Gütersloh Stiftisches Gymnasium muss saniert werden - Stadt fordert Koordinator

Gütersloh. Um die Verwaltung des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums (ESG) zu entlasten, will die Stadt eine zusätzliche Stelle gründen. Sie soll in Vollzeit ausgeschrieben werden. Ihre wichtigste Aufgabe: Die Sanierung des Schulgebäudes koordinieren. Wie mehrfach berichtet, hat das ESG erheblichen Sanierungsbedarf. Der Aufwand, der mit diesen Arbeiten verbunden ist, lasse sich nicht nebenher bewältigen, findet die Stadt. Weder die städtische Schulverwaltung noch die Schulleitung noch das ehrenamtliche Trägerkuratorium seien dazu in der Lage. Die Fraktionen im Stadtrat sollen daher beschließen, eine Stelle "Koordination Verwaltung und Kuratorium ESG" zu gründen. Zuschüsse aus Denkmaltöpfen? In seiner Begründung für den Vorschlag führt Bildungsdezernent Henning Matthes an, dass das Aufgabenvolumen am ESG in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sei. Die anstehende Sanierung sei "umfangreich", die Verhandlungen mit dem Land NRW seien "aufwändig". Dass man dafür eine Extra-Stelle braucht, war der Stadt schon länger klar, doch bislang hatte die Stadt gehofft, sie nur halb bezahlen zu müssen; inzwischen aber, so Matthes, habe das Land eine solche Co-Finanzierung abgelehnt. Die 85.600 Euro für die A11-Stelle gingen daher voll zu Lasten des städtischen Etats. Die Sanierung des ESG ist eine komplexe Aufgabe: Der Bau mit seiner Schau- und Prachtfassade von 1926 bis 1928 (Architekten sprechen von &bdquo;Klinkerexpressionismus") steht unter Denkmalschutz – das macht Abstimmungen mit den Denkmalbehörden erforderlich, eröffnet aber die Chance, an Zuschüsse aus Denkmaltöpfen zu kommen. Reine Spekulation Die Kosten für die Sanierung sind in der Sitzungsvorlage der Stadt nicht beziffert. Im städtischen Finanzplan ist für die Jahre 2020 bis 2023 eine jährliche "Investitionszuwendung" von 610.000 Euro ausgewiesen, doch ob sich dieser kalkulatorische Posten nahe an der Realität bewegen wird, ist reine Spekulation. Außerdem ist bislang unklar, ob und in welchem Umfang sich das Land an den Sanierungskosten beteiligen wird; für das Trägerkuratorium aber dürfte dessen Entscheidung relevant sein.

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