Gütersloh Online-Geschäft: Gütersloher Händler suchen nach Lösungen

Gütersloh. Es war nicht ganz überraschend: Der Online-Anteil am Einzelhandel wird weiter zunehmen, wenn auch bei einigen Sortimenten bald eine gewisse Sättigungsgrenze erreicht sein könnte. Und so wird dem stationären Handel sehr empfohlen, im Internet präsent zu sein, im Übrigen aber durch Angebotsqualität und Beratung die Kunden zu überzeugen. So lautete der Tenor einer Veranstaltung in Rathaus zum Online-Handel im Rahmen des städtischen Einzelhandels- und Zentrenkonzepts. Klar &bdquo;weiter auf dem Vormarsch" sah Sandra Emmerling von der Hamburger Beratungsfirma Dr. Lademann & Partner den elektronischen Handel. Heute würden zu 30 Prozent Bekleidung, zu 29 Prozent Elektronik auf diese Art umgesetzt. Wenn sich hier auch eine gewisse Sättigungsgrenze abzeichne, hätten andere Sortimente wie Möbel und Lebensmittel Nachholbedarf. Auch drängten bald mehr jüngere, dem E-Handel weiter aufgeschlossene Jahrgänge nach, würden &bdquo;konsumreif". Hier gab IHK-Referatsleiter Marco Rieso in seinem ultimativ &bdquo;Sein oder Nichtsein" betitelten Beitrag aber auch zu bedenken, dass 62 Prozent der 49 Millionen Smartphone-Nutzer sich zwar im Internet über Warenangebote informierten, aber deshalb noch nicht unbedingt auf diesem Wege einkauften. Deshalb sei es für den Händler so wichtig, mit seinem Warenwirtschaftssystem im Netz zu sein. Doch nur 40 Prozent der Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern seien bislang so vertreten. Und wie sieht es speziell in Gütersloh aus? Während große Zentren von dem Thema offenbar weniger betroffen sind und weniger als 50.000 Einwohner zählende Unterzentren laut dem Leiter des Fachbereichs Planung, Dr. Michael Zirbel, eh &bdquo;nichts mehr zu verlieren" haben, spielt sich der Kampf der Kaufkulturen für Sandra Emmerling in Mittelzentren wie Lippstadt, Herford, Gütersloh ab. &bdquo;Bei allen Bedenken: In Gütersloh geht was."Die böten &bdquo;durchaus spannende Innenstädte" für Kunden und die passende Größenordnung für genügend Auswahl. Wichtig seien aber eben Angebotsqualität und Beratung bei gleichzeitiger Präsenz auf elektronischen Kanälen sowie Aufenthaltsqualität der Innenstädte und Erreichbarkeit. Nachdem Sonja Schürmann aus Harsewinkel den 30 Zuhörern im Ratssaal als ein Beispiel aus der Praxis ihren Ausdauer erfordernden Weg zum eigenen reinen Online-Shop im Möbelsektor dargestellt hatte, ermutigte Marco Rieso die heimischen Kaufleute: &bdquo;Ich glaube, dass Gütersloher super aufgestellt ist, bei allen Bedenken: Da geht was." Modeunternehmer Markus Finke vernahm das gern, mochte jedoch seine Skepsis nicht verhehlen. &bdquo;Wir werden mehr Leerstände bekommen", prophezeite Finke. Es sei nötig, die Stadt weiterzuentwickeln, wobei alle, Politik, Verwaltung, Kaufleute, Immobilienbesitzer, &bdquo;an einem Strang ziehen" müssten. Claus Müller vom Schuhhaus Potthoff wies auf innerstädtische Baumaßnahmen hin, die zu einem &bdquo;Frequenzrückgang" geführt hätten. Es sei nicht so, dass die Kunden dann sofort wieder kämen. Er appelliere, &bdquo;sehr sensibel mit diesem Thema umzugehen."