Scooter falsch abgestellt "Nicht doof anstellen"-Kampagne wirbt für besseres Scooter-Parken in Bielefeld

Bielefeld. Sie liegen quer auf Radwegen, werden halb in Gärten geworfen, stehen mitten in der Fußgängerzone, schräg auf Gehwegen - kurz: Etliche abgestellte E-Scooter sind ein Ärgernis, und auch gefährlich. Laut Matthias Weber vom Anbieter "Tier", der Partner von Mobiel ist, "hat sich das aber sowohl in unserem Eindruck als auch in den Rückmeldungen der Stadt verbessert". Dennoch ist zu beobachten: Einige Scooter liegen oder stehen tagelang verkehrswidrig herum. "Wollen schneller sein" Das ist auch für Weber ein Ärgernis, denn: "Unsere Analysen zeigen, dass ein liegender Scooter nicht gemietet wird." Offenbar ist das Signal an potenzielle Mieter: Der ist defekt, den nimm mal lieber nicht. "Wir haben also auch ein wirtschaftliches Interesse daran, dass die Scooter richtig abgestellt werden - und das auch stehend." Ziel sei, binnen Stunden einzugreifen, wenn ein Scooter falsch steht. Das gelinge aber nicht immer, auch, weil es Prioritäten gebe. Ein Scooter in einer Feuerwehreinfahrt, geortet per GPS, sei einfach wichtiger als einer in der Fußgängerzone, die von "Tier" zur Scooter-Parkverbotszone deklariert worden ist. Dort, das zeigen Beobachtungen, kann es auch mal drei bis vier Tage dauern. Weber sagt aber deutlich, dass das zu lange ist, "vier Tage sind merkwürdig, da wollen wir schneller sein und sind es in der Regel auch". "Roll ohne Risiko" Immer wieder einmal baumelt auch ein Anhänger an den Scootern, der deutlich macht, wie das Verhalten der Nutzer einzuordnen ist: "Beim Abstellen nicht doof anstellen", steht auf rotem Hintergrund. Absender: das Bundesverkehrsministerium, der Deutsche Verkehrssicherheitsrat und die gesetzliche Unfallversicherung "UK BG" (Unfallkasse/Berufsgenossenschaft). Unter dem Motto "Roll ohne Risiko" versuchen diese Akteure jetzt wieder, die Nutzer der E-Scooter für ein wenig mehr Rücksicht zu gewinnen. Tier hat 800 Scooter in Bielefeld Partner sind dabei die Anbieter, in Bielefeld also maßgeblich "Tier" mit seinen 800 Scootern. Weber betont: "Wir hängen die Schilder nicht bewusst an falsch geparkte, das bringt dann ja nichts, sondern vorab, beispielsweise, wenn der Akku getauscht wird." Stadt hat Zweifel an Aktion Christian Schmelter von der Stadt hat aber so seine Zweifel, ob die Aktion mit den mahnenden Schildern sinnvoll ist. Er teilt mit: "Generell sind wir natürlich offen für mehr Rücksicht im Straßenverkehr, ob diese Zettel der richtige Weg sind, würde ich mal in Frage stellen." Auch Tier-Sprecher Weber findet, dass die Hingucker kein Dauerzustand sein sollten. "Permanent bringt das nichts", sagt er, ab und zu aber findet er es sinnvoll. Zumal es verschiedene Themenfelder gebe - vom Parken über das verbotene Zu-Zweit-Fahren bis hin zu den geltenden Alkohol-Regeln auf dem Scooter (wie beim Autofahren). "Noch längst haben nicht alle verstanden, welche Regeln es gibt." Kleine Aufkleber an den Lenkern sollen ebenfalls helfen.

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