Bielefeld. Die evangelischen Kirchen in Westfalen und Lippe haben
ehemalige Heimkinder um Vergebung gebeten. "Wir nehmen beschämt wahr, was damals in evangelischen Heimen passiert ist, und bitten dafür um Vergebung", erklärte der theologische Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, Albert Henz, in einer in Bielefeld veröffentlichten Erklärung.
Das Unrecht, das Heimkindern in den 50er und 60er Jahren widerfahren sei, solle öffentlich anerkannt werden, bekräftigte der Theologe nach einem Treffen mit rund 20 ehemaligen Heimkindern, zu dem die westfälische und die lippische Landeskirche eingeladen hatten.
"Auch wenn wir persönlich keine unmittelbare Verantwortung dafür haben, stehen wir doch in der Kontinuität unserer eigenen Geschichte", unterstrich Henz. Gemeinsam mit allen anderen Verantwortlichen solle nach Wegen gesucht werden, um den Opfern
der damaligen Heimerziehung zu helfen, kündigte er an.
Oberkirchenrätin Doris Damke bekräftigte, Kirche und Diakonie wollten sich "für eine zeitnahe Lösung" stark machen, um den
Opfern der Heimerziehung zu helfen. Die Ergebnisse des Runden Tisches "Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren" werde die
evangelische Kirche in Westfalen und Lippe mittragen, sagte Damke. Bis zum Jahresende werde diese Einrichtung ihre Arbeit
abschließen.