Fußball Große Kritik an diesem Bielefelder Rasenplatz

Bielefeld. In Oldentrup brodelt es. Am 22. Juni wird der Rasenplatz an der Straße Krähenwinkel 55 Jahre alt. Ein stolzes Alter für einen Fußballplatz. Dementsprechend ist er auch nicht mehr so belastbar, sagt Fußball-Abteilungsleiter Thomas Bender. Die Pflege ist aufwendig und teuer, außerdem braucht der Platz seine Auszeiten. &bdquo;Wir haben bislang nur ein paarmal darauf spielen können“, sagt Benders Stellvertreter Jens Schulz. Ein No-Go für den Verein. Ausweichen können die Oldentruper zwar auf den Ascheplatz, aber auf dem wolle keiner spielen. Schulz: &bdquo;Es gab schon Gegner, die hier nicht antreten wollten.“ Auch das Training sei unter den aktuellen Bedingungen enorm schwierig. &bdquo;Wir sind einfach nicht mehr konkurrenzfähig“, sagt auch der Jugendleiter Fußball, Christian Tiemeyer. Der älteste Jahrgang bei den Kindern und Jugendlichen sei die C-Jugend, darüber hinaus fehlt es an Mannschaften. &bdquo;Wir haben deutlich weniger Mannschaften als noch vor Jahren am Start“, weiß auch Bender. Die Lösung wäre ein ganzjährig bespielbarer Kunstrasenplatz, der auch den Pflegeaufwand erheblich reduzieren würde. Doch das Geld fehlt. Schulz: &bdquo;Da müssten wir mindestens einen Eigenanteil in Höhe von 350.000 Euro stemmen.“ Geld, das der Verein nicht hat. Für den Verein ist die derzeitige Situation katastrophal. Umliegende Stadtteile hätten bereits einen Kunstrasenplatz. Tiemeyer weiß von jungen Spielern, die bereits ein Probetraining bei anderen Vereinen absolviert hätten. &bdquo;Es gibt da Spieler mit Wechselwunsch“, sagt Tiemeyer. Eigentümer des Platzes ist die Stadt. Von der erhofft sich der Verein jetzt Hilfe. Die war laut Bender auch schon vor Ort. Darüber sorgt man sich im Verein Es ist aber nicht nur der Platz, an dem es Kritik gibt: Auch die Aschebahn rund um den Fußballplatz ist in einem schlechten Zustand. &bdquo;Die war mal top in Schuss“, sagt Tiemeyer. Das sei lange her. Inzwischen sei sie kaum noch als Bahn zu erkennen. Für die Bundesjugendspiele, die hier stattfinden, sei das alles andere als optimal. Und auch die Kabinen seien in keinem guten Zustand. Tiemeyer: &bdquo;Es ist schimmelig, und ständig fällt die Heizung aus.“ Die Sorge in Oldentrup ist jetzt groß, dass sich die Freizeit-Kicker nun andere Vereine in der Umgebung suchen, die bereits auf Kunstrasen trainieren. Andere Spieler seien womöglich nach der C-Jugend weg. Schulz: &bdquo;Da gehen uns auch Leute verloren, die später vielleicht mal ein Ehrenamt übernehmen würden.“ Hinzu kommt, dass demnächst ein neues Baugebiet kommt, eines der größten im Stadtbezirk Heepen: Am Amerkamp sind 22 Mehrfamilien-, 48 Reihenhäuser und mehr als 20 Einfamilien- und Doppelhäuser geplant. Etwa 300 Wohneinheiten sollen dort entstehen. Viele Familien werden dort hinziehen. Und die Kinder könnten beim VfL trainieren. Aber der Platz ist nicht gerade ein Aushängeschild für den Verein, sind sich die VfL-Vertreter sicher. Thema in der "Oldentruper Runde" Auch in der &bdquo;Oldentruper Runde“, einer bürgeroffenen Sprechstunde, war die Situation beim VfL jetzt Thema. Mit-Initiator Gerd Lewandowsky: &bdquo;Der VfL macht in Oldentrup eine ganze Menge.“ Sozialdezernent Ingo Nürnberger war ebenfalls bei der Veranstaltung. Er betonte zwar die Zuständigkeit des Schul- und Sportdezernats, versicherte aber, sich für den VfL einzusetzen, da die Förderung der Stadtteilgemeinschaft, der Persönlichkeitsentwicklung Jugendlicher und die Integration schließlich originäre Aufgaben seines Dezernats seien.

Mehr zum Thema