Gütersloh. Bei dem Gedanken an sein neustes Projekt läuft Ralf Schubert das Wasser im Munde zusammen. "Ich liebe Bratwurst und ich liebe Currywurst", sagt der umtriebige und erfolgreiche Gütersloher Gastronom. Gut fünf Jahre nach dem Ende der Ära Hallmann eröffnet Schubert im Sommer einen Imbiss der besonderen Art. "Wurst Paul deluxe" nimmt am 1. Juli den Betrieb auf.
Wo sonst als fast genau an der Stelle, wo Hans-Jürgen Hallmann bis zu seinem Tod im November 2007 seinen Kult-Imbiss führte – am Kolbeplatz, genauer gesagt im dortigen Neubau verwirklicht Schubert nach anfänglichem Zögern das Vorhaben.
"Erst wollte ich ja nicht. Aber dann bin ich mit meinem Sohn Manuel zu dem Schluss gekommen, dass wir das auch noch gewuppt bekommen zwischen ,Alex und ,Bankery." Daneben überzeugte ihn ein weiteres Argument: Stets sei auch das Stichwort "Imbiss" gefallen, wenn es um die Frage ging, was in der City fehlt.
Und so hat Schubert 70 Quadratmeter im Erdgeschoss des Neubaus gemietet, mitten im Durchgang zwischen Platz und Eickhoffstraße. "Wurst Paul" entsteht dort im Industrie-Look, wie der Wirt verrät, mit Estrich-Boden und Glasbausteinen. Was das Mobiliar angeht, denke er noch nach. Gut 20 Plätze werde es geben, im Sommer auch Außengastronomie.
Die "wichtigste Frage" ist ebenfalls noch nicht beantwortet: "Welche Wurst kommt auf den Grill?" Schubert will das in Kürze mit einer Blindverkostung klären. Fünf verschiedene heimische Produkte werden dann getestet. "Einige Gütersloher Metzger haben sogar angeboten, eine Sonderanfertigung zu kreieren." Aber man müsse die Bratwurst ja nicht neu erfinden.
Was die Saucen angeht, verfüge sein Personal über ausreichend Know-how, sie selbst herzustellen, sagt der Gastronom, der bei den Pommes Frites auf frische Kartoffel-Produkte zurückgreifen will. Ansonsten hat er sich sich an der Stelle nicht bei den ausgewiesenen Pommesspezialisten Belgiens, sondern in England inspirieren lassen. So dürfen sich die künftigen Kunden auf Pommes mit schmelzendem Parmesankäse oder frischem Rosmarin als Draufgabe freuen. Daneben gibt es noch Hot-Dog-Varitionen. Aber mehr auch nicht. Schubert setzt bewusst auf eine "ganz kleine Karte".
Und selbst wenn "Wurst Paul" den Namenszusatz "deluxe" trägt, werde um Himmels Willen kein Champagner ausgeschenkt. Den Luxus, sagt Schubert, sollen stattdessen die besonderen Zutaten sowie die ausgefallenen Zubereitungsarten ausmachen.
Seine Auszubildenden würden sich schon jetzt freuen, während der Lehre auch mal für einige Wochen im neuen Imbiss zu arbeiten. Dem Chef geht es nicht anders, wie er Ralf Schubert gern gesteht: "Ganz bestimmt wird man mich des öfteren am Grill stehen sehen."
Vermutlich nicht nur bei der Arbeit, sondern auch schon mal als sein eigener Kunde.