Gütersloh Schluss mit Maskenpflicht an Schulen ab November - ist das Risiko zu groß?

Gütersloh. Die Landesregierung in NRW stellt den 2,5 Millionen Schülern im Land eine Lockerung der Maskenpflicht ab dem 2. November in Aussicht. Mit dem Beginn der zweiten Woche nach den Herbstferien soll die Maskenpflicht im Unterricht auf den Sitzplätzen entfallen. Wissenschaftler und Lehrerverbände kritisieren das Vorgehen als verfrüht. Ihnen gegenüber stehen die niedergelassenen Kinderärzte in Deutschland, die bereits seit längerem die Rückkehr zur Normalität für Kinder fordern. Und wie blicken die Schulleiter in Gütersloh auf die Maßnahme? &bdquo;Wir sehen die Entscheidung mit gemischten Gefühlen", erklärt Axel Rotthaus, Rektor des Städtischen Gymnasiums. &bdquo;Der Unterricht ohne Masken ist angenehmer für Schüler und Lehrer." Gerade in den Fremdsprachen könne die Maske hinderlich sein. &bdquo;Andererseits bereitet uns der Wegfall der Maskenpflicht schon Sorgen. Viele unserer Schülerinnen und Schüler sind bisher nicht geimpft." Es blieben erhebliche Risiken, da derzeit nicht vorherzusehen sei, wie sich Reisen in den Herbstferien und die kalte Jahreszeit auf das Infektionsgeschehen auswirken werden. "Gehe davon aus, dass ein Großteil weiterhin freiwillig die Maske trägt" &bdquo;Seit Beginn der Pandemie nehmen wir alle an der Hauptschule Ost die Maskenpflicht sehr ernst. Es gibt kaum Verstöße dagegen, die Schülerschaft verhält sich sehr diszipliniert", sagt Schulleiter Uwe Heidemann. Das sei mit Sicherheit ein Grund, warum es innerhalb der Schule bisher kein Infektionsgeschehen gegeben habe. &bdquo;Ich wünsche mir, dass es dabei bleibt. Falls es zu einer Abschaffung kommt, gehe ich davon aus, dass ein Großteil der Schülerschaft und das Kollegium weiterhin freiwillig die Maske trägt." Er selber werde im gesamten Schulgebäude weiterhin die FFP2- Maske tragen. &bdquo;Ich sehe das differenziert", so Heidrun Elbracht, Schulleiterin der Janusz-Korczak-Gesamtschule. &bdquo;Ein Wegfall der Maskenpflicht ist nachvollziehbar, aber Schüler, die sich nicht impfen lassen können, weil sie entweder zu jung sind oder weil medizinische Gründe dagegen sprechen, werden durch die Maskenpflicht geschützt." Deshalb wäre ein Fortbestand der Maskenpflicht durchaus sinnvoll. &bdquo;Ich denke, wir werden die Vor- und Nachteile im Unterricht noch einmal besprechen und all die Schüler, die sich mit Masken sicherer fühlen, auch weiterhin ermutigen, diese zu tragen." Claudia Damian, Rektorin der Grundschule Isselhorst ist skeptisch: &bdquo;Für die Kinder empfinde ich es als Erleichterung, im Sinne des Infektionsschutzes sehe ich es kritischer, da die Maske doch für den notwendigen Schutz sorgt. Ich befürchte daher eine Zunahme der Ausbrüche an Schulen." Leiterin des Gesundheitsamtes rät vorerst zur Zurückhaltung Henning Matthes, Bildungsdezernent der Stadt Gütersloh erinnert daran, dass Schüler durch die regelmäßigen Tests zur bestgetesteten Gruppe gehörten, was für eine Abschaffung der Maskenpflicht am Platz spreche. Dennoch bleibe abzuwarten, ob das Schulministerium die Absichtserklärung wirklich umsetze. Auch Anne Bunte, Leiterin des Kreisgesundheitsamtes, mahnt, dass bei dem Thema Zurückhaltung angebracht ist: &bdquo;Ich würde zunächst das weitere Infektionsgeschehen beobachten. Wir gehen davon aus, dass das Land genau das auch tut, denn es heißt ja, das Land NRW ,beabsichtigt zum 2. November die Maskenpflicht abzuschaffen." Die Expertin begrüßt, dass die Testungen weitergeführt werden sollen. Schüler hingegen haben eine andere Sicht auf die Dinge: &bdquo;Gerade wenn man hört, dass Fußballstadien fast wieder voll besetzt werden können oder Großveranstaltungen ohne Maske möglich sind, finde ich es gegenüber den Schülern nur fair, in absehbarer Zeit die Pflicht aufzuheben", erklärt Kreisschülersprecher Daniel Ackermann. Test- und Lüftungskonzepte würden Sicherheit geben. &bdquo;Die Schüler sollte man auf keinen Fall weiter belasten, weil sie schon mit physischen und psychischen Folgen in den letzten Monaten zu kämpfen hatten. Wir müssen jetzt die Schulen wieder zu einem Wohlfühlort machen."

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