Baugebiet Am Amerkamp Schleichweg in großem Bielefelder Baugebiet sorgt für Streit

Bielefeld. Es ist eines der größten Baugebiete im Stadtbezirk Heepen: Im Wohngebiet Amerkamp in Oldentrup sind 22 Mehrfamilien-, 48 Reihenhäuser und mehr als 20 Einfamilien- und Doppelhäuser geplant. Etwa 300 Wohneinheiten sollen dort entstehen. Noch ist politisch nichts in trockenen Tüchern, aber die Häuslebauer stehen schon in den Startlöchern. Die Bezirksvertreter in Heepen sind in die Planungen für das Wohngebiet eingebunden und haben auch den Verkehr im Blick. Denn der wird zunehmen, wenn die ersten Häuser stehen, sind sich die Politiker sicher. Zwar wird der Knotenpunkt Hillegosser Straße/Oldentruper Straße/Bechterdisser Straße zu einem Kreisverkehr umgebaut, doch die Bezirksvertreter haben schon mehrfach ihre Sorge zum Ausdruck gebracht, dass die Straße Krähenwinkel durch das neue Wohngebiet zu stark als Schleichweg genutzt wird und dies zu einem hohen Verkehrsaufkommen führt, sodass die Straße überlastet wird. Das Verkehrsgutachten aber spricht eine andere Sprache: Laut Verwaltung führt der zu erwartende Verkehr nicht zu einer wesentlichen Veränderung im umliegenden Straßennetz. "Selbst unter Ansatz von Maximalwerten ist keine Überlastung zu erwarten", heißt es von der Verwaltung. Vorteil von unechten Einbahnstraßen Die Bezirksvertretung aber hat dem Gutachten widersprochen. Sie geht davon aus, dass nicht der gesamte (Neu-)Verkehr über den geplanten Kreisverkehr abfließen werde. Daher seien weitere Maßnahmen notwendig. Die Politiker beauftragten daraufhin die Verwaltung mit der Erarbeitung verschiedener Varianten, wie der Durchgangsverkehr vermieden werden kann. Favorit scheint eine unechte Einbahnstraße im Süden: Die Einfahrt aus der Hillegosser Straße in den Krähenwinkel soll durch ein Einfahrtsverbotsschild verwehrt werden. Das führt dazu, dass die Anwohner des Wohngebiets Amerkamp zwar morgens über die Hillegosser Straße fahren müssen, abends aber problemlos über den Krähenwinkel fahren können. Unechte Einbahnstraßen nämlich bieten den Vorteil, dass lediglich die Einfahrt verboten ist, es innerhalb des Gebiets aber keine Richtungsbeschränkungen gibt. Außerdem dürfen laut Stadt Busse das Einfahrtsverbot umgehen und von beiden Seiten einfahren. Dies würde die Anbindung des Wohngebiets Amerkamp deutlich erleichtern. Eigentlich war eine Verkehrszählung geplant Das Errichten von unechten Einbahnstraßen hätte auch keine Auswirkungen auf Rettungsfahrzeuge. Fraglich aber bleibt, ob Anwohner für eine kurze Fahrt zum Grundstück das Verkehrszeichen ignorieren könnten. Laut Verwaltung ist ein regelmäßiges Kontrollieren durch die Ordnungskräfte nicht realistisch. Eigentlich sollte es im Frühjahr 2023 eine Verkehrszählung am Krähenwinkel geben. Bis die Ergebnisse vorliegen, wird aber wahrscheinlich längst gebaut. Deshalb hatte die SPD-Fraktionen einen Antrag gestellt, der auch bei den anderen Parteien auf Zustimmung stieß: So soll schon mit Baubeginn des Wohngebiets Amerkamp der Durchgangsverkehr unterbunden werden. CDU-Vertreter Guido Elsner: "Die Verkehrszählung kommt dann zu spät." Den Politikern ist es ganz besonders wichtig, dass die Schüler gefahrlos die beiden Schulen am Krähenwinkel besuchen können.

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