Das Kindertheater Sternschnuppe feiert 25-jähriges Bestehen

Gütersloh. &bdquo;Sternschnuppe, wünsch dir was, alles darf sein! Tritt in den Kreis, hier ist nieand allein", lautet der märchenhafte Refrain des Liedes, das am Ende jeder Aufführung des Kindertheaters &bdquo;Sternschnuppe" der Paul-Gerhardt-Schule steht. Märchenhaft wirkt auch der Erfolg dieses Ensembles. Seit 25 Jahren bringt es alljährlich ein neues Stück auf die Bühne. Mit mehr als 2.000 Besuchern ist es wohl die meistbesuchte Produktion im Theater Gütersloh. Woher der Name &bdquo;Sternschnuppe" stammt, daran können sich auch die Lehrerinnen der ersten Stunde nicht erinnern. &bdquo;Irgendwann war er da", sagt die kommissarische Leiterin Ranghild Raumann. Vielleicht vom Himmel gefallen. Sicher ist: Ihre Kollegin Christine Schlimm-Hartmann, die 2009 nach Bolivien zog, hat das Lied zu einer Zeit komponiert, als die &bdquo;Sternschnuppe" längst Markenzeichen der Grundschule und kultureller Fixstern in Gütersloh geworden war. Die Anfänge waren bescheiden. Bekannte Geschichten wie &bdquo;Das Traumfresserchen" wurden auf der kleinen Bühne des Musikraumes gespielt. Mit Erfolg. Auch wiederholte Aufführungen konnten die Nachfrage nicht befriedigen. Daher fand im Schuljahr 1997/98 mit &bdquo;Ein tierisches Vergnügen" die erste Aufführung im alten Theater statt. Stücke, Kostüme und Bühnenbilder sind selbst gemacht Auch hier mussten immer mehr Aufführungen angesetzt werden. Doch mehr als die vier, die auch in diesem Jahr vorgesehen sind, &bdquo;können die Kinder und auch die Lehrer und Eltern nicht leisten", sagt Karin Heinze, die gemeinsam mit Wilma Lemke von Anfang an bis heute dabei ist, obwohl beide Lehrerinnen bereits pensioniert sind. Auch manche Eltern halten der Gruppe die Treue, obwohl ihre Kinder die Schule längst verlassen haben. Sie sorgen an der Garderobe für Ordnung oder helfen bei der Grundreinigung nach den Aufführungen, damit die Kosten, die von den Eintrittsgeldern bestritten werden, möglichst gering zu halten. Material für Kostüme und Kulissen wird oft gespendet und landet nach den Aufführungen im &bdquo;Fundus" der Schule. Die Stücke sind, wie Kostüme und Bühnenbilder, selbstgemacht. &bdquo;Wir stellen den Kindern Ideen vor und entwickeln die Geschichte mit ihnen weiter", wie Wilma Lemke erzählt. Dabei werden durchaus aktuelle Themen mit ernstem Hintergrund aufgegriffen. Heitere und nachdenkliche Szenen So im vergangenen Jahr, als es in &bdquo;Auf der Suche nach einer Zuhause-Insel" um das Thema Flucht und Fremdheit ging. Am Ende sollten heitere und nachdenkliche Szenen im Gleichgewicht stehen, kleine und große Besucher gleichermaßen unterhalten werden. &bdquo;Ein Happy Ende muss es auch geben, das wollen die Kinder so", so Heinze. Bei Sternschnuppe steht sie mit ihren Kolleginnen selbst auf der Bühne und spielt kleinere Rollen mit viel Selbstironie. Wie auch Karl-Heinz Drücker, der zudem als Hausmeister mit seiner handwerklichen Unterstützung unverzichtbar ist. Ideen zur Inszenierung bringt laut Raumann aber auch das engagierte technische Personal vom Theater ein. Zum Theaterteam gehören auch die Lehrerinnen Nadine Ellwart, Hanna Kühlmann und Elke Schulte-Fründt. Sie alle erarbeiten mit den 55 bis 70 Kinder des vierten Schuljahrs, die regelmäßig dabei sind, in Kleingruppen das Stück. Hinzu kommen einige Drittklässler. Manche Kinder wachsen über sich hinaus Die Teilnahme ist freiwillig. Niemand soll überfordert werden. &bdquo;Doch manche wachsen dabei über sich hinaus", so Raumann. Das Theater fester Bestandteil des Curriculums. Manche Eltern außerhalb des Schulbezirks meldeten ihre Kindern auch deswegen hier an. Und viele andere Gütersloher Grundschulen und Kitas sind regelmäßig Besucher der Aufführungen. Gedichte stehen in diesem Jahr im Mittelpunkt des Stückes &bdquo;Die geheime Gasse – Coole Kids auf poetischen Pfaden". Auch dabei hätten die Kinder von Fontane, Mörike und Lewis Carroll mit Begeisterung gelernt. Gibt es Angst, dass die Ideen ausbleiben? &bdquo;Ach Gott", sagt Wilma Lemke lachend. &bdquo;Das ist unser geringstes Problem." Karin Heinze: &bdquo;Kaum ist ein Stück ausgespielt, schwirren schon neue Ideen im Kopf herum." Wie heißt es am Ende im Sternschnuppenlied? &bdquo;Jedes Kind spinnt seinen Teil vom Bühnentraum." Auf weitere 25 Jahre.

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