Nachruf "Überzeugter Sparkassenmann": Ehemaliger Vorstandschef Helmut Steiner ist gestorben

Bielefeld. Die Sparkasse Bielefeld trauert um Helmut Steiner. Der frühere Vorstandsvorsitzenden ist im Alter von 95 Jahren verstorben ist. Das hat das Kreditinstitut jetzt mitgeteilt. &bdquo;Mit Helmut Steiner verlieren wir einen überzeugten Sparkassenmann und äußerst engagierten Menschen, der die Entwicklung des Sparkassenwesens in Bielefeld und in der Region wesentlich und langjährig mitgeprägt hat“, so Michael Fröhlich, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bielefeld und Obmann der Sparkassen in Ostwestfalen-Lippe. Vita Von 1975 bis 1991 stand Steiner an der Spitze von Bielefelds größtem Kreditinstitut. Zuvor war er seit 1964 Vorstandsmitglied der Kreis-Sparkasse Bielefeld und ab 1970 deren Vorstandsvorsitzender. In dieser Funktion war er einer der maßgeblichen Impulsgeber für die Fusion der ehemals drei Vorgängerinstitute zur heutigen Sparkasse Bielefeld im Jahr 1974. Steiner wurde 1928 in Frankenstein in Schlesien geboren. Nach Kriegsgefangenschaft und Vertreibung aus der alten Heimat begann er 1945 seine Sparkassenlaufbahn bei der Kreis- und Stadtsparkasse Cham-Furth. 1951 wechselte er zur Kreis-Sparkasse nach Bielefeld. Dort durchlief der diplomierte Sparkassenbetriebswirt in den Folgejahren eine geradezu klassische Sparkassenkarriere, die ihn bis zum Vorstandsvorsitz führte. Schwerpunkte Steiner gilt als einer der wichtigen Wegbereiter der elektronischen Datenverarbeitung in der Sparkassenorganisation. Früh interessierte und engagierte er sich für die Einführung von EDV-Technologien in den Sparkassen. So gehörte er zu den Mitbegründern der Buchungszentrale der westfälisch-lippischen Sparkassen, einem der Vorläuferunternehmen der heutigen Finanz-Informatik. Rund zwei Jahrzehnte war er auch deren Aufsichtsratsvorsitzender. In Bielefeld hat Steiner die Sparkasse maßgeblich geprägt. So wuchs das Institut unter seiner Leitung von einer Bilanzsumme von 2 Milliarden auf mehr als 6 Milliarden D-Mark und 70 Filialen. Mit dem Bau der Zentrale auf der damals noch grünen Wiese außerhalb der Innenstadt in Sieker setzte er auch städtebaulich Zeichen. Engagement Helmut Steiner engagierte sich immer auch über die Sparkasse hinaus. Neben vielen Ehrenämtern, war er seit 1979 Lehrbeauftragter und Professor der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bielefeld. Ihm wurde die Ehrendoktorwürde und nicht zuletzt für seine langjährige Tätigkeit als Geschäftsführer der Universitätsgesellschaft auch die Ehrenbürgerschaft der Bielefelder Universität verliehen. Viele Jahre lang war er im Vorstand der Marianne von Weizsäcker Stiftung tätig. Die Stiftung des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und seiner Frau Marianne, mit denen Helmut Steiner eine enge Freundschaft verband, bietet Integrationshilfen für ehemals Suchtkranke. Bis zu seinem Tod war Helmut Steiner ein interessierter und engagierter Begleiter des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Geschehens in Bielefeld und ein vehementer und streitbarer Befürworter des deutschen Sparkassenwesens. Helmut Steiner war Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und der Leinewebermedaille der Stadt Bielefeld.

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