Gütersloh Dieses Gütersloher Fitnessstudio akzeptiert den Bitcoin als Zahlungsmittel

Gütersloh. Manch einer findet sie super, andere zweifeln, wieder andere kennen sie gar nicht - digitale Zahlungsmittel, auch Kryptowährung genannt, spalten aktuell die Gemüter. In den sozialen Medien sind sie gerade wegen des Allzeithochs des Bitcoin allgegenwärtig. Ein Gütersloher Fitnessstudio aber positioniert sich klar und hat sich jüngst dazu entschlossen, die umstrittenen Währungen als Bezahlmethode für Fitness-Kurse und Abonnements einzuführen. Zur Erklärung: Digitale Zahlungsmittel sind unabhängig von Banken. Sie basieren auf kryptografischen Werkzeugen wie Blockchains, auch &bdquo;kollektives Buchführungssystem" genannt. In Datenblöcken enthalten sie verschlüsselte Informationen über jegliche Transaktionen, die mit einer bestimmten Kryptowährung durchgeführt wurden. Sie dient dabei als Datenbank, deren Blöcke nicht auf einem zentralen Server liegen, sondern auf den Endgeräten der Vielzahl von Teilnehmern, die sie verwaltet. "Die 'Kryptowelt' ist eine Zukunftswelt" 2009 wurde mit dem Bitcoin die erste Kryptowährung öffentlich gehandelt. Ziel war es, Konsumenten ein gewisses Maß an informationeller Selbstbestimmung und Anonymität zu ermöglichen. Das führte in der Vergangenheit zu Missbrauch des Zahlungsmittels für illegale Geschäfte. Ein Grund für viele Kritiker, um die Sinnhaftigkeit der Währung bis heute anzuzweifeln. Allerdings hat sich die Technik dahinter im Laufe der Jahre verbessert. Mittlerweile investieren nicht nur private Anleger in den Bitcoin, sondern auch Institutionen. Seine Begrenzung auf 21 Millionen Stück führt zu hoher Nachfrage, welche den Kurs steigen lässt - allerdings mit Schwankungen. Erst kürzlich stürzte der Wert des Bitcoin um mehrere tausend Dollar - und damit auf den tiefsten Stand seit fast drei Monaten. Das hat einen Grund: Tesla-Chef Elon Musk erklärte via Twitter, dass er seine Bitcoin-Bestände verkaufen möchte. Ihm sei die Kryptowährung nicht umweltverträglich genug, sie verbrauche zu viel Strom. Er setze in Zukunft lieber auf den Dogecoin. Studio ist aus Sicht des Betreibers womöglich Bitcoin-Vorreiter in der Stadt Andreas Agelidakis, Betreiber des örtlichen Fitnessstudios "Studio84" vertraut auf die unkomplizierte Bezahlmöglichkeit. Er ist gerade dabei, den Bitcoin als digitales Zahlungsmittel für seine Angebote zu implementieren. Und das aus Überzeugung. "Die 'Kryptowelt' ist eine faszinierende Welt und eine Zukunftswelt. Diesen Zug sollte man nicht verpassen. Aus diesem Grund führe ich diese Zahlungsmethode ein, vermutlich als eines der ersten Geschäfte in unserer Stadt." Agelidakis erhofft sich durch die Bezahlmethode mehr Flexibilität, Innovation und Freiheit für seine Kunden. "Diese Methode erweitert den Service und die Möglichkeiten für unsere Mitglieder und Interessenten." Er sei überzeugt, dass er einige Kunden damit ansprechen wird. Für Meinolf Hartkemper, Betreiber des Fitnessstudios "Elan", steht die Integration der Kryptowährung aktuell noch nicht zur Debatte. "Ob es in Zukunft eine Rolle spielen wird, kann ich noch nicht sagen. Ausschließen möchte ich nichts. Zur Zeit ist mir das allerdings noch zu instabil." Verbraucherzentrale NRW warnt vor Bitcoins Die Verbraucherzentrale NRW äußert sich nur sehr zurückhaltend zum Umgang mit Kryptowährungen. Dennoch kommuniziert sie ihre Einschätzung - zum Schutz der Verbraucher, wie ein Sprecher mitteilt. "Ob sich Bitcoins mittelfristig als Alternative zu herkömmlichen Geldsystemen durchsetzen, kann heute niemand seriös vorhersagen", heißt es in einer Meldung. Wer sich dafür entscheidet, Bitcoins als Zahlungsmittel zu nutzen, müsse diese Entscheidung selbst verantworten. In jedem Fall sollte man sich bereits vor einer geplanten Transaktion informieren, ob der Vertragspartner Bitcoins akzeptiert. Grundsätzlich rate die Verbraucherzentrale NRW allerdings von der Nutzung von Bitcoins ab. "Bitcoins sind aufgrund der vorhandenen Risiken, hier sind insbesondere die massiven Kursschwankungen und die fehlenden Sicherungssysteme zu nennen, als Geldanlage für Verbraucher nicht zu empfehlen."

Mehr zum Thema