Kreis Gütersloh Ist die 2G-Regelung für den Kreis Gütersloh schon bald in Sicht?

Kreis Gütersloh. Wuppertal macht es vor. Als erste Kommune in NRW hat die Stadt die 2G-Regel für städtische Veranstaltungen eingeführt. Daran teilnehmen dürfen demnach nur noch Geimpfte und Genesene. Die Kommunen im Kreis Gütersloh setzen aber immer noch auf 3G: Geimpft-Genesen-Getestet. Aktuell auffällig: Die Inzidenzen in den Kommunen im Kreis Gütersloh könnten derzeit nicht unterschiedlicher sein. Während sich einige Kommunen unterhalb der 35er Marke befinden, schießen die Zahlen in Harsewinkel seit Tagen in die Höhe und erreichten zuletzt einen Wert von 280. Kann die 2G-Regel da Abhilfe schaffen? Lesen Sie auch: So läuft es jetzt mit Maskenpflicht und 3G im Kreis Gütersloh Wohl eher nicht, heißt es von Harsewinkels Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide. "Abweichende Regelungen wären nur sinnvoll, wenn es ein eindeutig zu identifizierendes Ausbruchsgeschehen im Ort geben würde, zum Beispiel Konzerte oder Gottesdienste." Wenn bei entsprechenden Veranstaltungen eine vermehrte Verbreitung von Infektionen festgestellt werden sollte, halte sie die 2G-Regel für überlegenswert. Ihrer Kenntnis nach würde sich das Virus in Harsewinkel aber hauptsächlich durch enge Wohnverhältnisse in großen Familien oder Wohngemeinschaften ausbreiten - meist unter Ungeimpften. Wie viele Menschen in Harsewinkel oder den anderen Kommunen geimpft sind, sei nicht ermittelbar, sagt Kreissprecher Jan Focken. "Wir gehen aber davon aus, dass etwa 80 Prozent der Impffähigen im Kreis eine Impfung erhalten haben." Von der Gesamtbevölkerung des Kreises sind aktuell etwa 60 Prozent vollständig gegen Corona geimpft. Damit es noch mehr werden, hält der Impfbus am 24. Oktober nochmal an zwei Standorten in Harsewinkel. Von 11 bis 13 Uhr wird im Gemeinschaftshaus Dammanns Hof geimpft. Anschließend geht es von 14 bis 16.30 Uhr im Michel-Vauthrin-Park weiter. Dolmetscher in den Sprachen Russisch, Türkisch, Bulgarisch und Rumänisch werden das Team vom Impfbus unterstützen. Zuletzt wurde das Angebot am Heidewaldstadion im Zuge eines Oberliga-Spiels des FC Gütersloh gut angenommen. Alle Kommunen halten an 3G fest Wie Harsewinkel habe die Stadt Rietberg die 2G-Regel für Gastronomiebetriebe oder Veranstaltungen ebenfalls nicht eingeführt, sagt Sprecherin Nina Ackfeld. Derzeit bestehe auch kein Handlungsbedarf. Ähnlich sieht es in Rheda-Wiedenbrück aus. Der Stadt würden keine Angaben vorliegen, ob Gastronomen oder Veranstalter von der 3G-Regel abweichen wollen, sagt Sprecherin Lena Henkenjohann. Die Regel könne nur im Einvernehmen mit dem Gesundheitsministerium des Landes verschärft werden. Außerdem müsse eine Empfehlung durch das Gesundheitsamt des Kreises vorliegen. Der Bürgermeister von Herzebrock-Clarholz, Marco Diethelm, halte dagegen viel von der 2G-Regel. "Ich denke, dass sie das Leben von allen Beteiligten erleichtern würde." 2G für Veranstaltungen und Gastro könnte ein größerer Anreiz zum Impfen sein. Diethelm sehe bei den 3Gs das Problem, dass sich einkommensstärkere Personen die Schnelltests eher leisten können, als Menschen mit geringerem Einkommen. Schließlich sind die Schnelltests seit dem 11. Oktober für alle kostenpflichtig, die sich impfen lassen können, aber nicht wollen. Wenn 2G, dann für alle Die Stadt Gütersloh hält offen, welche Regel sie sinnvoller findet. Sprecherin Susanne Zimmermann antwortet auf Nachfrage lediglich: "Eine für die Stadt geltende 2G-Regel wäre keine Entscheidung, die von der Kommune, sondern vom Land getroffen wird." Auch Verl gibt lediglich an, sich bei Veranstaltungen an die aktuelle Coronaschutzverordnung zu halten. Lesen Sie dazu auch: Maskenverweigerer randalieren vor Vierjähriger - Polizei spricht über Übergriff Keine Kommune fühlt sich verantwortlich, eigenhändig die 2G-Regel zu beschließen. In sämtlichen Rückmeldungen heißt es, dass Veranstalter und Gastronomen selbst entscheiden müssen, ob sie auch Getesteten Zutritt gewähren. Bislang sei aber niemandem bekannt, dass ein Veranstalter oder Gastronom die 3G-Regel geändert hätte. "Wenn 2G umgesetzt werden soll, muss es eine Vorgabe geben, die für alle gilt. Auch für den Einzelhandel", findet Andreas Kerkhoff, Kreisvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands. Er würde immer noch einige Getestete in seinem Hotel und Restaurant "Appelbaum" willkommen heißen. Auch Christian Schäfer, Künstlerischer Leiter des Theaters Gütersloh, werde die 2G-Regel nicht von sich aus einführen.

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