vermutlich kein Platz, heißt: Falls Erweiterung in Gütersloh, dann nur nach oben. Erst neulich eine neue Wache in Versmold gebaut Bei der Wache in Rheda-Wiedenbrück, zuständig auch für Rietberg, Herzebrock-Clarholz und Langenberg, arbeiten knapp hundert Leute, die meisten im Wachdienst. Dort einen Neubau zu errichten, modern und funktional, hätte Charme, so Thimm. Außerdem böte das die Gelegenheit, danach oder unterdessen die Zentrale in Gütersloh zu sanieren, sie habe das durchaus nötig. Mit neuen Wachen kennt sich die Kreispolizeibehörde gerade aus: Im März 2021 hat sie die neue Wache in Versmold bezogen; auf 488 Quadratmetern verrichten 26 Bedienstete ihre Arbeit. Nachdem das NRW-Landeskabinett die Mittel für den Neubau freigegeben hatte, dauerte es drei Jahre, bis der Bau (errichtet von einem privaten Investor) bezugsreif war.

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