Bielefeld Hunde auf dem Weg: Radfahrer (90) stürzt und erleidet tödliche Verletzungen

Bielefeld. Ein 90-jähriger Radler ist am Sonntag nach Angaben der Polizei seinen schweren Sturzverletzungen erlegen, nachdem er am vergangenen Freitag auf einem Schotterweg im Park zwei spielenden Hunden ausweichen musste, bremste und stürzte. Die Polizei ermittelt nun gegen die Halter der Hunde wegen des Verdacht der fahrlässigen Tötung und sucht dringend Zeugen des Unglücks. Wie Polizeisprecherin Kathryn Landwehrmeyer berichtete, hatten eine 49-jährige Bielefelderin und ein 46-jähriger Bielefelder ihre Tiere auf der Hundefreilauffläche in der Parkanlage An der Stiftsmühle frei laufen lassen. Gegen 14.45 Uhr tauchten der Australian Shepherd und der Labrador-Mischling plötzlich vor dem Fahrrad des Rentners auf, der auf dem Schotterweg zwischen der Tennisanlage am Erdsiek in Richtung Schildescher Ortskern unterwegs war. Der Rentner stürzte beim Abbremsen zu Boden und verletzte sich dabei schwer. Beide Hundehalter kümmerten sich nach Angaben der Polizei sofort um den schwer verletzten Mann und riefen einen Rettungswagen. Der Verletzte kam in ein Krankenhaus. Am Sonntag erlag der Bielefelder dann im Krankenhaus seinen Verletzungen. Wo genau sich der tödliche Unfall am Freitag ereignet hatte, wollte die Polizei wegen der laufenden Ermittlungen nicht berichten. Es gab schon im Februar Warnungen Seit gut zwei Jahren bereits werfen sich Hundehalter und Radler gegenseitig rücksichtsloses Verhalten in dem Park vor. Sogar die Lokalpolitik hat sich bereits mit der Hundewiese beschäftigt. Denn tobende und spielende Hunde stürmten immer wieder über die nicht sichtbaren Grenzen des Auslaufsbereichs – besonders über den auch bei dem Unfall betroffenen Schotterweg rüber zum Johannisbach. Anwohnerin Andrea Schluch reagierte auf die Meldung, dass sich ein Radler wegen zweier Hunde tödliche Verletzungen zugezogen hat, mit Entsetzen. Besonders deshalb, weil sie bereits im Februar eine warnende Mail an den zuständigen Jöllenbecker Bezirksbürgermeister Mike Bartels geschickt und darin von einigen brenzligen Situationen und Vollbremsungen berichtet hatte. Immer wieder würden freilaufende Hunde die Wege kreuzen und manche Hundebesitzer scherte das nicht die Bohne. &bdquo;Viele Hunde werden schon an den Tennisplätzen losgelassen – weit entfernt von der Wiese." Aber auch die Hundehalter haben schlechte Erfahrungen gemacht. Wiederholt hätten sie mit aggressiven und rücksichtslosen Radlern zu tun gehabt. Seitdem fordern sie, dass &bdquo;Radfahrer hier nur Schritttempo fahren" sollten. Außerdem fehlten Hinweisschilder. Eine Umzäunung allerdings hatte Bezirksbürgermeister Bartels bereits im Februar bei einem Ortstermin ausgeschlossen – zu teuer für die Stadt. Dafür sprach er von einer Hecke, über die man mit dem Umweltamt bereits gesprochen habe. Zur angekündigten Erörterung des Problems in der Bezirksvertretung Jöllenbeck ist es bisher aber noch nicht gekommen. Warnung vor Schuldzuweisungen Schildesches Bezirksbürgermeister Detlef Knabe, der den Ortstermin an der Hundewiese ebenfalls wahrgenommen hatte, reagierte bestürzt auf die Nachricht. Er betonte erneut, dass hier eine Lösung sinnvoll wäre. Knabe warnte aber auch vor Schuldzuweisungen. Man könne keinem Hund vorgeben, an einer unsichtbaren Grenze stehen zu bleiben. Die Polizei sucht dringend Zeugen, die den Unfall an der Hundefreilauffläche am Freitag gegen 14.45 Uhr beobachtet haben. Hinweise an das Verkehrskommissariat 1 unter Tel. (0521) 54 50.